Bewährte Kombination

Bauunternehmen saniert Schleuse mit Schal- und Rüstsystemen

Steinach (ABZ). – Wie bei der Schleusensanierung 2019 in Lauffen hat die Bauunternehmung Schleith GmbH bei der kürzlichen Schleusensanierung in Schwabenheim Schal- und Rüstsysteme der Marke Paschal genutzt, wie der Hersteller berichtet.
Paschal Gerüstbau
Bei der Schleusensanierung im laufenden Betrieb nutzte die Schleith GmbH die Wandschalung LOGO.3, das Alu-Traggerüst-System GASS und das Traggerüst-System PASCHAL TG60 als Mietmaterial. Foto: Paschal

Gemäß den genauen Vorgaben und Vorstellungen des Auftraggebers, dem Wasserstraßen-Neubauamt Heidelberg, umfasste die erforderliche Grundinstandsetzung der linken Schleusenkammer eine Vielzahl von Bauteilen und Bauverfahren unter anderem die flächige Betoninstandsetzung der beiden Kammerwände, die keine Durchdringungen aufweisen dürfen, weshalb einhäuptig geschalt wurde. Am 1. April 2020 wurde die Schleith GmbH beauftragt.

Für die Sanierung der rund 2400 m²Stahlbeton-Schleusenwände benötigte die Schleith GmbH nur 565 m² Wandschalung LOGO.3, 45 t Alu-Traggerüst-System GASS und 45 t des Tragerüst-Systems PASCHAL TG60 als Mietmaterial.

Paschal war laut eigener Aussage seit Ende 2019 involviert und unterstützte die Schleith GmbH zunächst mit Schal- und Rüstvorschlägen, um die technischen Bauherren-vorgaben zu realisieren und für die Bauunternehmung ein günstiges Mietangebot zu entwickeln. Für die differenzierte Schalungsplanung wurde Auto-CAD mit PASCHAL-Plan-PRO genutzt und RSTAB von Dlubal für die statische Modellierung und Berechnung der Abstützung.

Bevor die Kammerwände eine neue Betonschale erhielten, wurden zunächst die bestehenden Kammerwände sowie die Nischen für Steigleitern und Poller abgefräst. Danach wurde eine Voute auf dem Kammerboden entfernt, um die vorhandenen AKR-Schäden im Beton sanieren zu können. Die statische Ertüchtigung war aus mehreren Grün-den erforderlich. Zum einen wurden bei der Bestandsstatik einige Einwirkungen, unter anderem Eisdruck, Trossenzug und Risswasserdruck nicht berücksichtigt. Zum anderen wurde durch das Entfernen der Voute in das statische System eingegriffen. Aus vorgenannten Gründen bestanden an der Gesamtanlage Defizite im Bereich der inneren und äußeren Standsicherheit während der Bauausführung und im Endzustand.

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Paschal Gerüstbau
Ein Schal- und Betoniertakt hatte laut Paschal eine Größe von rund 2 x 282,5 = 565 m², war 21,7 m lang und 13 m hoch und wurde je Kammerwand fünfmal durchgeführt. Foto: Paschal

Zur Behebung der Defizite wurden Anker und Pfähle eingebracht. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse für die Baustelleneinrichtung, dem Platz in der Schleusenkammer und den Vorgaben des Bauherrn entwickelten die Schalungsexperten von Paschal Schalungsschilder in der Kombination Wandschalung LOGO.3 mit Aluminiumträgern als Gurtungen aus dem GASS-Programm. Ein Schal- und Betoniertakt betrug rund 565 m², 21,7 m lang und 13 m hoch und wurde je Kammerwand fünf mal durchgeführt. Für jede Kammerwand wurde ein "Schalungsschild" mit rund 282,5 m² konstruiert. So konnte jeweils ein Betoniertakt über die gesamte Höhe und parallel, also an der linken und rechten Kammerseite, ausgeführt werden. Am oberen Ende jedes Schalungsschildes waren die LOGO.3 Elemente mit Betonierarbeitsbühnen ausgestattet, um den Betonbauern maximale Sicherheit zu bieten.

Um das vor Ort praktisch zu ermöglichen, haben die Schalungsexperten in Abstimmung mit dem verantwortlichen Bauleiter, aus dem Alu-Traggerüst-System GASS und Elementen des Traggerüst-Systems PASCHAL TG60 einen horizontal wirkenden Abstandshalter entworfen. An beiden Enden waren Spindeln vorgesehen, um die Schalungsschilder zurückzuspindeln, für den Versatz zum nächsten Betoniertakt und um die Zemdrainbespannung zu kontrollieren und bei Bedarf zu erneuen.

Es wurden sieben horizontal wirkende Abstützeinheiten aus jeweils sieben liegenden GASS-Türmen mit je sechs Stielen und Spindeln auf beiden Seiten eingesetzt. Die Abstützeinheiten wurden auf längsliegende Stahlträger positioniert, welche auf Wälzwagen gelagert wurden. Geführt wurden die Wälzwagen in U-Schienen, die im Mörtelbett auf dem Boden ausgerichtet wurden. Durch die Stahlträger unter den Abstützeinheiten konnte die gesamte Abstützkonstruktion mit den sieben Abstützeinheiten in einem Stück an den nächsten Betoniertakt verfahren werden. Dabei mussten die fünf Betonierabschnitte die vorgegebene Toleranz von 5 mm lichte Weite der Schleusenkammerwände zueinander einhalten. Überprüft wurde das im laufenden Baubetrieb durch ein externes Vermessungsbüro. Das Volumen des überdimensionalen Abstandshalters betrug rund 3000 m³. Jede der liegenden Turmebenen wurde mit Laufbelägen ausgerüstet um den sicheren Zugang zu den Spindeln der Abstützung an den Schalschildern zu gewährleisten. Auf der oberen Ebene war eine großzügige und sichere Arbeitsplattform bauseitig eingerichtet, die gleichzeitig als Betonierebene diente. Während der Betonage wurde wechselseitig betoniert, um den vorgegebenen Frischbetondruck von maximal 50 kN/m² sicher einzuhalten und den engen Toleranzbereich von nur 5 mm bezogen auf das lichte Endkammerbreitenmaß einzuhalten. So wurde jeder Schleusenkammerabschnitt wechselseitig in 50 cm hohen Betonierabschnitten hergestellt. Um bei den Fallhöhen die Entmischung zuverlässig zu verhindern, wurde das Mundstück der Betonpumpe mit verschraubbaren Kunststoffrohren verlängert.

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