Prozesswärme aus Gießerei genutzt

Kunststoffverarbeiter baut neu

Berlin (ABZ). – Ein neues und besonders umweltfreundliches Betriebsgebäude baut zzt. die Oehme GmbH in Berlin-Marienfelde. Der zur Dreusicke-Gruppe gehörende Kunststoffverarbeiter zollt mit der Umsiedelung den beengten Platzverhältnissen am alten Standort Rechnung. Die Dreusicke-Gruppe ist ein inhabergeführtes mittelständisches Familienunternehmen und fertigt Spritzgussteile für verschiedene Bereiche, z. B. Teile für die Automobilindustrie, Gehäuse von Telekommunikationsanlagen und Backausstechformen. Ressourcenschonende Fertigungs- und Arbeitsweisen sind dem Unternehmen Oehme aus der Mitgliedschaft in der Dreusicke-Gruppe vertraut. Geschäftsführer Thomas Dreusicke hatte bereits 2012 einen Neubau für sein Unternehmen India Dreusicke GmbH realisiert, bei dem Regenwasser gesammelt und einer erneuten Nutzung zugeführt, Licht adaptiv gesteuert und die Abwärme der Spritzgussmaschinen ins Energiekonzept des Gebäudes miteinbezogen wurden. Dafür erhielt der Unternehmer 2013 den Umweltpreis "Green Buddy Award", mit dem Berlin Firmen auszeichnet, für die Ökologie und Nachhaltigkeit zur Philosophie gehören.

Das jetzt von Thomas Dreusicke konzipierte Gebäude orientiert sich in Baukubatur, Nutzungszonen und vor allem in seinem technischen und nachhaltigen Anspruch an dem Vorbild von 2012. Auch aus diesem Grund entschied er sich für ein System zur Nutzung der Prozessabwärme aus der Kunststoffspritzgießerei als primäre Wärmequelle in der kalten Jahreszeit. Hierfür werden im Kellergeschoss großzügig dimensionierte Wasserspeicherbecken installiert, die aus dem anfallenden Regenwasser gespeist werden. In den Becken werden einerseits die beim Produktionsprozess anfallende Wärmeenergie dem Wasser entzogen und zur Beheizung des Gebäudes verwendet und andererseits Grauwasser zur Wiederverwendung im Gebäude verfügbar gemacht. Bei Spitzenlasten an eisigen Tagen kommt ein Gas-Brennwertkessel unterstützend hinzu und verteilt die Wärme über Fußbodenheizung in der Verwaltung und über Weitwurfdüsen einer Lüftungsanlage in der Produktionshalle.

Das Tragwerk des Gebäudes besteht aus Stahlbetonfertigteilstützen, die mittels Montage-Bewehrungsanschlüssen auf das über das gesamte Gebäude erstreckende Kellergeschoss aufgeständert werden. Das Hallendach wird von Brettschichtholzbindern mit einer Länge von ca. 33 m getragen. Aufgrund des nah anstehenden Grundwassers wird das Kellergeschoss komplett als "Weiße Wanne" errichtet, also als eine wasserundurchlässige Stahlbetonkonstruktion ausgeführt. Beim Büro-Trakt besteht die Fassade aus einem Wärmedämmverbundsystem mit einer Blechkassette als umlaufen-den Fries. Die Halle selbst wird als Metallsandwichfassade ausgeführt, zudem sind Kunststofffenster teilweise mit Aluminiumblenden vorgesehen.

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