Deutschlands höchstes Holzhochhaus steht in der HafenCity

Das "Roots" ragt 65 Meter in die Höhe

Hamburg (ABZ). – Der konstruktive Holzbau wächst über sich hinaus und schlägt Wurzeln – direkt in der Hamburger HafenCity. Mit "Roots", das unter dem Arbeitstitel "Wildspitze Hamburg" bekannt wurde, erhält dieser Stadtteil ein weiteres architektonisches Wahrzeichen mit zwei verschiedenen Gebäudeteilen, das als "Entrée" für das Elbbrückenquartier konzipiert wurde.
Baustellen
Rubner Holzbau Augsburg zeichnet bei "Roots", Deutschlands höchstem Holzhaus, für die technische und konstruktive Realisierung verantwortlich. Foto: Garbe Immobilien-Projekte

"Roots steht für unsere Vision, die Stadt mit dem Baustoff Holz klimaneutral nachzuverdichten", erläutert Fabian von Köppen, Geschäftsführer der Garbe Immobilien-Projekte GmbH, den namensgebenden Begriff. "Als wir uns für die Umsetzung so eines Bauprojektes entschieden haben, waren wir bereit, gemeinsam mit allen Beteiligten daran zu wachsen. Wir setzten uns zum Ziel, einen Best Case zu schaffen, der buchstäblich Wurzeln schlägt."

Im über den beiden Warft- oder Sockelgeschossen insgesamt 18-stöckigen Turm (davon 16 Etagen in Holzbauweise ausgeführt) mit fünfeckigem Grundriss befinden sich Ausstellungsräume, Verwaltung und Büros der Deutschen Wildtier Stiftung sowie private Wohnungen. Im mit insgesamt sieben Geschossen niedrigeren Baukörper (davon sechs in Holzbauweise entstanden), dem L-förmig angeschlossenen Riegel, sind ebenfalls Wohnungen untergebracht.

Auf einer Bruttogeschossfläche von 20 600 m² entstehen 181 Wohneinheiten, davon 128 Eigentumswohnungen und 53 öffentlich geförderte. Die Nutzung von Holz garantiere ein natürliches Wohngefühl und ein gesundes Raumklima. Der zum Projekt gehörende Außenbereich, ein 600 m² großer Innenhof, wird von den Landschaftsarchitekten Loidl gestaltet.

Bei der technischen Realisierung setzen die Hamburger Architekten von Störmer Murphy and Partners GbR auf die Hybridbauweise. Lediglich Unter- und Erdgeschoss des Hochhauses sowie die Erschließungskerne sind in Stahlbetonbauweise geplant, alle Obergeschosse werden in Holzbauweise errichtet. Lastabtragende Außenwände in vorgefertigter Elementbauweise und Massivholzdecken bilden zusammen mit einem tragenden Innenwandring das Primärtragwerk des Turms. Die Decken aus 240 bis 280 mm starkem Brettsperrholz kragen in den geschützten Außenbereich aus und werden mit Betonfertigteilen für die umlaufenden Loggien komplettiert. Eine bauseits montierte zweite Fassade aus Glas gewährleistet den Brand-, UV- und Feuchteschutz des Holzes. Alle nichttragenden Wände des Gebäudes werden im klassischen Trockenbau erstellt.

Rubner Holzbau Augsburg zeichnet für die technische und konstruktive Realisierung verantwortlich und ist mit der Beratung im Zuge der Ausführungsplanung bereits in einer sehr frühen Projektphase – weit vor der Werkstatt- und Montageplanung für den Holzbau – in das Projekt involviert. Geschäftsführer Andreas Fischer bestätigt anlässlich der Vertragsunterzeichnung: "Wir sind sehr glücklich, uns nach einer langen Akquise-Phase der aktuell spannendsten Holzbauaufgabe stellen zu dürfen: das mit 65 Metern höchste Holzgebäude Deutschlands zu bauen." Die erweiterte Holzbauweise von Turm und Riegel werde das architektonisch sichtbare Merkmal und stilprägende Element des Gebäudekomplexes sein. Holz habe im Umfeld der Hamburger HafenCity einen starken Symbolcharakter und setze neue Maßstäbe bei der Gestaltung und Verdichtung des urbanen Lebensraums.

Auch auf Auftraggeberseite ist man sich der Signalwirkung des Bauwerks mit einem Investitionsvolumen von 140 Millionen Euro bewusst, wie die Geschäftsführer der Garbe Immobilien-Projekte GmbH betonen. Fabian von Köppen erklärt: "Wir haben die Möglichkeit, aktiv unseren Beitrag für eine umweltgerechte Lebensweise zu schaffen. Daher war es uns wichtig, Einblicke in die Natur zu gewähren und sich dabei in einem urbanen Kontext zu befinden. Aus unserer Vision wird mit dem Roots eine Mission. Wir wollen einen Impuls geben und zeigen, was in der Projektentwicklung möglich ist." Tobias Hertwig fasst zusammen: "Die für dieses Bauvorhaben erforderliche umfassende Expertise im Ingenieurholzbau wie in der Projektdurchführung fanden wir bei Rubner Holzbau. Wir sind überzeugt, die richtigen Partner im Boot zu haben." Die voraussichtliche Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes sind nach Angaben der Verantwortlichen für 2023 geplant.

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