Premiere auf der bauma

Palfinger stößt in neue Kranklasse vor

von:

Burkhard BÜSCHER

Palfinger bauma München
Mit der Neuentwicklung des PK 200002 L SH schließt Palfinger die Lücke zwischen Knickarmkran und Mobilkran. Im Gegensatz zum klassischen Ladekran, der sich auf Fahrzeugbreite zusammenlegen lässt, hat man sich hier für ein Langarmkonzept entschieden. Fotos: Büscher
Palfinger bauma München
Gerald Pschernig: "Der PK 200002 L SH ist eigentlich zwei Krane in einem."

Palfinger stellt auf der bauma seine Neuentwicklung, den PK 200002 L SH, vor. "Es ist bis dato der größte Lkw montierte Knickarmkran, den wir jemals entwickelt bzw. zur Serie gebracht haben", betonte Gerald Pschernig, Produktmanager und Geschäftsführer Kran bei Palfinger, vor Journalisten, die vorab schon einen Blick auf den stärksten Kran, den der österreichische Hersteller jemals produziert hat, werfen konnten.

Aufgabe sei es für Palfinger gewesen, die verschiedenen Anforderungen, die sich laufend in den dynamischen Märkten ändern, zu einem Konzept und einem Produkt zu vereinen. Pschernig: "Wir haben mehr als 10.000 Entwicklungsstunden in dieses Projekt investiert, um hier ein innovatives Konzept auf die Beine zu stellen und den größten, jemals gebauten Knickarmkran zu entwickeln." Auch der Hilfsrahmen des Fahrzeugs wurde nach Aussage von Pschernig von Palfinger konstruiert und gebaut. Eine Befragung von Kunden hätte ergeben, dass die Mehrheit ein Langarmkonzept mit großer Reichweite favorisiere. "Der absolute Schwerlasthub steht nicht im Hauptfokus der Kunden", erklärte der Produktmanager. Daher habe sich Palfinger für ein Konzept mit einem Langarmsystem entschieden, das längs zur Fahrzeugachse abgelegt werde. Auch das Thema "Stützen" sei viel diskutiert worden, da es schon verschiedene Konzepte am Markt gebe. Es habe sich herausgestellt, dass die Endkunden eine Standardlösung wünschten, da diese im innerstädtischen Bereich flexibler einsetzbar sei. Das gesamte Fahrzeug verfüge über eine vollsensorisch überwachte Vierfachabstützung mit zusätzlichem Frontstützzylinder und einem ausfahrbarem Heckstützzylinder, der im Rahmen des Krans integriert sei. Der PK 200002 L SH fährt auf einem4- bzw. 5-Achsfahrgestell. Natürlich, so Pschernig, könne auch jede andere Form von Chassis verwendet werden. Am Ende des vergangenen Jahres eröffnete Mounting Competence Center, werde der Kran und der Lkw zu einer Einheit.

Die Geräte würden also im Werk nach Kundenwunsch aufgebaut und auch direkt im Werk an den Endkunden übergeben – inklusive Schulung. Das ganze "Paket" komme also aus einer Hand. Pschernig: "Das ist ein Novum zum normalen Ablauf, wo wir eigentlich mit unseren Partnern zusammenarbeiten." Das sei auch von den Kunden sehr positiv aufgenommen worden.

Die konstruktive Besonderheit des neuen Krans besteht laut Pschernig in der erstmaligen Verwendung einer neuen Bauweise für das Ausschubsystem. Das sogenannte P-Profil (P steht dabei für polygonal) zeichne sich gegenüber der konventionellen Bauweise durch eine bis zu 30 % höhere Steifigkeit aus. Gleichzeitig reduziere diese patentierte Bauweise das Eigengewicht des Kranes beträchtlich. Das exklusiv am PK 200002 L SH erhältliche Schubsystem sei zudem, wie bei Palfinger üblich, wartungsfrei ausgeführt. Mit acht Ausschüben erreiche der Kran eine hydraulische Reichweite von 25,6 m.

Für den Kran gibt es, wie Pschernig weiter ausführte, auch ein eigenes ebenfalls neu entwickeltes Fly-Jib, was sich PJ 300 L nennt und sieben hydraulische Schubarme habe. Damit erreiche der PK 200002 L SH eine hydraulische Reichweite von 45,3 m, was einer Hubhöhe von mehr als 49 m entspreche. Diese Reichweiten ließen sich nur durch das neue Langarmkonzept und einen zusammenlegbaren Zusatzknickarm verwirklichen. Trotzdem verfüge der PK 200002 L SH über eine sehr niedrige Bauhöhe von 3,8 m auf einem konventionellen 8x4 Lkw-Chassis. Vor eineinhalb Jahren, so Pschernig, hätte Palfinger sein Standsicherheitssystem High Performance Stability Control (HPSC) gelauncht. Für den neuen 200002 L SH sei dieses System noch einmal verfeinert und die Leistung gesteigert worden. So habe man nochmals zusätzliche Stellungen realisieren können. Erstmalig werde das Schubsystem über ein Längenmeßsystem in das Gesamtkonzept eingebunden. Dabei würden alle Stellungen bzw. Positionen vom Kran inklusive der Stützfunktionen erfasst. Hieraus werde vom Onlinerechensystem die beste Möglichkeit errechnet, um die maximale Leistung für dieses Gerät bieten zu können. "Power Link Plus", 2004 von Palfinger erstmalig eingeführt, sorge dafür, dass der Knickarm auch bei dieser Krangröße immer noch um zehn Grad überstreckt werden könne. Pschernig: "Wir können eine maximale Reichweite bieten mit Traglast und wenn ich die Reichweite nur um ein Schubelement reduziere, kann ich die Traglast um mindestens 10 bis 15 % erhöhen." Der PK 200002 L SH sei eigentlich zwei Krane in einem: für Schwerlast, aber auch für maximale Reichweite, betonte der Produktmanager.

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