Elegante Fassadenkunst in Manhattan realisiert

Keramikrahmen mit Glasfassade kombiniert

New York/USA (ABZ). – Der New Yorker Stadtteil Chelsea hat mit dem Bürohochhaus 28&7 direkt an der belebten Kreuzung 28th Street und 7th Avenue vor einiger Zeit ein neues Highlight erhalten.
Moeding Fassaden
Die filigran gerasterte Glasfassade von SOM ist mit schwarzen Keramikprofilen von Moeding eingefasst. Foto: Michael Young & New York/YIMBY/Shildan

Der Entwurf von Skidmore, Owings & Merrill setzt auf eine filigran gerasterte Glasfassade, deren Fensterflächen mit schwarzen Keramikprofilen von Moeding eingefasst sind. Die auskragenden Rahmen bilden sich aus zwei schalenförmigen Keramikelementen auf Basis des LONGOTON-Systems. Die dreidimensionale Struktur wird durch eine speziell entwickelte Farbglasur noch verstärkt.

Mit Hunderten von Kunstgalerien, prächtigen Stadthäusern aus Sandstein und einem pulsierenden Nachtleben ist Chelsea einer der lebendigsten Stadtteile New Yorks. Zu den Attraktionen gehören nicht nur zahlreiche Kunstausstellungen, Bars und Kneipen, sondern auch die Highline, eine stillgelegte Hochbahntrasse, die in einen Park umgewandelt wurde. Hier verläuft zudem die 7th Avenue, die aufgrund ihrer Bedeutung als Epizentrum der Bekleidungs- und Modeindustrie der Stadt zwischen der 26th und der 42nd Street auch Fashion Avenue genannt wird. An der Kreuzung von 28th Street und 7th Avenue ist nun mit dem 28&7 in prominenter Ecklage ein weiteres Highlight entstanden – direkt über der U-Bahn-Station 28th Street, an der die Linie 1 hält – und unmittelbar gegenüber dem Fashion Institute of Technology.

Optisch reiht sich das von Skidmore, Owings & Merrill SOM entworfene und von Corem und GDSNY entwickelte zwölfstöckige Bürogebäude mit insgesamt 105.000 m² Bürofläche in die Elite der architektonisch markanten, schwarz getönten Geschäftshochhäuser ein. Neben dem Wohn- und Geschäftshaus am Broadway ist der aus Stahlbeton errichtete Baukörper schon das zweite Gebäude von SOM in New York City mit einer Glasfassade und dreidimensional vertikal und horizontal auskragenden Keramiklisenen als expressive Fensterrahmen. Das Keramikgitter verleiht dem Gebäude ein skulpturales Profil. Es fängt das Licht in weichen Schattierungen und scharfen Kanten ein und reflektiert es.

Das gleichmäßige Raster der übergroßen Fenster ist laut den Verantwortlichen eine zeitgemäße Neuinterpretation der Backsteinbauten der Vorkriegszeit. Aufgrund der von den Architekten vorgesehenen Größe der Keramikelemente wurde das Moeding-LONGOTON-System mit möglichen Längen von bis zu 3 m eingesetzt. Die gewünschte dreidimensional auskragende Struktur der Kera-miklisenen wurde mit jeweils zwei schalenförmigen Keramikelementen realisiert, welche mit LONGOTON-Rapid-Plattenhaltern auf einer bauseitigen Unterkonstruktion befestigt sind. So wurde eine sichere und schnelle Montage ermöglicht. In den Fensterecken laufen die horizontalen und vertikalen Keramiklisenen in einem Winkel von 45° ineinander. Um hier ein exaktes Fugenbild auszubilden, waren hochpräzise Plattenzuschnitte erforderlich. Mit der werkseigenen CNC-Kalibrieranlage wurden diese daher im Vorfeld dreidimensional geplant. Bauseitige Schnitte konnten so vermieden werden.

Neben der Struktur legten die Architekten von SOM besonderen Wert auf die Farbwirkung der Keramikelemente. Das schwärzeste Schwarz war gewünscht. In einem mehrstufigen Bemusterungsprozess stellte Moeding deshalb verschiedene Ansätze vor. Diese reichten von vulkanfarbenen Scherben ohne Glasur über verschiedene matte bis hin zu glänzenden Glasuren auf unterschiedlichen Scherbenfarben. Die Architekten entschieden sich schließlich für ein zweischichtiges System aus schwarzer Engobe und hochglänzender Glasur auf braunem Scherben. Trotz des zweischichtigen Glasuraufbaus konnten die Platten im Einbrennverfahren hergestellt werden. Dadurch wurde im Vergleich zum Zweitbrandverfahren eine erhebliche Menge CO2 eingespart – ein wichtiger Beitrag zur Ökobilanz des LEED in Gold zertifizierten 28&7.

Hinter der Fassade überrascht der Neubau laut den Architekten mit einem stützenfreien Grundriss, der eine flexible Gestaltung der Geschäfts- und Büroetagen möglich macht. Die großflächige Dreifachverglasung lässt viel Tageslicht in die Räume, dämpft den Lärm von Manhattan und minimiert den Wärmeeintrag im Sommer und die Energieverluste im Winter. Die Raumhöhe der Einzelhandelsflächen und der Lobby im Erdgeschoss erstreckt sich über zwei Geschosse. Die Lobby präsentiert sich mit einer hellen, neutralen Farbpalette zudem als bewusster Kontrapunkt zur markanten dunklen Außenhaut. Wer sie betritt, findet sich in einem ruhigen Raum wieder. Der Terrazzoboden besteht aus übergroßen italienischen Marmorsplittern in Grau- und Weißtönen mit rosafarbenen Akzenten. Die Wandvertäfelung ist aus gebleichtem Nussbaumholz, die skulpturale Empfangstheke aus hellgrauem Granit. Pflanzen im Fenster und eine sanfte Raumbeleuchtung sorgen für zeitlose Eleganz.

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