Architektur aus einem Guss

Gebäudehülle eines Wohnhauses mit Sandwichpaneelen gestaltet

Kingspan Fassaden
Durch die aufeinander abgestimmten Wandelemente KS1000 AWP mit QuadCore-Dämmkern sowie Dachelemente des Typs KS1000 RW erscheint das Wohnhaus wie aus einem Guss. Foto: Kingspan

Oldenburg (ABZ). – Unkonventionell, homogen und auffällig – so präsentiert sich die Gebäudehülle eines neuen Wohnhauses im Stadtteil Ofenerdiek in Oldenburg. Realisiert wurde sie mit gedämmten Wand- und Dachelementen. Letztere sorgen nicht nur für die außergewöhnliche Optik des Gebäudes, sondern auch für eine zügige Montage und eine hohe Energieeffizienz. Das Doppelhaus bietet auf zwei Etagen nebst Dachgeschoss mit einer Wohnfläche von jeweils rd. 85 m² ausreichend Platz für die Mieter. Für einen hohen Wohnkomfort sorgen offene Grundrisse, lichtdurchflutete Räume und ein Luftraum bis unter das Dach. Außen wurde die gesamte Gebäudehülle mit Sandwichpaneelen von Kingspan umgesetzt. Zur Ausführung kamen die Wandelemente KS1000 AWP mit QuadCore-Dämmkern sowie Dachelemente des Typs KS1000 RW. "In der Regel finden die Sandwichpaneele bei Industrie- und Gewerbehallen Anwendung. Ihr Einsatz im Wohnungsbau ist noch eine Besonderheit", erklärt Diana Bathe, Marketing Managerin von Kingspan Deutschland. Geplant wurde das Wohnhaus von Innenarchitektin Susanne Martitz, die mit ihrer Familie zugleich auch Bauherrin ist. "Wir haben im Vorfeld bereits gute Erfahrungen mit den Produkten bei einem Firmengebäude gemacht", erklärt die Innenarchitektin.

Bei der Realisierung des Gebäudes wurde ein möglichst niedriger Wärmedurchgangskoeffizient angestrebt, der dem Anspruch eines "Niedrigenergiehauses" entspricht. Mit den Wandelementen von Kingspan konnte diese Anforderung problemlos erfüllt werden. Die Sandwichelemente verfügen in der gewählten Ausführung über einen speziellen QuadCore-Dämmkern, der eine besonders hohe Dämmleistung bietet. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von lediglich 0,018 W/mK erreichen die Paneele im Vergleich zu herkömmlich isolierten Systemen bei gleicher Dicke deutlich niedrigere U-Werte. In der gewählten Ausführung von zehn Zentimetern beträgt der Wärmedurchgangskoeffizient so 0,18 W/m²K. Die Fassade birgt damit ein sehr hohes Energie-Einsparpotenzial. Zugleich zeichnen sich die Paneele mit QuadCore-Technologie durch ihr gutes Brandverhalten aus, das durch Sachversicherer wie FM Global zertifiziert ist.

Insgesamt 400 m² Fassadenfläche wurden mit den QuadCore-Paneelen gestaltet. Den Wandaufbau bilden hierbei ein 17,5 cm starkes Kalksandsteinmauerwerk sowie eine 8 cm dicke Luftschicht, die im Raster mit U-Profilen belegt ist. Auf dieser Unterkonstruktion sind die 10 cm starken Paneele von Kingspan befestigt. In der Luftschicht zwischen Mauerwerk und Paneele verlaufen Kabel für die Elektroinstallation, Rohre für die Wasserleitungen und die Abflüsse. Dadurch entfiel ein aufwändiges Schlitzen der Außenwände. Lediglich die punktuelle Durchführung der Kabel und Rohre ins Innere des Gebäudes war erforderlich. Innenseitig wurden die Wände mit einem Kalkzementputz und einem weißen Anstrich versehen.

