Abdichtung unter Dachbegrünung eines Ausstellungskubus

Pavillon für weltweit ersten Omnibus

Deuz (ABZ). – Im siegerländischen Deuz lässt sich ein Nachbau des weltweit ersten "Linien-Omnibus" in einem eigens dafür erbauten Ausstellungspavillon besichtigen. Der als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellte Nachbau zeugt vom Pioniergeist und der Geschichte des Reisens mit Bussen. Abgedichtet wurde der markante Glaspavillon mit der Dach- und Dichtungsbahn Evalon des Flachdachpioniers Alwitra GmbH aus Trier.

Öffentlicher Nahverkehr ist heute nichts Besonderes mehr – das sah Alwitra-Informationen zufolge vor mehr als 120 Jahren ganz anders aus: Gerade in den schlecht erschlossenen Regionen auf dem Land hat es nur Pferdekutschen gegeben, die dafür sorgten, dass man auch mal in die nächstgelegene größere Stadt gelangen konnte. Zwar war das benzinbetriebene Automobil bereits erfunden, doch habe der Omnibus noch in den Kinderschuhen gesteckt. Durch die Initiative von vier Geschäftsleuten aus Netphen im Siegerland habe die Entwicklung des Omnibus im wahrsten Sinne des Wortes Fahrt aufgenommen. Wilhelm Hüttenhain, Lederfabrikant und wie seine Geschäftspartner Visionär, habe sich über die sehr schlechte Verbindung zwischen dem Johannland und der "Metropole" Siegen geärgert – denn die Postkutsche fuhr nur morgens in die Kreisstadt und abends wieder zurück. Deshalb habe man im November 1894 beschlossen, ei-ne Benzinmotor-Wegeverbindung zwischen Siegen-Weidenau, Netphen und Deuz ins Leben zu rufen. 1895 hatten die Pioniere für 6000 Mark einen Omnibus bei der Firma Benz & Cie in Mannheim bestellt. Am 18. März 1895 sei die weltweit erste Omnibuslinie zwischen der Stadt Siegen und den Ortschaften Net-phen und Deuz eröffnet worden. 1 Std. und 20 Min. habe die 15 km lange Fahrt in dem Omnibus mit 5-PS-Motor und Platz für acht Fahrgäste gedauert. Auf den damals noch schlechten Straßen sei-en die Gummireifen häufig abgesprungen, also wurde auf die "harten" Eisenreifen gewechselt. Bei Regen seien manche Anhöhen nur mit Anschubhilfe der Fahrgäste zu bewältigen gewesen. Nach dem ersten Ansturm war das Gesellschaftskapital verbraucht und die weltweit erste Omnibuslinie hat ihren Betrieb wieder eingestellt.

Geblieben ist nach Alwitra-Angaben der erste Omnibus – genauer gesagt ein Nachbau von 1970, initiiert durch die Firma Walzen Irle aus Deuz. Denn einer der Firmenväter gehörte mit zu den Gesellschaftern der weltweit ersten Omnibuslinie von 1895. Um den historischen Pioniergeist und den Omnibus-Nachbau gebührend zu ehren, wurde 2016 vor dem stillgelegten Bahnhof in Deuz ein Glaspavillon zur Ausstellung des Nachbaus errichtet. Auch der Glaspavillon war wieder ein Gemeinschaftsprojekt: Förderverein, Stadt Net-phen und einige Sponsoren sorgten für die Realisierung. Entworfen von Bernd Heinemann vom Planungsamt der Stadt Netphen, besteht der 4,90 x 6,40 m große Kubus im Wesentlichen aus Glas. Eine Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Stahl der Siegener Herling Metallbau GmbH bildet das Grundgerüst des rundum mit Sicherheitsglasscheiben verkleideten Pavillons. Vorplatz und Boden des Glaskubus sind aus Basaltsteinpflaster. Ein begrüntes Flachdach krönt den Ausstellungsbau. Der 1,25 m auskragende Dachüberstand aus mattem Sicherheitsglas schließt die ungewöhnliche Dachkonstruktion ab. In den Dachaufbau wurde auch eine LED-Beleuchtung integriert, die an das Beleuchtungsnetz der Straße angebunden wurde.

Für ein dauerhaft dichtes Dach sorgten die Fachhandwerker von Dachdeckermeister Blecher aus Siegen. Als Abdichtung unterhalb der Dachbegrünung kam die bewährte Dach- und Dichtungsbahn Evalon von Alwitra zum Einsatz. Die Bahn besteht Herstellerangaben zufolge aus einer Hochpolymerlegierung aus Ethylen-Vinyl-Acetat-Terpolymer (EVA) und Polyvinylchlorid (PVC) und kommt weltweit in allen Klimazonen bei einlagigen Abdichtungen zum Einsatz. Entsprechend des aktuellen FLL-Tests sei Evalon durchwurzelungs- und rhizomfest und kann ohne zusätzliche Wurzelschutzbahn im begrünten Dachaufbau verlegt werden. Je nach Dachaufbau oder Nutzung sind die Dach- und Dichtungsbahnen Evalon unterseitig mit Polyestervlies als Evalon V, mit Glas-vlies/Polyestervlies als Evalon VG, kaschiert und mit unterseitiger Selbstklebeschicht als Evalon VSK/VGSK sowie mittig mit Polyestergelege verstärkt als Evalon dual erhältlich.

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