Baumanagement

Das sind die Hindernisse der Digitalisierung

Seewalchen/Österreich (ABZ). – Die Baubranche hinkt beim Thema "Digitalisierung" stark hinterher. Doch Kosten- und Zeitdruck steigen. Und immer mehr Auftraggeber fordern eine lückenlose, digitale Baudokumentation – und vergeben Aufträge nach diesen Kriterien.
Bau digital
Mitarbeiter und Partnerfirmen profitieren von transparenten, digitalen Abläufen. Foto: Walter Fürthauer

Es wird immer wichtiger, zu handeln, meint Walter Fürthauer, Gründer der BauMaster Software & App. Er und sein Team begleiten mit Fachkompetenz und dem eigens entwickeltem Produkt "BauMaster" Handwerksfirmen dabei, ihre Bauprozesse zu digitalisieren. Doch welche Probleme kommen auf die Beteiligten zu und wie können diese überwunden werden?

Das wohl das größte Problem am Bau ist, dass niemand Zeit hat, sich mit einem neuen Thema zu beschäftigen, die richtige Software und Bau-App auszuwählen und schließlich im Unternehmen einzuführen, meint Fürthauer. Doch diese Zeit einzusetzen, bringe vielfachen Nutzen: Langfristig spare dies Zeit und Kosten, Bauprojekte würden effizienter und erfolgreicher. Alle Mitarbeiter und Partnerfirmen könnten von transparenten, digitalen Abläufen profitieren, meint er.

Der Chef oder die Chefin und die Auftraggeber würde von schnellem Monitoring über den Stand der Bauprojekte und den praktische Auswertungen profitieren, die Projekt- und Bauleiter vom effizientem Baustellenmanagement und sauberer Baudokumentation und die Poliere und Handwerker von schnell erstellten Bautages- und Regieberichte, mit denen die Bauausführungen ordentlich nachgewiesen und abgerechnet werden können. Auch würden Informationen ohne Zeitverluste weitergegeben und Missverständnisse, Baumängel und Streitfälle vermieden. "Überlegen Sie bewusst, wie viele Ressourcen Sie durch effizientere Abläufe, beweissichere Dokumentation und reibungslose Kommunikation auf der Baustelle einsparen", so Fürthauer.

Ein weiteres Hindernis bei der Digitalisierung sei, dass in vielen Unternehmen Entscheidungen wegen ungeklärter Zuständigkeiten zu zaghaft oder gar nicht getroffen würden. "Gibt es keinen Verantwortlichen oder bekommt der Verantwortliche keine klaren Zeit- und Zielvorgaben, bleibt die Digitalisierung von Baustellenabläufen ein theoretisches Konstrukt und verläuft sich in den Wirren des Alltagsgeschäfts", warnt Fürthauer. "Bestimmen Sie!", so sein Tipp an die Unternehmensführung. "Und setzen Sie realistische Termine für die nächsten Schritte."

Viele würden sich zudem scheuen, bestehende, eingespielte Abläufe umzustellen. Wenn Unternehmer auf die bisherige Organisation blicken, sehen sie womöglich eine Zettelwirtschaft, unleserliche Tagesberichte, Kontakte, Fotos und Dokumente, die dezentral auf Handys gespeichert werden oder ähnliches. Wie soll das mit einer App zentral gesteuert werden? Protokolle in Word oder Excel funktionieren ja grundsätzlich. Doch es gibt einige Schwachstellen bei der herkömmlichen Arbeitsweise, warnt Fürthauer: Je mehr verschiedene Orte es für gespeicherte Daten gebe, desto schwieriger werde die Zusammenarbeit.

Bei Word und Excel mangele es zudem an der Nachvollziehbarkeit: Welche Version der verfolgten Dokumentation ist die richtige? Hat jeder Beteiligte die letzte Version bekommen? Es gibt keine Verknüpfung zur Kontakteverwaltung oder zu einem Dashboard, wo alle Daten aus verschiedenen Projekten zusammenlaufen.

Informationen stünden nicht schnell und zuverlässig zur Verfügung. Interessenten sollten sich von Anbietern für Bausoftware beraten lassen, um die Einsatzbereiche für ihre Bedürfnisse abzuklären, rat Fürthauer. Eine Bau-App vereine alle Anforderungen, dokumentiere chronologisch und nachweisbar, stelle alle Informationen für alle Beteiligten in Echtzeit zur Verfügung und speichere alle Dokumente, Fotos und Pläne so, dass sie zentral abgerufen werden könnten.

Gegen interne Widerstände im Unternehmen helfe es, das Thema "digitale Bauabläufe" regelmäßig auf die Tagesordnung der Besprechungen zu setzen und zu zeigen, wie bestehende Probleme mit einer digitalen Plattform gelöst werden können, empfiehlt Fürthauer weiter. Hierbei könnten Berater von Softwarelösungen unterstützen.

Auch bei der Auswahl der Software gelte es einige Punkte zu beachten. "Achten Sie bei Anbietern auf Fachkompetenz aus dem Bau", so Fürthauer. "Eine Software oder Bau-App sollte aus der Praxis heraus entwickelt worden sein." Das Werkzeug sollte den gesamten Bauprozess abdecken, von der ersten Planbesprechung bis hin zur Bauabnahme und Gewährleistungsthemen. Es sollte auf allen Endgeräten gearbeitet werden können, auch offline. Auch Themen wie Schulungen, kostenloser Support, ausreichender Speicherplatz und ein sicherer Serverstandort sollten nicht vergessen werden.

"Falls eine kostenlose Testversion angeboten wird, scheuen Sie nicht, die Software zu testen und professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen", rät Fürthauer.

Bei Anbietern mit transparenter Preispolitik könnten sich Unternehmen vorab auch über die ungefähren Kosten informieren. Manche Seiten würden auch einen kostenlosen Ersparnisrechner anbieten. Mit diesem können Interessenten berechnen, wie viel sie sparen können, wenn sie ein digitales Tools für das Baumanagement verwenden (zum Beispiel bei BauMaster: www.bau-master.com/ersparnisrechner).

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