Infrastrukturausbau

Krane im Kampf gegen verstopfte Straßen in Mexiko-Stadt

Infrastruktur Krane und Seilmaschinen
Beim Ausbau der Stadtautobahn Süd in Mexiko-Stadt setzt das Unternehmen Ingenieros Civiles Asociados S.A.B. (ICA) auf All-Terrain-Krane der Marke Terex. Foto: Terex Cranes

MEXIKO-STADT/MEXIKO (ABZ). - Mexiko-Stadt ist mit geschätzt über 20 Mio. Einwohnern eine der größten Städte der Welt – Tendenz steigend. Für den angesichts des erwarteten Wachstums erforderlichen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur setzt Ingenieros Civiles Asociados S.A.B. (ICA) bei einem wichtigen Autobahnprojekt Terex All-Terrain-Krane ein.

Obwohl umfassende Investitionen in das öffentliche Verkehrssystem getätigt wurden, gehört Mexiko-Stadt nach wie vor zu den Städten mit der höchsten Pkw-Dichte – über 5,5 Mio. Fahrzeuge, eine Zahl, die sich in den nächsten Jahren noch verdoppeln könnte. Um einem Verkehrskollaps vorzubeugen, müssen neue Straßenverbindungen geschaffen werden. Bauvorhaben in einer chronisch verstopften Stadt sind allerdings mit großen Herausforderungen verbunden. Die Lösung wurde mit dem Bau einer neuen Verkehrsader in Form einer Hochautobahn in Richtung Süden der Metropole gefunden.

Erster Bauabschnitt ist die 1,3 km lange Autopista Urbana Sur (Stadtautobahn Süd), die vom Unternehmensbereich ICA Ingeniería des mexikanischen Unternehmens ICA erstellt wird. Die Kosten für das Vor-haben liegen bei etwa 450 Mio. US-Dollar. Ziel ist, die Staus auf den Straßen in Richtung Süden zu verringern und so die Fahrtzeiten zu halbieren. Die neue Piste ist vierspurig geplant – jeweils zwei Spuren für eine Richtung – wird jedoch auch über mehrere sechsspurige Abschnitte verfügen. Die Passage verbindet San Geronimo mit dem Tlalpan Viaduct auf der zweiten Ebene der bereits bestehenden Hochautobahn-Struktur.

Aufgrund der engen Platzverhältnisse und der schwierigen Logistiksituation werden Betonelemente in einer Entfernung von etwa 40 km vom Baustellenbereich gefertigt und anschließend nachts verbaut. Bei diesem bislang größten innerstädtischen Bauprojekt seiner Art wird dieses Verfahren in Mexiko erstmals für den Bau einer vollständigen Hochautobahn eingesetzt.

Die mexikanische ICA hat sich auf Großprojekte im Bereich Infrastruktur-, Hoch- und Tiefbau spezialisiert. Das Unternehmen zählt 40.000 Mitarbeiter und verfügt über zwölf Terex Krane, darunter mehrere AC 500-2 All-Terrain-Krane der 500-t-Tragfähigkeitsklasse, die für den Aufbau der tragenden Betonpfeiler, Träger und Komponenten eingesetzt werden. Größere Bauteile werden per Tandemhub bewegt.

"Die Baustelle liegt im Stadtbereich mit begrenzten Platzverhältnissen für die schweren Hubaufgaben. Arbeiten konnten wir nur sechs Stunden lang jede Nacht zwischen 23.00 und 5.00 Uhr. Dafür brauchten wir einen Kran mit hoher Fahrgeschwindigkeit, kurzen Rüstzeiten und ausgezeichneter Tragfähigkeit", erklärt Ignacio Villaseñor Sanchez, Equipment Director bei ICA. "Da war der AC 500-2 genau richtig."

