Glasfassade

Lamellenfenster unterstützen Lüftungskonzept

Fassaden
Im Jahr 2016 wurde der neue Unternehmenssitz der Solarlux GmbH auf einem 13 ha großen Areal in Melle fertiggestellt.

Melle (ABZ). – Der neue Unternehmenssitz der Solarlux GmbH in Melle (Niedersachsen) steht für Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein sowie eine direkte Verbindung von Architektur und Natur. Große raumhohe Glasflächen sind ein charakteristisches Merkmal. Es wurde außerdem ein ganzheitliches und zukunftsorientiertes Energiekonzept umgesetzt, bei dem die natürliche Lüftung eine zentrale Rolle spielt. Hierzu wurden die Glasfassaden mit Lamellenfenstern von Fieger ausgestattet. Sie dienen nicht nur zu Lüftungszwecken, sondern prägen als gestalterisches Element auch maßgeblich die Fassaden.

Die Solarlux GmbH ist international agierender Hersteller individueller Lösungen aus Glas wie Wintergärten, Glas-Faltwände oder Terrassendächer. Im vergangenen Jahr wurde auf einem 13 ha großen Areal im niedersächsischen Melle der neue Firmensitz des Familienunternehmens fertiggestellt. Der Solarlux Campus erweitert die bisherigen Produktionskapazitäten und führt die ehemaligen Standorte Bissendorf und Osnabrück zusammen. Mit dem Neubau setzt das Unternehmen auf nachhaltiges und kontinuierliches Wachstum. Eine Bauweise mit viel Glas folgt konsequent der Unternehmens-Philosophie von Transparenz, Leichtigkeit und Lebendigkeit in der Architektur.

Mit der Planung des Firmenstandortes wurde das Berliner Architekturbüro DIA179 beauftragt. Die Gebäude sind in eine weitläufige Grün- und Parkanlage eingebettet. Produktionsflächen, Hochregallager, Technik- und Logistikflächen, Büro- und Sozialbereiche sowie Ausstellungs- und Konferenzbereich erstrecken sich auf einer Fläche von 56 600 m². Als Materialien wählten die Architekten überwiegend Sichtbeton, Glas und Holz. Charakteristisch für den Neubau ist die unmittelbare Verbindung zwischen Natur und Architektur. Sie wird durch die Transparenz und Großzügigkeit der Glasfassaden in besonderer Weise erlebbar. In den Gebäuden eröffnen sich immer wieder Blicke ins Grüne – wie z. B. in der bewachsenen Schleuse zwischen Aluminium- und Holzproduktion. Durch den hohen Glasanteil entstehen helle Räume voller Licht, in denen es sich gut arbeiten lässt.

"Segelboot statt Motorboot" – getreu dieses Mottos verwirklichten die Planer ein durchdachtes Gesamtenergiekonzept für den Campus. Ziel war es, den Energiebedarf für das Gebäude so gering wie möglich zu halten. Dies gelang durch eine nachhaltige und ökologische Bauweise. Solarlux setzt dabei auf eine Kombination aus Wärmerückgewinnung, Erdwärmenutzung sowie der Begrünung von Dächern und Innenhöfen. Statisch und funktional vorbereitet ist der spätere Betrieb einer Photovoltaikanlage. Darüber hinaus wurde eine effiziente Industrieflächenheizung in den Produktionshallen eingebaut, alle Fußböden und Decken im Foyer mit Betonkernaktivierung ausgeführt und Deckenheiz- und Kühlsegel in den Büros montiert.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der energetischen Ausrichtung des Gebäudes ist das Lüftungskonzept. Dieses wurde auf die Bedürfnisse der Nutzer und die Gebäudearchitektur optimal zugeschnitten. Zentraler Baustein ist dabei das Fassadensystem. Es beinhaltet firmeneigene Konstruktionen aus Glas und ist für die passive Energieversorgung ausgelegt. Zum Einsatz kamen dabei unter anderem Solarlux-Falt- und Schiebewände. Zu Lüftungszwecken wurden die Fassaden mit Lamellenfenstern von Fieger ausgestattet. Sowohl in den Produktionshallen als auch in den Büros wird – dank dieser Kombination – keine mechanische Lüftungs- oder Klimaanlage benötigt. Stattdessen sorgt eine rein natürliche Lüftung für den erforderlichen Luftwechsel. Eine Lösung, die Energie spart und ein gesundes Raumklima gewährleistet, welches von den Mitarbeitern selbst gesteuert werden kann.

