Podiumsdiskussion der Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft

Fachkräfte-Lücke durch Flüchtlinge verringern?

Podiumsdiskussionsteilnehmer (v. l.): Sönke Fock, Reinhard Damm, Michael Seitz, Özge Acar, Ties Rabe, Torsten Rendtel, Neshan Daoud und Lars Haider. Foto: HBAW/Toni momtschew

Hamburg (ABZ). – Mitglieder der Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft (HBAW) diskutierten bei ihrer Jahresveranstaltung über das Thema "Vom Flüchtling zur Fachkraft". Mit Michael Seitz (Sprecher des Bündnisses HBAW) beleuchteten Ties Rabe (Senator für Schule und Berufsbildung), Sönke Fock (Vorsitzendes Mitglied der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamburg), Reinhard Damm (Stv. Geschäftsführer des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung, HIBB), Torsten Rendtel (Geschäftsführer des Ausbildungszentrum-Bau in Hamburg), Özge Acar (Willkommenslotsin beim Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hamburge. V.) und Neshan Daoud (Auszubildender Platten-, Fliesen- und Mosaikleger sowie Geflüchteter aus Nord-Syrien) vor rd. 120 Gästen Möglichkeiten, aber auch Ängste von Unternehmen bei der Einstellung von Geflüchteten sowie die Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten. Lars Haider (Chefredakteur des Hamburger Abendblatts) moderierte die Diskussion im Ausbildungszentrum-Bau in Steilshoop, bei der sich alle Beteiligten einig waren, dass die Geflüchteten eine wichtige Rolle bei der Verringerung der Fachkräfte-Lücke spielen können. Durch den demografischen Wandel gehen bald besonders viele Fachkräfte in Rente und es herrscht bereits ein erheblicher Fachkräftemangel. Gleichzeitig gibt es nicht genügend Auszubildende im Bau- und Ausbaugewerbe. "Es braucht viel Geduld und Engagement, um Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit zu integrieren", sagte Michael Seitz und fügte hinzu: "Trotzdem packen erfreulich viele Unternehmen der Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft diese Aufgabe mit Einsatz und Pragmatismus an. Damit dies aber gelingt, ist vor allem das Verständnis der Flüchtlinge für die duale Ausbildung wichtig. Sie müssen den Wert und die Notwendigkeit einer Berufsausbildung verstehen und schätzen." In Hamburg ist die duale Ausbildungsvorbereitung für Migranten (AvM-Dual) Regelangebot an den berufsbildenden Schulen. Sie stellt den Geflüchteten betriebliche Integrationsbegleiter zur Seite und bereitet sie mittels Praxisphasen auf die duale Ausbildung vor.

Einblicke in das Ausbildungszentrum-Bau gewährte Torsten Rendtel: "Wir sind immer wieder erstaunt, über welche besonderen handwerklichen Fertigkeiten die Flüchtlinge verfügen und mit welcher Energie und Freundlichkeit sie sich in die Ausbildung stürzen. In Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit, team.arbeit.hamburg und der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) hat das Ausbildungszentrum-Bau (AZB) ein Konzept entwickelt, das berufsbezogenen Deutschunterricht und auch mathematische Grundlagen mit der praktischen Umsetzung von handlungsorientierten Aufgaben verbindet. Zudem werden sie in einer derzeitigen schwierigen Lebenssituation von Sozialpädagogen bei Behördengängen, Wohnungssuche etc. unterstützt. So können wir die Menschen optimal an eine betriebliche Ausbildung heranführen. Das ist gelebte Integration. Von den derzeit 450 betrieblichen Auszubildenden in der Hamburger Bauwirtschaft sind bereits etwa 75 Geflüchtete. Weitere 30 bis 35 werden zum 1. September 2018 die Ausbildung in Hamburger Baubetrieben beginnen."

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