Dachschäden vorprogrammiert

Experten raten zu regelmäßiger Überprüfung

Dachbau
So schön diese ungewollte "Dachbegrünung" anzusehen ist: Der nächste Starkregen kann Dachrinne und Fallrohre damit verstopfen, betont die Dachdeckerinnung. Foto: Dachdecker- und Zimmerer-Innung Köln

Köln (ABZ). – "Nehmen Sie mal bei einem Kartenhaus eine einzige Karte aus der Mitte – das reicht aus, um es in einen Totalschaden zu verwandeln", erklärt Andrea Schulte-Täumer vom Dachdecker Verband Nordrhein. "Ähnliches kann beim Dach eines Hauses passieren, wenn kleine Schäden unentdeckt oder unrepariert bleiben." Die Häufung von Extremwetterlagen kann ein Dach an seine Grenzen bringen. Und je älter ein Dach ist, desto größer ist die Gefahr von Schäden. Besonders, weil "betagte" Dächer noch ohne entsprechende und heute verbindlich vorgeschriebene Sicherungsmaßnahmen wie zum Beispiel die Windsogsicherung erbaut wurden.

Vielfach noch erste Eindeckung

Laut Statista seien mit 48 Prozent rund die Hälfte aller etwa 20 Millionen Wohngebäude in Deutschland zwischen 1950 und 1989 gebaut worden. Viele davon würden noch ihre erste Eindeckung besitzen oder seien noch ohne Zusatzmaßnahmen saniert worden. Darauf weist die Dach-Expertin Schulte-Täumer hin. Damit steige die Gefahr, dass inzwischen kleinere Schäden bestehen, die dem nächsten Unwetter eine Angriffsfläche bieten. "Erfahrungen unserer Dachdecker-Innungsbetriebe zeigen, dass besonders in den Randbereichen der Dächer – also oben am First, seitlich am Ortgang und unten an der Traufe – die Windsoggefahr am größten ist", so die Dachdecker- und Klempnermeisterin. Ist die Eindeckung dort nicht – wie seit Jahren nach dem Fachregelwerk des Deutschen Dachdeckerhandwerks und damit Stand der Technik – mit Sturmklammern gesichert, kann schon eine einzige starke Windböe ausreichen, um das Dach wie ein Kartenhaus abzudecken.

Ein weiterer häufiger kleiner Mangel mit großem Gefahrenpotenzial sind die von Laub und Ästen verstopften Dachrinnen und Fallrohre, die bei Starkregen für eine unkontrollierte Wasserableitung – schlimmstenfalls entlang der Fassade – führen können. Auch defekte Blitzschutzeinrichtungen, lose Schneefangsysteme, Lüfterrohre oder Kamin- und Fenstereinfassungen bergen ein großes Gefahrenpotenzial. "Vom Winde verweht" können solche Dachkomponenten zu lebensgefährlichen Flugobjekten werden.

Jährliche Wartung ratsam

Die beste Präventionsmaßnahme vor Unwettern – und damit vor Dachschäden – ist die regelmäßige Überprüfung des Gebäudedaches und seiner Komponenten durch einen Dachdecker-Fachbetrieb, so die Experten. Am besten im Rahmen einer jährlichen Wartung, wie sie bei Heizungsanlagen und Autos schon lange eine Selbstverständlichkeit ist. Eine solche Wartung durch den Fachbetrieb schütze auch vor möglichen Kürzungen bei der Schadensregulierung durch die Gebäudeversicherung, wenn durch ein Unwetter (auch über Windstärke 8) Dachschäden entstanden seien.

Die Adressen von Dachdecker-Innungsbetrieben in der Nähe gibt es unter anderem bei der Dachdecker- und Zimmerer-Innung Köln und beim Dachdecker Verband Nordrhein.

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