Ems-Flutmuldenbrücke

Überbau wird im Taktschiebeverfahren hergestellt

Brückenbau
Holger Koelmann und Gerd Ploeger (r.) besprechen sich vor Ort. Foto: Westag

Rhede (ABZ). – Es tut sich was im Emsland, dem größten Landkreis des Landes Niedersachsen. Ein großes Projekt ist die im Bau befindliche Flutmuldenbrücke im Zuge der Landesstraße 52 in Rhede. Sie wird die 58 Jahre alte, schadhafte Ems-Flutmuldenbrücke ersetzten und laut den Projektverantwortlichen bis Ende dieses Jahres fertiggestellt sein. Das Bauunternehmen Oehm aus Meppen erhielt den Auftrag für das mehr als 300 m lange und auf neun mächtigen Pfeilern ruhende Betonbauwerk.

Bei dieser Baumaßnahme war Sichtbeton ausgeschrieben und um einen hohen Qualitätsstandard zu gewährleisten, entschied sich das Bauunternehmen für Betoplan-Top-Schalungsplatten des ostwestfälischen Holzwerkstoffspezialisten Westag. Westag-Fachberater Gerd Ploeger betreut und berät die Baustelle. "Da die Brücke abschnittsweise mit einem Vorschubgerüst errichtet wird, ist ein durchgängig gleichmäßiges Betonbild wichtig. Wie wir bisher feststellen konnten, ist dies mit dieser Schalhaut sicher zu erreichen", erklärt Oehm-Bauleiter Holger Koelmann.

Ersatz wegen Schäden

Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLSTBV) ist Bauherr der Ems-Flutmuldenbrücke sowie auch der später mit ihr verbundenen, aber noch zu bauenden Emsbrücke. Die mehr als 70 Jahre alte Emsbrücke ist nämlich wegen gravierender, belastungsbedingter Schäden ebenfalls zu ersetzen. Nach Fertigstellung der beiden neuen Brückenbauwerke werden die alten Brücken zurückgebaut und die Landesstraße 52 im Zuge der Baumaßnahmen auf einer Länge von etwa 1,6 km neu trassiert. "Pfeiler und Brückenwiderlager der Flutbrücke sind auf Großbohrpfählen mit einem Durchmesser von 0,9 Zentimetern gegründet, mit Unterbauten aus Stahlbeton. Die Widerlager werden als hochgesetzte parallelflügige Kastenwiderlager ausgebildet", sagt Koelmann.

Die vordere Widerlagerwand wird zur vereinfachten Herstellung mit einer sich aus den geometrischen Anforderungen ergebenden, konstanten Dicke von 2,7 m hergestellt. Die hintere aufgehende Kammerwand wird mit einer Dicke von 0,5 m ausgeführt, die Flügelwände mit einer Dicke von 1 m. Die Brückenpfeiler als Pfeilerscheiben mit einer Dicke von 1,2 m werden ebenfalls mittels einer Pfahlkopfplatte auf Pfählen tief gegründet. Bei beiden Gewerken kam als Schalhaut Betoplan Top MF zum Einsatz.

Konstruktiv besonders spannend gestaltet sich der Überbau der Flutmuldenbrücke. Er wird als zehn-feldriger Durchlaufträger aus Spannbeton mit einem Vorschubgerüst hergestellt. Der Bau der dafür erforderlichen Schalkonstruktion erfolgte durch ein erfahrenes Oehm-Team. Die Unterkonstruktion wurde sektionsweise vorgefertigt und vor Ort verschraubt. Die Gesamtkonstruktion mit beachtlichen Abmessungen von rund 34 x 13,1 m ruht auf einer massiven, aber mobilen Stahlkonstruktion, die ein Nachunternehmer im Auftrage des Bauunternehmens errichtete. Die Schalungskonstruktion besteht aus zwei seitlichen und einen Mittelteil. Auf der verschiebbaren, mobilen Stahlkonstruktion werden die einzelnen Schalungssegmente bis zum nächsten Pfeiler geschoben und dann zusammengefügt.

Spannglieder genutzt

"Wenn die mit der Schalhaut Betoplan Top MF vollständig verkleidete Schalkonstruktion positioniert ist, beginnt das Betonieren", erklärt der Spezialist Koelmann. "Die pro Sektion erforderlichen 340 Kubikmeter C40/50 Transportbeton lieferte das Dyckerhoff-Mischwerk in Papenburg. Es ist ein CEM II/B 5 42,5 R. Mittels Betonpumpe wird er eingebaut und fachgerecht verdichtet. Die Vorspannung erfolgt mit in den Plattenstegen geführten Spanngliedern mit nachträglichem Verbund." Die äußeren Kragplattenspannweiten betragen 2,1 m, die Überbauplatte spannt zwischen den Hauptträgern auf einer maximalen Länge von 4,7 m. Die Plattendicke variiert zwischen den Überbauten zwischen 0,4 und 0,5 m. Der Einsatz der Westag-Schalhaut erfolgte laut Koelmann auf Empfehlung, denn man hatte in der Vergangenheit noch keine Erfahrung mit Westag-Produkten sammeln können. Auch für die Brückenpfeiler und die Widerlager wurde die Betoplan Top MF eingesetzt.

"Betoplan-Top-MF-Schalhaut ist oft erste Wahl, wenn es um ein gleichmäßiges Betonbild geht", erklärt Ploeger. "Der Vorteil der Westag-Platte liegt in seiner Melaminoberfläche. Sie ist besonders lichtbeständig und ermöglicht durch ihre hohe mechanische Oberflächenresistenz eine gleichmäßige Oberflächenstruktur. Darüber hinaus ist sie wirtschaftlich, weil sie eine Vielzahl von Einsätzen ermöglicht." Etwa 700 m² Betoplan Top MF in den Maßen 5,2 x 2,5 m kommen bei dieser Baumaßnahme zum Einsatz.

Bei einem Arbeitsbesuch auf der Baustelle inspizierte Ploeger gemeinsam mit Koelmann das Betonbild und die Beschaffenheit der Oberflächen. Die ordentlichen Resultate kommentierte der Bauleiter positiv: "Mit der Westag-Schalhaut erzielten wir bislang die gewünschten guten Ergebnisse." Timo Tenberg, Projektverantwortlicher bei der NLSTBV, Geschäftsbereich Lingen, ergänzt: "Mit dem Ergebnis sind wir auch sehr zufrieden."

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