Baunachfrage zieht an

Steigende Steuereinnahmen für Investitionen genutzt

BERLIN (ABZ). - Die Nachfrage nach Bauleistungen zieht langsam wieder an: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines "Aktuellen Zahlenbildes" mitteilt, ist der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Februar um nominal 1,7 % gestiegen (real: + 0,7%). Für die ersten zwei Monate ergibt sich ein Plus von 1,1 % (real: + 0,0 %).

Dies ist überwiegend auf eine zunehmende Ordertätigkeit der Öffentlichen Hand zurückzuführen, die ihre steigenden Steuereinnahmen auch für Investitionen nutzt. Demgegenüber ist der baugewerbliche Umsatz der Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten im Bauhauptgewerbe im Februar um weitere 5,1 % (nominal) zurückgegangen (Jan.–Feb.: –5,4%). Diese Entwicklung ist allerdings nicht auf eine schwache Auslastung zurückzuführen, im Gegenteil: Das ifo Institut meldet für die Branche eine saisonbereinigte Kapazitätsauslastung von 75%, das war der zweithöchste gesamtdeutsche Februarwert. Der Rückgang ist hingegen – wie im Januar – auf einen Basiseffekt zurückzuführen: Der Umsatz war im Vorjahresmonat zweistellig gestiegen.

Ausgesprochen gut abgeschnitten hat der Öffentliche Bau: Die Bauunternehmen meldeten für Februar einen Anstieg des Auftragseingangs von 8,8% (Jan.–Feb.: + 9,4%). Die Gebietskörperschaften haben anscheinend ihre Investitionszurückhaltung aufgegeben und nutzen die sprudelnden Steuereinnahmen für mehr Investitionen. Angesichts des Zustandes der Verkehrsinfrastruktur ist zu hoffen, dass es sich hierbei um eine nachhaltige Entwicklung und nicht wieder um ein Strohfeuer handelt. Aufgrund der rückläufigen Ordertätigkeit im vergangenen Jahr ist die Produktion allerdings noch im Minus: Der Umsatz ging im Februar abermals um 8,0 % zurück (Jan.Feb.: 8,5 %).

Im Wohnungsbau hat das Tempo im Februar etwas nachgelassen: Der Auftragseingang legte lediglich um 1,3 % zu (Jan.-Feb.: +3,9 %). Auch die Neubaugenehmigungen von Wohnungen in Wohngebäuden entwickelten sich zu Jahresanfang schwach (Jan.–Feb.: –3,2 %). Der Auftragsbestand ist aber nach wie vor hoch: In den Büchern standen Anfang 2015 um knapp 15% höhere Bestände als Anfang 2014. Entsprechend meldeten die Bauunternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten den zweithöchsten Umsatzwert im Februar seit 14 Jahren. Aufgrund des Basiseffekts – der Umsatz stieg im Februar 2014 um 35% – wurde aktuell aber ein Umsatzminus von 2,4 % gemeldet (Jan.–Feb.: –0,9%).

Obwohl die gesamtwirtschaftliche Unsicherheit etwas nachgelassen hat, die Forschungsinstitute erhöhten jüngst ihre BIP-Prognose, ist das Investitionsverhalten der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes noch eher zurückhaltend: Für den Wirtschaftsbau wurde im Februar ein weiterer Orderrückgang von 3,6% gemeldet (Jan.–Feb.: –5,9 %).

Auch die Umsätze waren rückläufig und lagen um 4,5 % unter Vorjahresniveau (Jan.–Feb.:–5,7%). Aufgrund des gestiegenen Baugenehmigungsniveaus im vergangenen Jahr, insbesondere für Fabrik- und Werkstattgebäude, sowie des stabilen Auslastungsgrades der Kapazitäten im Verarbeitenden Gewerbe, der zu Jahresbeginn leicht über dem langjährigen Durchschnitt lag, ist der Hauptverband nach wie vor für die Entwicklung im Gesamtjahr verhalten optimistisch.

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