Spektrum ausgedehnt

EMICODE nun auch für Estriche verfügbar

DÜSSELDORF (ABZ). - Der EMICODE gilt ab sofort auch für Estriche und Estrichbindemittel. In den zurückliegenden Monaten hat die Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte e. V. (GEV) die für mineralische Produkte verbindlichen Prüfkriterien speziell an die Anforderungen der Werkstoffgruppe Estriche und Estrichbindemittelangepasst sowie die zulässigen Mischungsverhältnisse von Sand, Bindemittel und Wasser definiert. Die neue Prüfmethode ist nun der für alle unabhängigen Prüfinstitute verbindliche Standard, nach dem Estriche und Estrichbindemittel der verschiedenen Hersteller künftig getestet werden. Vorausgesetzt, diese Produkte sollen bezüglich ihres Emissionsverhaltens eingeordnet und zertifiziert werden.

Auch für die neue Produktgruppe gilt die Einteilung in die drei etablierten Klassen EC 1PLUS, EC 1 (beide "sehr emissionsarm") und EC 2 (emissionsarm). Analog zu den übrigen mit dem EMICODE ausgezeichneten Produktsegmenten werden auch Estriche und Estrichbindemittel nach ihrer Zertifizierung stichprobenkontrolliert. "Estriche und Estrichbindemittel stehen in direktem Kontakt mit Grundierungen und Spachtelmassen, die seit über 15 Jahren mit dem EMICODE zertifiziert werden," erläutert GEV-Geschäftsführer Klaus Winkels. "Insofern lag der Wunsch einiger Hersteller der GEV nahe, diese angrenzenden Bauwerkstoffe in unseren Prüfkanon aufzunehmen."

Für fünf übergeordnete Produktgruppen hat die GEV inzwischen spezifische Einordnungs- und Prüfkriterien nach dem EMI-CODE-Klassifizierungssystem entwickelt.

Darunter fallen beispielsweise in der Gruppe "flüssige Produkte" Vorstriche, Fixierungen, dünnflüssige Klebstoffe, Anti-Rutschbeschichtungen und viele mehr. Dichtschlämmen, Spachtelmassen, Dünnbett- und Fugenmörtel sowie die neue Klasse der Estriche und Estrichbindemittel gehören zur Produktgruppe "mineralische Produkte".

Weitere Dachgruppen sind "pastöse Produkte", "gebrauchsfertige Produkte" sowie "Dicht- und Dämmstoffe und Dichtbänder".

"Wir dehnen das Spektrum nur mit Bedacht aus," so Winkels "und prüfen in jedem Einzelfall sehr genau, ob eine Zertifizierung durch den EMICODE überhaupt Sinn gibt. Das Ausbreiten des Leistungsspektrums rein um des Wachsens willen, widerspricht dagegen der Philosophie von GEV und EMICODE.

Vor allem streben wir eine möglichst über die Breite der Branche reichende Produktverbesserung an, nicht nur einzelner Produkte ausgewählter Hersteller. So wollen wir für Handwerk und Verbraucher Orientierung sein, und das geht nur mit einem breit etablierten Produktangebot möglichst vieler Hersteller."

In der Tat lehnt die GEV die Mehrzahl der Anfragen und Anträge zur Aufnahme neuer Produktgruppen unter EMICODE-Kriterien ab. Winkels: "Unsere Kompetenz liegt eindeutig im Bauhandwerk. Und auch dort prüfen wir jeweils sehr streng, was tatsächlich zu uns passt. Ansonsten werden wir unglaubwürdig."

Durch das zwar mit mäßigem Tempo, aber dennoch kontinuierlich anwachsende Technologie-Spektrum entwickelt sich der EMICODE unaufhaltsam weiter zu einem zentral gefragten Orientierungssystem in Sachen Emissionsverhalten – im Inland ebenso wie auch international. Die zunehmende Bedeutung der GEV als zugehörige unverzichtbare Kontrollinstanz geht damit einher.

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