"Mein Ziegelhaus"
Herstellerverbund feiert15-jähriges Bestehen
Jubiläum für "Mein Ziegelhaus": 2005 gegründet, kann der Verbund mittelständischer Ziegelwerke heute auf 15 bewegte Jahre zurückblicken. Auch für die Zukunft sieht sich der Herstellerverbund sehr gut aufgestellt.
Höhr-Grenzhausen (ABZ). – Der Anfang der 2000er-Jahre war für die Ziegelindustrie eine schwierige Zeit. In den Jahren nach der Wende bis in die Mitte der 1990er Jahre gab es noch einen Bauboom. Doch nun stand die Branche plötzlich inmitten einer Rezession.
Die Baugenehmigungen gingen zurück. 2005 gingen mehrere damals schon in Deutschland führende mittelständische Ziegelproduzenten einen neuen Weg und gründeten den Mittelstandsverbund "Mein Ziegelhaus". Mit gemeinsamer Forschung, Produktentwicklung und Vermarktung wollten die Ziegelproduzenten ihre Innovationskraft und Marktposition stärken.
Ein erster Meilenstein gelang im Jahr 2007, als Mineralwolle in Form von Dämmpads im Ziegel integriert wurde. Mit dieser Erfindung veränderte "Mein Ziegelhaus" nach eigener Aussage den Mauerwerksbau weitreichend.
Neben den ehemaligen Poroton-Mitgliedern Adolf Zeller GmbH & Co. Poroton Ziegelwerke KG, der Georg Rimmele KG, dem Juwö Poroton Werk Ernst Jungk & Sohn GmbH, und dem Ziegelwerk Klosterbeuren Ludwig Leinsing GmbH & Co. KG gehörte auch das einstige Unipor-Mitglied Ziegelwerk Bellenberg Wiest GmbH & Co. KG zu den Gründungsmitgliedern. Unter Geschäftsführer Hans R. Peters setzte "Mein Ziegelhaus" von Beginn an auf den strukturellen Ausbau und eine innovative Produktpalette. Alle Mitglieder galten aufgrund ihrer Erfahrung und Kompetenz als regionale Informationszentren für Mauerwerks- und Wohnungsbau. Branchenexperten vermittelten ihr Know-how auf zahlreichen Veranstaltungen an Häuslebauer und Fachleute. 2011 schlossen sich die Paderborner August Lücking GmbH & Co. KG, die Ziegelwerk Stengel GmbH & Co. KG aus Donauwörth und 2017 die Erbersdobler Ziegel GmbH & Co. KG in Fürstenzell dem Verbund an. Seitdem sind die Mitglieder von "Mein Ziegelhaus" in den wichtigsten deutschen Ziegelregionen flächendeckend vertreten. Auch wenn die Ziegelwerke in Bellenberg und Klosterbeuren zwischenzeitlich nicht mehr als Gesellschafter fungieren, produzieren sie jedoch weiterhin als Lizenznehmer nach den hohen Qualitätsstandards von "Mein Ziegelhaus".
2019 war für "Mein Ziegelhaus" eines der wirtschaftlich erfolgreichsten Jahre. Der Verbund mittelständischer Ziegelwerke stellte zudem die Weichen in Richtung Zukunft. Die Geschäftsstelle verlegte er von Königswinter nach Höhr-Grenzhausen. Dieser neuen Standort befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Westerwald Campus WWC der Hochschule Koblenz. Der Verbund profitiert dort heute von einem intensiven Transfer von Know How. Zudem wurde mit Tristan Klein ein herausragender Experte für Keramik als neuer Geschäftsführer bestellt. Peters, der die Arbeit von "Mein Ziegelhaus" maßgeblich geprägt hat, wurde in den Ruhestand verabschiedet.
Mit Blick auf das kommende Jahr werden in Höhr-Grenzhausen aktuell verschiedene Neuentwicklungen vorangetrieben. "Unser Ziel ist es, den MZ-Ziegel mit seinen positiven Eigenschaften und hohen Qualitätsstandards weiter an der Spitze der Wandbaustoffe zu behaupten", so Klein.
Dies sei zudem Grundlage für die Mitglieder des Verbundes, ihre regionale Marktführerschaft zu behaupten und weiter auszubauen. Vor allem der bauphysikalische Spagat zwischen Stabilität und den weiter steigenden Anforderungen an Wärme-, Schall- und Brandschutz soll laut Klein durch die enge Verzahnung mit der Wissenschaft in besonderem Maße gelingen.