Schnelle Verarbeitung

Abdichtungssystem hält Sperrzeit kurz

Dämmstoffe
Die Fahrbahn der Neutorbrücke in Ulm wurde im Herbst 2014 mit dem HANV-Verfahren in Rekordzeit abgedichtet – in drei Tagen statt in drei Wochen. Foto: Sika

Stuttgart (ABZ). – In der deutschen Infrastruktur sind Brücken fundamentale und exponierte Bauwerke, die Tag für Tag einer intensiven und stets zunehmenden Nutzung sowie extrem hohen Beanspruchungen sicher standhalten müssen. Diese Beanspruchungen hinterlassen Spuren bei den Fahrbahnbelägen und Brückenabdichtungen. Dazu werden die Zeitabstände, diese Beläge und Abdichtungen zu erneuern, immer kürzer. Teure, zeitaufwendige Instandsetzungsmaßnahmen oder Neubauten sind damit unumgänglich, langwierige Sperrungen, Umleitungen und Staus lassen sich oftmals nicht vermeiden.

Dies wiederum bringt erhöhte Unfallrisiken, einen vermehrten Abgas-Ausstoß und hohe Umweltbelastungen mit sich. Die Sika Deutschland bietet verschiedene schnelle Abdichtungssysteme für Betonbrücken an, die es im Vergleich zu konventionellen Systemen ermöglichen, die Bauzeit auf ein Minimum zu reduzieren. Für die Abdichtung von Stahlbrücken hat Sika ein neues System entwickelt.

In diesem wurden über Jahre bewährte Produkte mit einem modifizierten Heißschmelzklebergranulat neu kombiniert. Sika HANV Rapid und Sika FLK Rapid sind zwei Systeme für die Abdichtung von Betonfahrbahntafeln unter Asphaltbelägen, welche die Instandsetzungszeiten enorm verkürzen: Sind ansonsten vier bis sechs Wochen üblich, reicht hier nur ein Wochenende aus – von der Entfernung des alten Fahrbahnbelags, dem Einbau der Abdichtung bis hin zum Aufbringen des neuen Fahrbahnbelags.

Bei dem Sika HANV Rapid-System wird auf die Brückenfahrbahntafel aus Beton ein hohlraumreiches Asphalttraggerüst in einer Schichtdicke von 1,5 bis 2 cm aufgetragen, welches dann mit dem 2K-Reaktionsharz Sika Ergodur-600 unverzüglich bis zur Sättigung verfüllt wird. Durch diesen Arbeitsgang wird der vollflächige und kraftschlüssige Verbund zur Fahrbahntafel hergestellt. Die zweite Komponente des Sika HANV Rapid-Systems – Sikalastic-827 HT – sichert den optimalen Verbund der nachfolgenden Asphaltschichten. Das Heißschmelzklebergranulat Sikalastic-827 HT wird in das frische Reaktionsharz eingestreut und eingebunden. Die folgende Zwischenschicht z. B. aus heißem Gussasphalt lässt das Granulat schmelzen und sorgt so für einen innigen Verbund zum getränkten hohlraumreichen Asphalttraggerüst.

Sikalastic-827 HT ist auch Bestandteil des zweiten Rapid-Brückenabdichtungssystem, Sika FLK Rapid. In einem ersten Arbeitsgang wird der Sika Concrete Primer inklusive Absandung aufgetragen. Die Rezeptierung des Primers auf Poly-ureabasis ermöglicht es, bereits nach30 Min. Wartezeit die Dichtungsschicht, bestehend aus dem Flüssigkunststoff Sikalastic-841 ST, aufzuspritzen.

Dieser wird maschinell mit Hilfe einer 2K-Hochdruck-Heißspritzanlage aufgebracht. So entsteht eine elastische, rissüberbrückende Abdichtung mit einer sehr guten Chemikalienbeständigkeit. Nach nur 10 Min. Wartezeit wird abschließend die Verbindungsschicht aus Sika Concrete Primer einschließlich Abstreuung mit dem Heißschmelzklebergranulat Sikalastic-827 HT appliziert. Wie beim Sika HANV Rapid-System wird auch beim Sika FLK Rapid-System die kraftschlüssige und flächige Verklebung der nachfolgenden Asphaltschicht erreicht. Die Flüssigkunststoff Variante mit Sikalastik-827 HT zeichnet sich hinsichtlich der sehr schnellen Reaktion der einzelnen Systembestandteile aus. Dem entsprechend wird nur ein Zeitfenster von wenigen Stunden mit guter Witterung für die Verarbeitung benötigt.

Entscheidet man sich für keine schnel-le Rapid-Lösung bei der Brückenabdich-tung unter Gussasphalt, sondern für eine Standardvariante, bietet Sika auch dafür ein System an, das die Bauarbeiten ebenfalls deutlich reduziert: Sika Ergodur Pronto, das derzeit schnellste verfügbare PMMA-Brückenharz für die Grundierung, Versiegelung oder Kratzspachtelung von Betonfahrbahntafeln im Brückenbau.

Das System besteht aus einem lösemittelfreien, flüssigen Polymethylmethacrylat (PMMA)-Harz und dem Härter SikaErgodur Pronto Hardener und härtet selbst bei sehr tiefen Temperaturen oder bei relativ hoher Luftfeuchtigkeit extrem schnell aus. Auch bei Bauteiltemperaturen bis 0 °C kann das Brückenharz eingesetzt werden und ist schon nach 30 Min. begehbar und regenfest. Bereits nach2 Std. kann die Sika Brückenabdichtung aus einer Bitumen-Schweißbahn verlegt werden. Danach folgt Gussasphalt als Schutzschicht. Die Abdichtung von Stahlbrücken mit Gussasphalt als Schutzschicht hat in Deutschland eine lange Tradition. Um hierfür neue Standards zu setzen, setzt Sika eine neue Komponente für das bisher bewährte Abdichtungssystem ein: Mit dem aus der Betonbrückenabdichtung bekannten Heißschmelzklebergranulat Sikalastic 827-HT kann der Gussasphalt auch bei Stahlbrücken sicher im Verbund und in deutlich kürzerer Zeit auf die Abdichtung "geklebt" werden – bei reduzierten, witterungsabhängigen Verarbeitungsschritten und weniger Materialeinsatz. Das bringt neben der Zeitersparnis auch Flexibilität und mehr Unabhängigkeit. Der Schichtaufbau des neuen Stahlbrückensystems setzt sich aus zwei witterungsabhängigen Arbeitsschritten zusammen. Als Grundierung wird das 2-komponentige Epoxidharz SikaCor HM Primer eingesetzt. Das lösemittelfreie SikaCor HM Mastic bildet mit der Abstreuung aus Sikalastic-827 HT die Abdichtung. Ist die Abdichtungsschicht ausreichend ausgehärtet, wird die Schutzschicht aus Gussasphalt aufgetragen.

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