Essen wird künftig im Free-Flow-System ausgegeben

Mensa Campus Hubland wird saniert

Würzburg (ABZ). – Das Mensagebäude auf dem Campus Hubland Süd der Julius-Maximilians-Universität Würzburg wird umfangreich saniert und an moderne Standards angepasst. Die pbr Planungsbüro Rohling AG erbringt dabei die Architekturplanung. Das Gesamterscheinungsbild des markanten Mensagebäudes, das 1978 durch den Architekten und Künstler Alexander Raimund Freiherr von Branca errichtet wurde, wird nicht verändert werden.
Modernisierung und Sanierung
Unverändert bleibt das Gesamterscheinungsbild des Mensagebäudes auf dem Campus Hubland Süd der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, obwohl das Gebäude umfangreich saniert und an moderne Standards angepasst wird. Die Planung für das Großprojekt hat die pbr Planungsbüro Rohling AG übernommen. Alle öffentlich zugänglichen Bereiche des Gebäudes werden über ein zentrales Foyer mit Cafeteria und Verwaltungsräumen erschlossen. Das Gebäude besteht außerdem aus einem Speisesaal und einem Küchentrakt mit Produktionsküche, Speiseausgabe und Küchennebenräumen. Fotos: David Franck

Die sogenannte Hubland-Mensa ist die größte in Würzburg. Die Zahl der Studierenden steigt, zukünftig soll die Einrichtung 4200 Teilnehmer mit Essen versorgen. Durch die Sanierung soll die Mensa an den heutigen Standard mit moderner Großküchentechnik und optimierten Arbeitsabläufen angepasst werden. Die Erschließungssituation und die Abläufe im Bereich der Küche und Speiseausgabe werden verbessert. Zudem sollen Schäden im Bereich der Fassade und des Dachtragwerks beseitigt werden.

Markantes gestalterisches Element des Gebäudes ist die von Osten nach Westen zweifach abgestufte Holzkonstruktion des Daches, die weithin sichtbar ist. Alle öffentlich zugänglichen Bereiche des Gebäudes werden über ein zentrales Foyer mit Cafeteria und Verwaltungsräumen horizontal und vertikal erschlossen. Das Gebäude besteht außerdem aus einem Speisesaal und einem Küchentrakt mit Produktionsküche, Speiseausgabe und Küchennebenräumen.

Die Küchen- und Ausgabebereiche werden grundlegend anders erschlossen und angeordnet. Eine bisher als Produktionsküche genutzte Fläche wird künftig als Essensausgabe im Free-Flow-System genutzt, es gibt also verschiedene Ausgabebereiche. Der neue Free-Flow-Bereich wird zentral aus dem Speisesaal erschlossen. Insgesamt acht Kassen werden an beiden Enden der Ausgabe platziert. Dies entzerrt Personenströme, so die Planer. Es könne daher mehr Essen ausgegeben und bezahlt werden, ohne dass die Studenten und Studentinnen Schlangen stehen müssten.

Die reine Produktionsküche benötigt weniger Raum und wird an einen neuen Standort verlegt. Die Spülküche erhält eine Position unmittelbar bei der Speiseausgabe, was den funktionalen Ablauf verbessert. Die Vorbereitungsküche, Lager- und Kühlräume befinden sich weiterhin in der Nähe der Warenannahme im Untergeschoss.

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Modernisierung und Sanierung
Die Dächer unterliegen dem Bestandsschutz und müssen daher nicht den Bestimmungen der aktuellen EnEV entsprechen.

Dem Speisesaal geben hohe, stark gegliederte Holz-Glasfassaden von innen ein kathedralenartiges Aussehen. Ein wesentliches architektonisches Element des Raumes ist die Kassenbrücke. Sie bestimmt die Proportionen und Höhenabstufung des Speisesaals. Sie bleibt als Haupterschließungsweg erhalten. Im Norden wird ein Teil des Speisesaals in Höhe des vorhandenen Fassaden-Betonsockels aufgeständert, sodass neue Notausgangstüren in der Fassade angeordnet werden können. Das Möblierungskonzept orientiert sich am Stützenraster des Saals und ermöglicht 1050 Sitzplätze. Die foyerseitige Galerie ist gemäß des Brandschutzkonzeptes als reine Verkehrs- und Erschließungsfläche der Seminar- und Büroräume geplant. Die auf der anderen Seite der Brandwand zum Speisesaal orientierte Galerie wird zugunsten neuer Sanitäranlägen und Büronebenräume verkleinert. Ein Stichflur verbindet beide Galerien. In den Büro- und Seminarräumen wird die Wandstellung verändert und die Trennwand zur Galerie in Brandschutzqualität neu errichtet. Außerdem werden die Türen und Bodenbeläge erneuert.