Die Lamellen von Fieger kommen in fast allen Gebäudeteilen zum Einsatz. Bauherr und Planer entschieden sich für das System FLW – ein Lamellenfenster, das sich durch Energieeffizienz und Vielseitigkeit auszeichnet. Der Auftragsumfang betrug 179 Elemente. Je nach Anforderung wurde Typ FLW 24, Typ FLW 28 SmoTec oder Typ FLW 40 SmoTec eingebaut. Alle Ausführungen verfügen über thermisch getrennte Profile und Mehrfach-Isolierverglasung. Damit bieten sie einen hervorragenden Wärmeschutz.

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In den produktionsnahen Büros und den Besprechungsräumen zu den Lichthöfen sind die Lamellen raumweise in Solarlux Glas-Faltwänden integriert. Fotos: Solarlux

Das System FLW SmoTec ist darüber hinaus als natürliches Rauch- und Wärmeabzugsgerät (NRWG) geprüft und nach DIN EN 12101-2 zertifiziert. Es eignet sich damit nicht nur zur natürlichen Lüftung, sondern auch zur Entrauchung des Gebäudes. Leicht zu bewerkstelligen ist die Montage der Lamellen, da die Fenster mit Adapterprofilen geliefert und wie eine Glasscheibe in die Konstruktion eingespannt werden.

Das Foyer mit der 3000 m² großen Ausstellung im Eingangsbereich bildet das Herzstück des Campus. Hier wurden die Lamellen oberhalb der Türen in den Treppenhäusern eingebaut. Auch die imposante Glasfassade des Foyers wurde mit Lamellenfenstern bestückt. Im Bereich der produktionsnahen Büros und den Besprechungsräumen zu den Lichthöfen sind sie raumweise in Solarlux Glas-Faltwände integriert. Diese Elemente sind zwischen 2,8 und 3,2 m hoch. Bei gutem Wetter können die Faltwände aufgefaltet werden, um die Grenze zwischen Innen- und Außenraum aufzuheben. Sind sie geschlossen, erfolgt die Regulierung der Luftzufuhr über die Lamellen. Sowohl die Elemente im Foyer als auch in den Büros und Besprechungsräumen sind elektromotorisch sowie manuell zu Lüftungszwecken bedienbar.

In der Aluminium- und Holzproduktion sind die Lamellen in regelmäßigen Abständen in die Solarlux Glas-Faltwände integriert. Die einzelnen Elemente verfügen über eine Höhe von 5,2 m. Aufgrund der Größe kamen sie jeweils in zwei Teilen mit Transportsicherungen auf die Baustelle. Vor Ort wurden sie dann mittels Steckverbindung zu einem kompletten Bauteil zusammengesetzt. Die Lamellen dienen auch hier zu Lüftungszwecken oder im Sommer der Nachtauskühlung. Ihre Steuerung erfolgt witterungs- und temperaturabhängig über die Gebäudeautomation. Sie sind außerdem mit VDS-C Magnetkontakten ausgestattet, die eine genaue Positionsangabe durch Abrufen der Meldung "Fenster 100 % geschlossen" erlauben. Während über die Fassaden die Zuluft geregelt wird, gelangt die Abluft über witterungsunabhängige Lüfter in den Sheddächern nach draußen. Hier haben sich die Planer den sogenannten Kamineffekt zu Nutze gemacht: Warme Luft steigt nach oben und entweicht als verbrauc

"Die Lamellen von Fieger passen sehr gut in unser Gesamtenergiekonzept. Überzeugt hat uns einerseits die einfache manuelle Bedienung zu Lüftungszwecken – weitestgehend witterungsunabhängig – und andererseits die gute Einbindung an die übergeordnete Gebäudeautomation für Lüftungs- und Kühlungsfunktionen", erklärt Alfons Konersmann von Solarlux, der als Projektleiter den Neubau von A bis Z begleitet hat. Die moderne Optik der Lamellen mit filigranen Profilen sorgt darüber hinaus für ein abwechslungsreiches Spiel in der Fassade.

Mit dem Solarlux Campus wurde ein Unternehmenssitz realisiert, der Energieeffizienz und Gebäudequalität miteinander verbindet. Die natürliche Lüftung sorgt in diesem Kontext für eine gesunde und angenehme Raumluft in Verwaltung und Produktion. Davon profitieren die rd. 650 Mitarbeiter am Standort Melle.

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