Der Mensch als Zünglein an der Waage

Welche Faktoren wirken auf die Intralogistik?

Fördern, Heben, Lagern
Blick in ein Palettenlager. Foto: sysmat

Mainhausen (ABZ). – Zu den Schlagworten rund um die Lagerverwaltung gehören heutzutage beispielsweise Smart Factory, Automatisierung, künstliche Intelligenz oder Robotik. Was die Technologie angeht, kennt die Entwicklung scheinbar keine Grenzen. Die Entwicklung hat Vorteile: So können durch Flexibilisierung, Qualitätsverbesserung und Präzisierung Leistungen gesteigert werden. Häufig kommt allerdings der Faktor Mensch in der Betrachtung zu kurz, mahnt Rainer Schulz, Geschäftsführer der sysmat GmbH und Experte für Automatisierung. "Technische Hilfsmittel bringen Unternehmen weiter, das steht außer Frage. Allerdings sollte dabei nicht außer Acht gelassen werden, dass Software und Maschinen den Menschen nicht ersetzen sollen – sie sollen ihn unterstützen", sagt er. "In diesem Kontext spielt die Kooperation beider die entscheidende Rolle. Der Mensch verfügt aufgrund seiner Fähigkeiten und seiner Erfahrung nach wie vor über immenses Potenzial – technische Hilfsmittel steigern es allerdings noch weiter." Unternehmen sollten diesen Punkt laut Schulz verinnerlichen.

In der Vergangenheit und auch teilweise noch heute gilt der Mensch als Arbeiter, der ausführende Tätigkeiten vollzieht. Damit sich aber die eigene Organisation flexibler gestaltet, muss der Mensch vermehrt koordinativ in den Zuständigkeits- und Verantwortungsbereich der Intralogistik eingebunden werden. "Problembewusstsein, Eigeninitiative und Arbeitserfahrung bringt er ein", erklärt Schulz. So trage er zur Effizienzsteigerung bei.

Das belegt auch eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO: Um innovative, vernetzte Informationstechnologie zielgerichtet einzusetzen, bedarf es demnach einer zweckmäßigen Funktionsteilung von Mensch und Maschine. Ohne digitalisierte Prozesse binden aufwendige Aufgaben zudem Mitarbeiter, so dass sie ihr Potenzial nicht vollständig ausschöpfen können. "In einer moderierenden und kontrollierenden Rolle kann sich der Mensch besser entfalten – allerdings benötigt er auch auf die jeweilige Ausgangssituation zugeschnittene Lösungen, die ihn unterstützen und entlasten", ergänzt der sysmat-Geschäftsführer.

Prozesse in der Intralogistik sind schon seit einiger Zeit ein wichtiger Treiber für die Wertschöpfung von Unternehmen. Können Mitarbeiter zudem alle stattfindenden Abläufe transparent einsehen, trägt dies zusätzlich zur mehr Effizienz und mehr Wachstum bei. Insbesondere innovative Softwarelösungen können Entscheidern dabei helfen, einen besseren Überblick über die Gesamtsituation in ihrem Lager zu erhalten. "In diesem Fall bekommt der Mensch die notwendige Unterstützung von der technischen Seite. Er sieht beispielsweise, an welchen Stellen der Ablauf ins Stocken gerät und kann entsprechend reagieren", meint der Experte für Automatisierung. "Am Ende des Tages trifft also der Mensch auf der Grundlage der ihm vorliegenden Informationen die Entscheidung über mögliche Anpassungen von Prozessen – er ist somit nach wie vor entscheidend für den Erfolg von Unternehmen."

Auch Mitarbeiter würden sich stetig entwickeln, Erfahrungen sammeln und ihr Wissen erweitern. "Deswegen sollte der Mensch in der Gesamtbetrachtung nicht außen vor bleiben", so Schulz abschließend.

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