Schallverkleidung

Amsterdamer U-Bahn wird ruhiger

Schallreduzierung Dämmstoffe
Die Deckenpaneele von Hunter Douglas sind mit einem Swing-Down-System ausgestattet. Dadurch sind sie schnell und einfach zu installieren. Mit einem einfachen Klick können sie wieder gelöst werden, wenn der Raum darüber inspiziert werden muss. Foto: Hunter Douglas

AMSTERDAM/NIEDERLANDE (ABZ). - Hunter Douglas hat ein neues Aluminium-Verkleidungssystem für die U-Bahnhofdecken der Amsterdamer Nord-Süd-Linie entwickelt. Besonderes Merkmal: Die eleganten Aluminiumpaneele bewahren ihre ebene Erscheinung und Unbiegsamkeit bis zu einer Länge von 2,50 m. Normalerweise tendieren Paneele dieser Größenordnung dazu, sich aufgrund ihres hohen Eigengewichts zu biegen. Die Steifheit der neuen Paneele, hergestellt im Rotterdamer Werk von Hunter Douglas, ist das Ergebnis eines ausgeklügelten Herstellungsprozesses: Sie bestehen aus zwei Aluminiumschichten, die durch eine Bienenwabenfüllung getrennt werden. Ein hoher Schallabsorptionswert von 0,75 (Noise reduction coefficient, kurz NRC) soll zudem dafür sorgen, dass die Paneele den U-Bahnlärm optimal reduzieren. Auf Wunsch des renommierten Amsterdamer Architekturbüros Benthem Crouwel haben die Paneele darüber hinaus einen hohen Lichtreflektionswert von 82 % – ein Vorteil gegenüber herkömmlichen Paneelen, den der Gebrauch von Aluminium möglich macht. Somit genießen die Amsterdamer U-Bahnhöfe mehr Licht bei geringerem Lärm. Die durchschnittliche Größe der Paneele beträgt 1,80 x 0,90 m. Der U-Bahnhof Ceintuurbaan wird mit Paneelen der Maße 2,50 x 1,25 m ausgestattet. "Große, ebene Paneele wie diese zu entwickeln, ist eine Herausforderung", sagt Bart van de Bult, Produktingenieur bei Hunter Douglas. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen: "In durchgeführten Tests haben sich unsere Paneele nicht um einen Millimeter verbogen", so van de Bult. Durch ihre Sandwich-Struktur seien die Paneele zudem robust genug, um sie auf jede gewünschte Länge zuzuschneiden – ein immenser Vorteil gegenüber einschichtigen Aluminiumpaneelen, die hierbei brechen würden.

Daraus ergeben sich auch finanzielle Vorteile: "Wir haben uns für Hunter Douglas entschieden, weil sie Standardpaneele liefern, die direkt auf der Baustelle angepasst werden können. Ein Einheitsmaß zu verwenden bedeutet, dass wir keine teuren Maßanfertigungen mehr benötigen. Und falls die Paneele einmal beschädigt werden sollten, ist der Ersatz deutlich günstiger", erklärt Erwin Verlegh, Chefeinkäufer der mit der Montage beauftragten Firma Verwol Projectafbouw aus Delft. "Hunter Douglas hat damit bereits gute Erfahrungen in U-Bahnstationen in anderen Ländern gemacht. Dies war ein weiteres Argument für die Zusammenarbeit", so Verlegh weiter.

In U-Bahnstationen herrscht in der Regel ein Mangel an natürlichem Tageslicht. Um die Haltestellen so hell und freundlich wie möglich zu gestalten, forderten die Architekten reflektierende Abdeckungen. "Aluminium ist ein guter Reflektor für Licht und Wärme", sagt Verlegh. "Zudem hatte auch die Schallreduzierung eine zentrale Bedeutung für Benthem Crouwel, denn es war Wunsch der Architekten, dass der U-Bahnlärm nicht zu einer Belästigung wird." Daher perforierte Hunter Douglas die Deckenpaneele mit einem Ø 1,5 A3 Lochbild. Dies führt jedoch zu einem niedrigeren Lichtreflektionswert. "Es galt also, die richtige Balance zu finden, und das ist uns optimal gelungen. Der gute Reflektionswert spart zukünftig viel Energie für die Beleuchtung der Haltestellen", freut sich Verlegh.

Die neuen Hunter Douglas Paneele sind mit einem sogenannten Swing-down-System ausgestattet: Eine Seite wird an der Decke mit einem Scharnier montiert, dann wird die andere Seite nach oben an die Decke geschwungen und in der gewünschten Position befestigt. "Diese Paneele zu installieren, kostet weit weniger Zeit und Aufwand. Zudem können sie mit einem einfachen Klick wieder gelöst werden. Das ist sehr praktisch, wenn der darüber befind-liche Raum inspiziert werden muss", so Verlegh.

Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Hunter Douglas hat fast ein Jahr Arbeit in die XL-Deckenpaneele gesteckt. "Jede der sieben Haltestellen entlang der Nord-Süd-Linie fügt sich auf einzigartige Weise in ihre Umgebung ein. Mit den Paneelen von Hunter Douglas bilden die U-Bahnstationen trotzdem eine erkennbare Einheit innerhalb der Stadt: Gleichförmige, rechteckige Paneele dienen überall als Deckenverkleidung. Sie werden in Laufrichtung befestigt und tragen somit zu einem Bild der Klarheit und Einheit bei", erklärt Saartje van der Made, Architektin bei Benthem Crouwel. In der Halle des Bahnhofs Amsterdam Centraal wurde die Struktur für die Deckenverkleidung bereits installiert. Auch die ersten Hunter Douglas Paneele wurden vor kurzem befestigt. Die letzte Haltestelle der Nord-Süd-Linie soll 2017 fertiggestellt werden.

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