Baustoffindustrie

Kein Zeichen der Besserung am Bau zum Jahresanfang

Berlin (ABZ). – Zum Jahresanfang 2024 hat sich der Einbruch der Baustoffnachfrage fortgesetzt. Nachdem die Baustoff-Steine-Erden-Produktion bereits 2023 mit real minus 16,7 Prozent historisch stark rückläufig gewesen ist, wurden im Januar und Februar 2024 weitere Produktionsrückgänge von minus 15,3 Prozent verzeichnet.
bbs Bundesverband Baustoffe - Steine und Erden
Ein Kran hievt kurz nach Sonnenuntergang einen Behälter mit Beton an. Angesichts der schwachen Nachfrage in der Baustoffindustrie fordert der bbs mehr Fördermittel für den Bau und eine dauerhafte Absenkung der Baunebenkosten.

Die schwache Nachfrage ist insbesondere auf die andauernde Krise im Wohnungsbau infolge der gestiegenen Zinsen, der hohen Bau- und Bodenpreise sowie der ausgeprägten Unsicherheit zurückzuführen. "Die Hoffnung auf Verbesserung hat sich leider nicht bewahrheitet", sagt Matthias Frederichs, bbs-Hauptgeschäftsführer, "stattdessen werden die ohnehin schlechten Werte der Vorjahresmonate nochmals deutlich unterboten."

Besonders betroffen sind diejenigen Sektoren der Baustoffindustrie, die vor allem in den Wohnungsbau liefern – etwa die Kalksandstein-, Porenbeton- oder Ziegelindustrie. Hier war die Produktion im Januar und Februar gegenüber den ohnehin schwachen Vorjahresmonaten von 30 bis teilweise knapp 70 Prozent rückläufig. Zwar kämen Produktionsrückgänge auch durch vorgezogene Instandhaltungsmaßnahmen und durch Nachholeffekte aus dem vergangenen Jahr zustande, Haupttreiber sei jedoch die schlechte Baukonjunktur. Die weiterhin negative Perspektive zeigt sich auch bei den jüngsten Zahlen zu den Baugenehmigungen, die im Februar 2024 um 18,3 Prozent abnahmen.

Ein alarmierendes Zeichen für Frederichs: "Die Baugenehmigungen werden erst auf mittlere Sicht Nachfragewirkung entfalten. Wir müssen angesichts dieser Zahlen davon ausgehen, dass die Krise am Bau kurzfristig nicht zu überwinden ist." Den Unternehmen sei laut Frederichs zwar bewusst, dass die Baustoffnachfrage perspektivisch wieder ansteigen werde. Dennoch seien weite Teile der Branche im Krisenmodus und würden sich an die wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen. Entsprechend sei etwa die Beschäftigung um drei Prozent gesunken.

Damit wieder mehr gebaut wird, müsse Bauen schneller und günstiger werden. Eine zentrale Rolle spielen nach Ansicht des Baustoffverbandes die Bauzinsen. Um das Bauen wieder anzukurbeln, könne ein breit angelegtes Zinsverbilligungsprogramm einen wichtigen Beitrag leisten.

Zudem müssten alle Baunebenkosten auf den Prüfstand. "Wir hinken bei den Neubauzahlen genauso hinterher wie bei den für die Transformation notwendigen Sanierungsquoten für Gebäudebestand und Infrastruktur. Mehr Fördermittel und eine dauerhafte Absenkung der Baunebenkosten bleiben in der aktuellen Lage unvermeidbar", so Frederichs.

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