Die Ausführung des Daches mit einer Fläche von 200 m² erfolgte mit dem trapezprofilierten Dachelement KS1000 RW. Das Paneel mit IPN-Dämmkern zeichnet sich besonders durch seine guten brandschutztechnischen Eigenschaften aus. Gemäß DIN EN 13501-1 ist es in die Baustoffklasse B-s1,d0 eingestuft. Das Material ist schwer entflammbar und erfüllt die Zusatzanforderungen "keine Rauchentwicklung" und "kein brennendes Abtropfen/Abfallen".

Geliefert wurde das Paneel in einer Kerndicke von 160 mm. Dank eines niedrigen U-Werts von 0,131 W/m²K konnte bei der Ausführung des Dachstuhls auf eine zusätzliche Dämmung verzichtet werden. Demnach besteht das Dach aus den 16 cm hohen Sparren nebst Konterlattung, den Sandwichpaneelen und einer Rigips-Verkleidung.

Bei der Ausführung des Daches stand besonders der Systemgedanke im Fokus: Der hohe Vorfertigungsgrad durch integrierte Velux-Fenster ermöglichte dabei eine schnelle Montage. So entfielen u. a. wesentliche Arbeitsschritte wie das Ausschneiden einer Dachöffnung, die Befestigung der Aufsatzkränze sowie aufwändige Abdichtungsarbeiten. Gleichzeitig liegen die besonderen Vorteile des Dachfenstersystems in einer unmittelbaren Dichtheit, einer hohen Passgenauigkeit sowie einer einheitlichen Optik. Insgesamt sorgen sechs Velux-Fenster für eine großzügige Belichtung der Wohnräume im Obergeschoss.

Ferner wird das Dachelement KS1000 RW durch Systemzubehör ergänzt. In Oldenburg sorgt die vorgehängte eckige System-Kastenrinne "Highline" mit quadratischem Fallrohr für die Wasserableitung. Mittels passender Kantprofile ließen sich sämtliche Anschlussdetails an First, Ortgang und Traufe lösen. Dabei konnte ein min. Dachüberstand realisiert werden, der das moderne Erscheinungsbild des Wohnhauses unterstreicht.

Die Westseite des Gebäudes ist von großzügigen Glasflächen geprägt. An den anderen Fassadenseiten dominieren opake Flächen mit durchgehenden Sandwichpaneelen vom Boden bis unter das Dach. Dabei weist das größte Element eine Länge von 13 m auf. Susanne Martitz und ihr Mann Horst Sudholz entschieden sich sowohl bei den Fassaden- als auch bei den Wandelementen für den Premium-Metallic-Farbton "GreyRock". Dieser zeichnet sich durch seine leichte Mattheit und einen edlen Schimmer aus.

Bei der Ausführung des Rohbaus war die Einhaltung geringer Toleranzen eine besondere Herausforderung. So musste beim Mauern der Außenwand aus sehr großen Kalksandsteinquadern besonders präzise gearbeitet werden, damit später die Fassadenelemente exakt passen. Dies galt ebenso für das Herstellen des Dachstuhls.

Gleichwohl ging der Bauprozess dank der großformatigen Elemente und der aufeinander abgestimmten Komponenten sehr zügig von statten. Im Vorfeld musste hierfür die Unterkonstruktion angebracht werden. Bei den Fassadenelementen erfolgte die Montage der einzelnen Elemente an den Profilen mittels verdeckter Befestigung. Im Bereich der Längsstöße bzw. Überlappungen ließen sich die Paneele dann einfach ineinander schieben. Ein werkseitig eingesetztes Dichtband schützt an dieser Stelle zusätzlich vor dem Eindringen von Kondenswasser. Insgesamt betrug die Montagezeit nur wenige Tage.

Das Bauprojekt Martitz-Sudholz zeigt, dass der Einsatz von Sandwichelementen nicht nur bei großen Hallenbauten Vorteile mit sich bringt. Nicht zuletzt aufgrund ihrer Eigenschaften im Hinblick auf Wärmedämmung, Brandschutz und einen schnellen Baufortschritt durch vorgefertigte Elemente stellen die Paneele eine sinnvolle, wirtschaftliche und optisch ansprechende Alternative zu konventionellen Fassadenbekleidungen und Dachdeckungen im Wohnungsbau dar.

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