Sanierung der Kairoer Stadtautobahn

Zeitgewinn dank Nivelliertechnologie

MoBa Bau digital
Nachtbaustelle auf der Kairoer Stadtautobahn. Foto: Moba

KAIRO/ÄGYPTEN (ABZ). - Kairo, das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Ägyptens ist als Hauptstadt mit rund 20 Mio. Einwohnern im gesamten Einzugsgebiet die größte und wichtigste Stadt des nordafrikanischen Landes. Die Stadt und ihr Einzugsgebiet sind in den vergangenen Jahren gemessen an den Einwohnerzahlen stetig gewachsen, was bedeutet, dass immer mehr Menschen täglich die Straßen in und um Kairo nutzen.

Das wiederum hat immer häufigere und längere Staus zur Folge, da die Hauptverkehrsstraßen insbesondere zu Stoßzeiten überlastet sind. So auch die rund 100 km lange Ringautobahn, die wichtigste Verkehrsader Kairos, die in den 1980er Jahren erbaut wurde. Alleine von 1990 bis 2000 stieg sich die Zahl von täglich 38.000 auf 100.000 Fahrzeuge – und auch in den letzten Jahren nahm die Zahl ungebremst zu. Aufgrund von Sanierungsstaus und starker Abnutzung wies die Straßendecke der Autobahn zahlreiche Risse und Schlaglöcher auf und war stark sanierungsbedürftig. Im Frühjahr 2015 wurde deshalb im westlichen Bogen der achtspurigen Straße die Fahrbahndecke auf 30 km abgefräst und eine neue, 5 cm starke Deckschicht eingebaut.

Dank des Nivelliersystems Moba-matic mit dem Big Sonic-Ski, den das Bauunternehmen General Nile Company for Road Construction (GNCRC), eines der größten Straßenbauunternehmen Ägyptens, auf beiden Seiten des Terex CR462 Fertigers einsetzte, konnte der Asphalt schnell und präzise eingebaut werden.

Der Big Sonic-Ski ist eine Kombination von bis zu vier Ultraschallsensoren, befestigt an einer flexiblen, 13 m langen, Mechanik. Damit tastet der Big Sonic-Ski den Untergrund an verschiedenen, weit auseinanderliegenden Punkten ab. Jeder einzelne Sonic-Ski sendet je fünf Messkegel zur Höhenerfassung aus. Die Messwerte mit den größten Abweichungen werden ausgesondert, damit werden verfälschte Messungen wie etwa durch Steine, die auf der Referenz liegen, ausgeschlossen. Aus den verbleibenden Messungen leitet der Sensor einen Mittelwert ab. Beim Big Sonic-Ski, der drei oder vier Sensoren kombiniert, übermitteln alle Sensoren ihre Messwerte an die Moba-matic. Damit wird ein Mittelwert berechnet und es können sogar lang gestreckte Unebenheiten erkannt und beim Asphaltieren durch automatische Anpassung der Bohle ausgeglichen werden.

Eine vollständige Sperrung der Autobahn konnte mit dieser Lösung vermieden werden, da die Baustelle ohne großen Absteckungsaufwand rasch beendet werden konnte. Und da die Fertiger immer nur nachts arbeiteten, blieben die Auswirkungen auf den Verkehr so gering wie möglich, sodass keine zusätzlichen Staus entstanden. Der Einsatz des Ultraschallsystems, das ohne Referenz arbeitet, war sinnvoll, da die abgefräste Fläche sehr uneben war und zahlreiche Fräsnester aufwies. "Mit dem Big Sonic-Ski konnten die Unebenheiten problemlos ausgeglichen und eine sehr ebene und gleichmäßige Asphaltdecke eingebaut werden", erklärt Mohamed Saaied, Technischer Leiter bei GNCRC. Ohne Nivelliersystem wären diese Referenz-Unebenheiten kopiert worden – die neue Straße wäre dann schnell wieder beschädigt, da Unebenheiten nicht nur den Fahrkomfort mindern, sondern auch die Anfälligkeit für Schlaglöcher und Risse erhöhen.

"Die Genauigkeit des Systems hat uns überzeugt und es ist von großem Vorteil auf der Baustelle, dass das System so einfach zu bedienen ist", so Saaied. Und der Big Sonic-Ski bot einen weiteren spontanen Vorteil: Auf der Mechanik konnten problemlos die Sicherheitslampen befestigt werden, die für die Nachtarbeit vorgeschrieben sind. "Als eines der größten Straßenbauunternehmen in Ägypten sind wir auch einer der Vorreiter in der Nutzung neuer Technologien. Damit können wir die besten Ergebnisse im Straßenbau erzielen", sagt Hafez Abdelmoamen, Präsident GNCRC.

"In Ägypten steckt die Nutzung neuer Technologien sozusagen noch in den Kinderschuhen. Solche Projekte sind wichtig, um den Nutzen von Maschinensteuerungen zu zeigen – und der lässt sich nicht nur an der perfekten Straßenoberfläche erkennen, sondern auch daran, dass Material und Zeit gespart wurden und die Maschine damit schneller für andere Projekte genutzt werden konnte", berichtet Hesham Farghaly, Geschäftsleiter von Egytitans Engineering, dem Moba Partner in Ägypten, der die Maschinenausrüstung betreute.

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