Verbände kritisieren Förderkürzung für Gebäudeenergieeffizienz

Talfahrt in der Sanierung droht

Berlin (ABZ). – Die Bundesregierung will beim Fördertopf für energetische Gebäudemodernisierungen den Rotstift ansetzen. Laut Medienberichten sehe der Kabinettsentwurf für den KTF-Wirtschaftsplan einen Rückgang der Ausgaben von 10,65 Prozent vor, die Mittel sollen um knapp 2,4 Milliarden Euro im Jahr 2025 schrumpfen. Verbände kritisieren das Vorhaben.

"Deutschland droht eine Talfahrt bei den energetischen Sanierungen. Die Bundesregierung darf ihr Bekenntnis für die energetische Ertüchtigung des deutschen Gebäudebestands nicht aufgeben", kommmentiert Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG) die geplanten Kürzungen beim Klima- und Transformationsfonds (KTF) bezüglich der Bundesförderung für effiziente Gebäude. Weitere Förderkürzungen würden zu einem noch größeren Zögern der Immobilieneigentümer führen, denn die Sanierungswilligkeit sei nach wie vor dürftig: "Die Sanierungsquote liegt derzeit nur bei 0,7 Prozent und ist damit weit vom Zielwert 2 Prozent entfernt", sagte Hinrichs.

"Die von der Bundesregierung angekündigten Kürzungen im KTF in Höhe von rund 4 Milliarden Euro stellen einen erheblichen Rückschlag für die dringend notwendige Transformation im Industrie- und Gebäudesektor dar', sagte Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Baustoffe - Steine und Erden (bbs). Besonders bedenklich seien die 9 Milliarden Euro, die in die globale Minderausgabe fließen sollen – dies entspreche einem erheblichen Anteil von rund 25 Prozent der geplanten Einnahmen, die "auf wackeligen Beinen" stehen würden.

"Dass ein Teil der Mittel in den vergangenen Jahren nicht abgerufen wurde, darf nicht als Beruhigung dienen. Viele Projekte dürften aufgrund von Haushaltssperren und Lieferengpässen erst jetzt richtig starten", ergänzte Frederichs. Wenn die Mittel 2025 wie geplant abgerufen werden würden, bereite der Finanzplan den Nährboden für neue Haushaltssperren – ein weiterer Vertrauensverlust in die Förderpolitik wäre damit absehbar.

"Die akute Talfahrt sowohl bei der Gebäudemodernisierung als auch im Neubau macht dringend den Ausbau staatlicher Förderprogramme erforderlich."

Auch wenn der Verband für Sparzwänge grundsätzlich Verständnis habe, sei das "eine bau- und klimapolitische Geisterfahrt", kritisiert auch Thomas Drinkuth, Leiter des Hauptstadtbüros der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle.

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