Baumaschinenhandel in Zeiten des Internets

"Der Markt ändert sich drastisch"

INGOLSTADT (ABZ). - In Zahlen dargestellt liest sich die Geschichte der Buchberger GmbH, die 2014 ihren 50. Geburtstag feierte, folgendermaßen: 35 Mitarbeiter beschäftigt der bayerische Baumaschinenhändler, manche von ihnen blicken auf 30 oder sogar 40 Jahre Berufserfahrung zurück. Mit 300 Vorlieferanten arbeitet das Unternehmen zusammen. Das Sortiment umfasst mehr als 10.000 Artikel, der Mietpark 15 Bagger, acht Radlader, 62 Liebherr-Kräne sowie Container, Rüttelplatten, Maurerbühnen u. v. m. Zum Vergleich: 2006 waren es erst vier Radlader und 40 Liebherr-Kräne.

Wer nun glaubt, die Erfolgsgeschichte könnte sich einfach so fortsetzen, ist auf dem Holzweg. "Das Internet", sagt Manfred Koukal, einer der zwei Geschäftsführer, "verändert den Markt drastisch. Die Preise rutschen in den Keller. Dem müssen wir entgegenwirken." Z. B., indem das Unternehmen, eines der ersten Mitglieder im Baugeräte-Fachkreis des E/D/E, nun auch Gründungsmitglied bei den "Baugeräte-Profis" ist – jenes neuen Zusammenschlusses von zwölf Baugeräte-Fachkreis-Mitgliedern, dessen Ziele unter anderem darin bestehen, die Einkäufe der Mitglieder zu bündeln, sich auf Förderlieferanten zu konzentrieren, gemeinsam unter einer Dachmarke ein professionelles Marketing mit regelmäßigen Aktionen zu betreiben, die Außendarstellung zu vereinheitlichen und sich untereinander auszutauschen. Buchberger zählt laut Koukal "zu den drei, vier stärksten" Mitgliedern der Baugeräte-Profis, die seit Anfang 2015 aktiv sind.

Um sich angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch das Internet weiter behaupten zu können, sei die Mitgliedschaft in der Gruppe für ihn geradezu eine Notwendigkeit gewesen, sagt Koukal. Und: Die Einkaufskonditionen hätten sich dadurch spürbar verbessert. Dank der Mitgliedschaft bei den Baugeräte-Profis könne er damit rechnen, dass sich die Branchentransparenz erhöht und sich der Zugang zu neuer Kundschaft für sein Unternehmen vereinfacht – in der Regel sei die Baubranche ja eher davon geprägt, dass man sich ungern in die Karten schauen lasse und rauere Sitten gang und gäbe seien. Auch hier setzen die Baugeräte-Profis an – ihr Wirken führt dazu, dass die Mitglieder, die sich gegenseitig empfehlen, einen größeren Aktionsradius bekommen und einen besseren Zugriff auf den Markt.

Gegründet 1964 von Rudolf Buchberger, war das Unternehmen anfangs ein Liebherr-Werkvertretungsbüro in Ingolstadt. Die Verbindung zu dem Baumaschinenhersteller rührt daher, dass Buchberger der Konstrukteur des ersten Liebherr-Autokranes war. Heute versteht sich die Buchberger GmbH, unverändert in Ingolstadt ansässig, als Partner für alle Belange rund um die Themen Hochbau, Tiefbau sowie Garten- und Landschaftsbau und bezeichnet sich selbst als renommierten Baugerätelieferanten und Spezialbaustoff-Händler im Städtedreieck München-Nürnberg-Regensburg. Mit Tobias Buchberger ist seit 2007 ein Enkel des Firmengründers, mithin die dritte Generation, im Betrieb tätig. Außer von Koukal wird er von Klaus Buchberger, Sohn des Firmengründers, und Ruth Danninger geleitet. Nachdem das Unternehmen, um sich vergrößern, mehrere Male umzog bzw. eine neuen Firmensitz bauen ließ, arbeitet es heute auf 11.000 m². "Und da geht es momentan schon wieder etwas beengt zu", sagt Koukal, so als stünde die nächste Erweiterung schon bevor.

Was Buchberger anders oder sogar besser mache als die Konkurrenz? "Wir setzen auf Kompetenz", sagt Koukal. Und: "Unser Personal ist bestens geschult. Die Serviceabteilung gut ausgestattet – wir bieten Komplettmontage ebenso an wie Transport oder auch Werkstattservice für Baumaschinen."

Kurz: "Wir sind breit aufgestellt." So gebe es auch nicht das eine Produkt oder die eine Produktgruppe, womit der Löwenanteil des Umsatzes erwirtschaftet wird. Was bei Buchberger außerdem besonders ist: Hier bedient der Chef selbst. Will sagen: Manfred Koukal, 45 Jahre, ist in der Lage, sämtliche Kräne selbst zu bedienen, vom Schnellbau- bis zum 45 m-Kran, Bagger selbstverständlich auch. "Wenn man mit den Maschinen arbeiten kann, dann kann man sie auch besser erklären", sagt Koukal, der seit vier Jahren für Buchberger arbeitet und sein ganzes Berufsleben in der Baubranche verbrachte. Und wenn er mal in der Freizeit etwas zu baggern hat, dann holt er sich eben das entsprechende Gerät aus dem Fuhrpark und macht sich ans Werk. Darum würden ihn viele Männer sicher beneiden, oder? Koukal lacht: "Auf jeden Fall."

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