"Die Krane haben völlig fehlerfrei gearbeitet, mit einer Verfügbarkeit von 97 %, unterbrochen nur durch reguläre Wartungsintervalle", fügt Sanchez hinzu. "Die Verlässlichkeit war außerordentlich hoch und die Sicherheitssysteme haben gut funktioniert. Alle Arbeiten bei Aufbau- und Rüstvorgängen liefen völlig reibungslos. Das größte Problem war natürlich der Platzmangel auf der Baustelle, aber der AC 500-2 ist einer der wendigsten und kompaktesten Krane seiner Klasse, das hat uns sehr geholfen."

Innerhalb von 30 Minuten hatte der Terex AC 500-2 vom Depot aus die Baustelle erreicht; nach einer weiteren Stunde war er vollständig konfiguriert und einsatzbereit. Vier bis fünf Personen waren mit dem Rüsten des Krans beschäftigt; für den Transport des erforderlichen Gegengewichts wurden lediglich zwei zusätzliche Tieflader benötigt.

Einige der Pfeilersegmente brachten bis zu 425 t auf die Waage. Die je nach Anzahl der Fahrspuren 36 bis 48 m langen und 4 bis 6,5 m breiten Betonsegmente für die Fahrbahn wogen bis zu 350 t. Insgesamt wurden etwa 20.000 vorgefertigte Elemente aus hochfestem Beton verarbeitet, darunter etwa 500 Pfeiler mit einer Höhe zwischen 5 und 25 m. Die einzelnen Segmente wurden in einem nur 48 Stunden dauernden Gussverfahren in einem Betonwerk vorgefertigt. Nach dem Aushärtungsprozess wurden sie zur Baustelle transportiert und dort in ihrer vorgesehen Position installiert.

"Die AC 500er bewegen in Einzel- oder Tandemhub Gewichte von jeweils 10 bis 220 t über einen durchschnittlichen Hubweg von etwa 20 m in einem Radius von 10 bis 15 m – also ganz typisch für einen Schwerlasthub bei geringem Radius", erläutert Bernardo Quintana Kawage, General Director von ICA. "Zuerst werden die Krane an der Baustelle positioniert, dann erfolgt die Anlieferung der zu verbauenden Modulelemente. An die richtige Position gehoben, werden sie verschweißt und gesichert. Dann folgt das nächste Element. Dieser Prozess wiederholt sich immer und immer wieder. Müssen die Krane den Einsatzort wechseln, heben sie ihr eigenes Gegengewicht auf einen Tieflader und fahren dann zur nächsten Baustelle. Insgesamt benötigten wir zwischen sieben und 15 Personen, um den Kran aufzustellen und den Hub durchzuführen."

Äußerst effiziente Logistik ist unverzichtbar, damit der 14-Monats-Plan auch eingehalten werden kann: Pro Nacht ist die Montage von drei bis vier der riesigen Abschnitte vorgesehen. Aufgrund der Größe der Hauptelemente wird immer nur eines auf einmal verbaut. Sind die Elemente kleiner, können auch mehrere gleichzeitig verarbeitet werden. Die Stützpfeiler sind in einer Gesamtkonstruktion ausgeführt, bei der Kopf und Fuß integriert sind. So sind sie sehr viel schneller zu errichten, obwohl eine höchst präzise Positionierung der Pfeiler notwendig ist, um sie genau auf die vorbereiteten Tiefgründungsfundamente zu platzieren.

"Eine Verzögerung entweder beim Transport oder bei der Montage der Elemente wäre eine Katastrophe für den Zeitplan", so Kawage. "Wirklich hilfreich dabei war das reibungslose Funktionieren der Krane und der ausgezeichnete Support von Terex und Maquinter, dem Vertragshändler von Terex in Mexiko. Sie standen uns bei Bedarf immer mit Rat und Tat zur Seite. Trotz der komplexen Technik waren die Krane absolut zuverlässig und einfach zu bedienen. Alle benötigten Informationen standen den Technikern vor Ort immer zur Verfügung, wenn Entscheidungen zu treffen waren."

Ende 2013 soll das Projekt abgeschlossen sein.

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