Chaos

von: Kai-Werner Fajga

In den Verkehrssystemen dieser Welt könnte man meinen, die Deutschen seien die Perfektionisten: feste Fahrpläne, pünktliche Busse und Bahnen, ein riesiges Netz fest definierter Routen. Doch während wir uns in unseren geordneten Verkehrsstrukturen wähnen, floriert in vielen anderen Ländern das kreative Chaos der informellen Verkehrsdienste.

Sammeltaxis und On-Demand-Transporte machen nicht nur das Leben bunter, sondern offenbar auch effizienter. Wie eine aktuelle Studie zeigt, sind diese lockeren Systeme oft besser auf die realen Bedürfnisse der Menschen abgestimmt als unsere starren Planungen. Man fragt sich unwillkürlich: Sind wir vielleicht die Verfechter einer Überorganisation, die im globalen Süden längst überholt wurde? Vielleicht sollten wir unseren strikten Fahrplänen nicht blind vertrauen und stattdessen ein Auge auf die innovativen Ideen der Informellen werfen. Die Erkenntnis, dass weniger Umwege und flexiblere Routen zum Ziel führen können, sollte als Weckruf für die Verkehrspolitik dienen.

Statt festgefahrener Denkmuster brauchen wir einen Dialog zwischen formellen und informellen Systemen. Denken wir über den Tellerrand hinaus und lassen wir uns von den kreativen Lösungen der Sammeltaxifahrer inspirieren – vielleicht ist Chaos nicht die Lösung, aber die Antwort. aw

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Autor

Kai-Werner Fajga

Chefredakteur Allgemeine Bauzeitung

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