Um den Anteil an Technikgeräten auf den Dächern möglichst gering zu halten, werden im ersten Untergeschoss zusätzliche Flächen für die Raumlufttechnik geschaffen. Eine neue Lüftungszentrale wird gegenüber der Tiefgarage baulich abgeschottet, im zweiten Untergeschoss wird die neue Kältezentrale baulich von einer vorhandenen Lagerfläche abgetrennt.

Der tatsächliche Zustand aller Dach- und Fassadenflächen war unklar, sie wurden daher stichprobenartig geöffnet und von Gutachtern untersucht. Aufgrund wirtschaftlicher Vorgaben konnte die Gebäudehülle nicht komplett energetisch saniert werden, sodass nur die schadhaften Bereiche saniert beziehungsweise erneuert werden. Der Schwerpunkt der energetischen Sanierung ist es daher, die Anlagentechnik zu erneuern und zu optimieren. Die Dächer unterliegen dem Bestandsschutz und müssen daher nicht den Bestimmungen der aktuellen EnEV entsprechen. Es wurde lediglich eine neue Abdichtungslage aufgebracht, um die bestehende Dachhaut zu schützen. Der Großteil der Holzfassaden ist in einem guten Zustand und wird neu beschichtet. An den Westfassaden des Saals mit Bodenanschluss ist jedoch das Holz stark verwittert und Fenster sind blind geworden. Dort werden alle Holzfensterelemente nach EnEV-Stand erneuert. Um die aktuellen Anforderungen an die Breite der Rettungswege zu erfüllen, werden außerdem alle Fassadentüren ersetzt. Die freiliegenden Stirnseiten der auskragenden Dachträger müssen vor der Witterung geschützt werden, um deren Tragfähigkeit zu erhalten. Die in Teilbereichen angebrachte, ungenügende provisorische Holzverschalung wird entfernt. In den beschädigten Dachrandbereichen kommt eine hinterlüftete und mit einem Insektenschutz versehene Holzverschalung mit einer nicht sichtbaren Befestigung zum Einsatz. Die Schieferfassaden im Bereich des Küchentraktes und des Mehrzwecksaals sind in einem guten Zustand, sodass hier lediglich kleine Ausbesserungs- und Reparaturarbeiten erforderlich sind. Sichtbare Betonteile werden saniert und erhalten einen neuen Anstrich.

Im zentralen Foyer werden keine strukturellen Veränderungen vorgenommen. Allerdings soll zukünftig der Zugang zu den WC-Anlagen und der Cafeteria auch außerhalb der Mensa-Öffnungszeiten möglich sein, sodass der Windfang am Haupteingang als zusätzliche Verteilerfläche vergrößert und an das Haupt-Treppenhaus und die Cafe-teria angeschlossen wird. Im Haupt-treppenhaus am Haupteingang werden die Treppenläufe abgebrochen und in veränderter Geometrie neu erstellt, sodass zukünftig vom Speisesaal als auch aus dem Foyer alle Ebenen direkt erschlossen werden können. Ein weiteres Treppenhaus mit Aufzug dient dem Zugang zum Untergeschoss.

Die vertikale barrierefreie Erschließung des Mensagebäudes wird durch den bestehenden zentralen Aufzug mit Foyer gewährleistet. Er erhält eine barrierefreie Kabine. Gemäß den Anforderungen an Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften und der Versammlungsstättenverordung werden alle Geländer, Handläufe und Umwehrungen in ihrer Höhe angepasst und mit einem Schutz gegen Durchfallen und Übersteigen versehen.

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