BIM

Noch zahlreiche Fragen sind offen

Die Anwendbarkeit des Building Information Modeling (BIM) über den kompletten Lebenszyklus von Gebäuden und Infrastrukturbauten hinweg ist durch erfolgreiche Pilotprojekte nachgewiesen. Dennoch gibt es weiterhin viele offene Fragen, wenn es um die Anwendung und die Implementierung in die eigene Arbeit geht.

München (ABZ). Führt man Gespräche über Building Information Modeling, so sei mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass Software, Daten und Informationen thematisiert werden, so der TÜV Süd. Man spricht von Technik und Schnittstellen – doch was ist mit den Menschen, die Building Information Modeling schließlich anwenden und in Zukunft damit arbeiten werden?

"Durch unsere Teilnehmer wird uns stets bewusst, wie viele offene Fragen bestehen und wie ein gefährliches Halbwissen noch zu Unsicherheiten führen kann. Dabei ist der Anwendungsbeginn mit BIM und die Befähigung der kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland so wichtig", fasst es André Pilling zusammen, der Geschäftsführer der Deubim GmbH sowie Kooperationspartner und Dozent der TÜV Süd Akademie ist.

Bereits 2015 hob Alexander Dobrindt im Stufenplan Digitales Planen und Bauen BIM Kompetenz als Pflichtkriterium für das Erreichen des ersten BIM-Leistungsniveaus heraus. Aber wie ist BIM-Kompetenz definiert? Darüber gab der Stufenplan damals noch keinen Aufschluss.

Schnell wurde erkannt, dass reine Softwarekurse die für erfolgreiche Projekte notwendigen BIM-Kenntnisse nicht abdecken. Diese relevanten Grundlagen-Kenntnisse wurden nun jedoch von buildingSmart und dem VDI definiert und von der Deubim GmbH bereits in ein Kurskonzept übertragen: Bei buildingSmart International wurde bereits seit 2015 ein entsprechendes Ausbildungsprogramm erarbeitet und als Rahmenlehrplan verabschiedet. Mithilfe der Beteiligung von acht Nationen, darunter Deutschland, u. a. vertreten durch André Pilling, konnten international zu zertifizierende Mindestkenntnisse definiert werden.

Diese Inhalte wurden nun auf nationaler Ebene in der VDI/bS Richtlinie 2552 Blatt 8.1 "BIM-Qualifikationen" zu Grunde gelegt und bilden die zugehörige Inhalterichtlinie für Deutschland. Gem. Pressemittteilung vom 23. Januar 2018 greift auch die Bundesarchitektenkammer (BAK) und die Bundesingenieurkammer (BIngK) kooperativ die Richtlinie im Rahmen der BIM-Fortbildung auf.

Die Weiterentwicklung des BIM-Professional Ausbildungsprogramms über den Basiskurs hinaus ist in der Erarbeitung in der VDI-Richtlinie 2552 Blatt 8.2 "BIM-Professional" überführt. Die von der Deubim konzipierten BIM-Kurse basieren allesamt auf diesem allgemein anerkannten Kenntnisstand.

Die erste Stufe bildet der BIM-Basiskurs als "Sprachkurs BIM". Die Inhalte decken nicht nur Definition, Mehrwerte und Herausforderungen der neuen Methode ab. Ebenso werden die Änderungen von konventionellen Prozessen, Anforderungen, Projekt-Setups sowie Rollen und Leistungen behandelt – also Themen, die sich mit der praktischen Anwendung von BIM ergeben. Besondere nationale Ergänzungen, wie bspw. deutsche Normen oder Spezifika hinsichtlich Ausschreibung, Vergabe und Honorierung, wurden wiederum in der Fachgruppe "BIM-Qualifikation" des buildingSmart Deutschland erarbeitet und im Anschluss in das Curriculum überführt.

Doch wie lernt man nun den Umgang mit BIM? Wie findet man fähige Partner oder neue qualifizierte Mitarbeiter? Wie kann man sich vergleichbar zertifizieren lassen, um der steigenden Nachfrage von BIM als Eignungskriterium in Ausschreibungen entsprechen zu können? Hierbei könne die Kooperation der Unternehmen Deubim und TÜV Süd Akademie helfen. Wenn Anfang 2018 erste buildingSmart-Zertifikatskurse "BIM-Basis" starten, wird der TÜV Süd als einer der Ersten dabei sein und als professioneller Weiterbildungspartner deutschlandweit Schulungen anbieten. Sobald die relevante Inhalterichtlinie (bS/VDI 2552 8.2) zum "BIM-Professional" erarbeitet ist, wird der TÜV Süd auch Vertiefungen als Zertifikatskurse anbieten können. Nähere Infos unter: www.tuev-sued.de/akademie-de/seminare-technik/gebaeudetechnik-1/bim

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