Von links nach rechts den Rhein entlang

Neue Fernwärmetrasse entsteht

Rohr- und Leitungsbau
Verbau, der passt: Für die Verlegung einer neuen Fernwärmetransportleitung innerhalb der Stadt Köln vom linksrheinischen Kraftwerk Niehl 3 zu den rechtsrheinisch gelegenen, perspektivisch neuen Anschlussgebieten kommen große Haltungslängen SBH Einfachgleitschiene mit Verbauplattenlängen von bis zu 7 m zum Einsatz. Verbau geplant und geliefert von Bau Service Ossig. Foto: Bau Service Ossig

Köln (ABZ). – Für die Stadt Köln hat die Nutzung von Fernwärme zur Nahversorgung ihrer mehr als 500.000 Haushalte lange Tradition. Bereits in den 60er-Jahren wurde mit dem Ausbau des heutigen Fernwärmenetzes begonnen und diese seitdem kontinuierlich erweitert. Mit dem im Frühjahr 2016 in Betrieb genommenen Gas- und Dampfturbinenkraftwerk "Niehl 3" wurde ein weiterer Meilenstein in der Sicherung der Fernwärmenahversorgung der Stadt gelegt. Die hohe Auslegung des Standorts Niehl 3 ermöglicht es, auch neue Stadtgebiete an das vorhandene Fernwärmenetz anzuschließen. Um den fehlenden Zusammenschluss zwischen dem linksrheinischen Kraftwerksstandort und den rechtsrheinisch gelegenen neuen Versorgungsgebieten zu ermöglichen, waren im Vorfeld enorme Erd- und Rohrleitungsarbeiten notwendig.

Die Trasse der Fernwärmetransportleitung wurde zunächst in offener Bauweise auf einer Länge von mehr als 1 km vom Kraftwerk Niehl 3 in Köln-Niehl in südliche Richtung bis zum linksrheinischen Übergabepunkt zum Rheindüker in Höhe des Zubringers der Mülheimer Brücke geführt. Nach Unterquerung des Rheins wurde ab dem rechtrheinischen Übergabepunkt in Höhe des Mülheimer Festplatzes die Verlegung in offener Bauweise auf einer Länge von ca. 1,5 km über die Köln-Mülheimer Hafenstrasse Richtung Auenweg fortgesetzt.

Aufgrund der Verlegung von kunststoffummantelten Stahlrohren DN 700 als Vor- und Rücklauf mit Einzellängen von bis zu 12 m stellte sich dem ausführenden Bauunternehmen, der Strabag AG, Bereich Rheinland, die Frage nach dem für diese Aufgabe am besten geeigneten Verbausystem. Gute Erfahrungen aus der Zusammenarbeit früherer Baumaßnahmen führten schnell zur Kontaktaufnahme mit den Verbauspezialisten der Firma Bau Service Ossig GmbH. In einem persönlichen Gespräch mit Eckhard Ossig, Inhaber der Bau Service Ossig GmbH, wurden zunächst die technischen Rahmenbedingungen besprochen. Gemeinsam wurde ein Konzept erarbeitet, dass die Rohrdimensionen und -längen, die Verlegung als Vor- und Rücklaufleitung und die gewünschten großen Vorhaltungsstrecken zum ordnungsgemäßen Schweißen, zur Druckprüfung und zum Beproben der verlegten Rohre optimal berücksichtigten sollte.

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Rohr- und Leitungsbau
Eine weitere Herausforderung im Bauverlauf: Durchdringung der Hochwasserschutzwand der Stadt Köln. Nur möglich in engem Zeitfenster mit ständigem Blick auf die Veränderungen des Rheinpegels. Mit dem gewählten Gleitschienensystem zügig und sicher erledigt.

Auf dieser Grundlage fiel die Wahl des Verbausystems schließlich zugunsten eines Gleitschienensystems, welches die Erfüllung aller gestellten Vorgaben in optimaler Weise sichern würde und zudem den weiteren Baufortschritt zusätzlich begünstigen sollte.

Zur Verwendung kam das SBH Einfachgleitschienensystem Typ Rollenschlitten in 3500 mm Länge, kombiniert mit SBH Gleitschienenverbauplatten. Aufgrund der Rohrlängen wurden vorrangig größere Plattenlängen in 6 bis 7 m Länge verwendet. Für den normgerechten Verbau von querenden Leitungen kamen zusätzlich SBH Dielenkammerplatten in Kombination mit systemgebundenen Untergurtungen und Kanaldielen Typ KD 6-8 zum Einsatz.

Der Gleitschienenverbau wies auf dieser Baustelle gleich mehrere Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Boxenverbau auf: Zum Einen konnte durch die nur lose geführten Gleitschienenplatten ein streckenweise geforderter Stufenkanal durch unterschiedlich tiefes Absenken der Verbauplatten auf den gegenüberliegenden Seiten schneller ausgeführt werden. Zum Anderen vereinfachten die im Schnitt 6 bis 7 m langen Verbauplatten das Einbringen der bis zu 12 m langen Rohre im Vergleich zu kürzer dimensionierten Boxensystemen erheblich. Durch das stufenlose Einstellen der Rollenschlitten und damit der Rohrdurchlasshöhe wurden ein großer Freiraum für die Baggerarbeiten sowie optimale Voraussetzungen für die Verlegung der langen Rohre geschaffen. Ein bauseitiges Vorhalten diverser Zwischenstücke gewährleistete zudem die Möglichkeit – auch kurzfristig – den Verbau für sogenannte Schweißgruben schnell zu verbreitern und anschließend wieder zurückzubauen.

Rohr- und Leitungsbau
Durchörterung der Hochwasserschutzwand stadtseits. Fotos: Bau Service Ossig

Die Firma Bau Service Ossig GmbH als Vertriebspartner des Verbauherstellers SBH Tiefbautechnik GmbH erarbeitete im Vorfeld zusammen mit dem verantwortlichen Bauleiter einen präzisen Ablaufplan, zu welchen Terminen die zeitweise über 300 lfd. M. Gleitschienenverbau in welchen Spezifikationen zur Verfügung gestellt werden sollten.

Die Mitarbeiter von Bau Service Ossig sind es gewohnt, dass speziell für Fernwärmetrassen große Haltungslängen gefordert werden. Aufgrund der hier benötigten Mengen im Gleitschienensystem und einem eng gesteckten Zeitfenster mit nur geringer Gesamtvorlaufzeit war dieses Bauvorhaben allerdings auch für das gesamte Team des auf Vermietung und Verkauf von Verbausystemen spezialisierten Full-Service-Anbieters eine besondere Herausforderung.

Durch engmaschige, immer wieder aktualisierte Absprachen mit Bauleitung und Baustelle gelang es schließlich, die Baustelle "just in time" zu jeder Zeit optimal mit den jeweils benötigten Materialien zu bestücken. Die frühzeitig abgeschlossenen Verbauarbeiten bestätigten der Strabag AG einmal mehr, mit der Wahl der Bau Service Ossig GmbH als Verbaupartner die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

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