Bei Abriss- und Umbauförderung
Verband fordert Kursänderung
Dresden (dpa). – Sachsens Wohnungswirtschaft fordert auch für den Teilabriss von Wohnhäusern eine staatliche Förderung. "Für das Bild der Städte ist es wesentlich besser, mehrheitlich bewohnte Gebäude zu haben als ganze leerstehende Hausabschnitte", sagte der Direktor des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vdw), Rainer Seifert, in Dresden. Für die Unternehmen sei das nicht wirtschaftlich, sie ließen nicht vermietbare Bereiche lieber leer stehen. Auch die Förderung des seniorengerechten Umbaus müsse dringend angepasst und von der teuren Maximallösung "barrierefrei" gelöst werden, mahnte er. Auch von "barrierearm" profitierten schon die Betroffenen. "Ein Aufzug ist heutzutage extrem wichtig."
Der vdw vertritt 126 Unternehmen mit über 316.000 Mietwohnungen, fast ein Viertel des Gesamtbestandes. Die Netto-Kaltmiete lag 2017 bei 5,04 Euro pro Quadratmeter – um 16 Cent höher als im Jahr zuvor. "Wir haben im Durchschnitt nach wie vor vergleichsweise günstige Mieten und einen absolut moderaten Anstieg", sagte Seifert. In den Großstädten Dresden, Leipzig und Chemnitz erhöhten sie sich um 23 Cent auf 5,40 Euro, außerhalb davon blieben sie mit 4,70 Euro nahezu gleich.
Nach einer nicht repräsentativen Umfrage im Auftrag des vdw geben die Hälfte aller Mieter in Sachsen max. 35 % ihres monatlichen Haushaltnettoeinkommens für die Warmmiete aus, knapp ein Fünftel gar weniger als 25 %. Die Unternehmen investierten 2017 über 365 Mio. Euro in Neubau, Instandhaltung und Modernisierung, 2018 sind Investitionen von 467Mio. Euro geplant. Das helfe auch, im ländlichen Raum, Mieter zu halten und zu gewinnen, sagte Seifert. Der Leerstand blieb entgegen der Befürchtungen mit einer Quote von 9,9 % konstant, erklärte er. Während die Zahl dieser Wohnungen in Großstädten sank, erhöhte sie sich auf dem Land. Im Bereich der vdw-Unternehmen waren rd. 29000 Wohnungen ungenutzt.
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