Initiative

Potenzial des Dachausbaus stärker nutzen

Verbände
Dr. Matthias Frederichs ist Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Ziegelindustrie mit Sitz in Berlin. Foto: Christoph Große

Berlin (ABZ). – Die „DACH+HOLZ“ als Spitzentreff der internationalen Dachbranche in Köln präsentierte vergangenen Woche die ganze Vielfalt der Gewerke und Produkte und somit auch die Dachziegel der deutschen Hersteller. Dass diese schwere Jahre hinter sich haben, ist kein Geheimnis: Zum einen liegt dies am Trend zum Flachdach bei Neubauten, zum anderen an der unbefriedigenden Sanierungsqoute bei Altbauten und zum dritten am nicht genutzten Ausbaupotenzial im Steildachbereich. Es sei höchste Zeit, Investitionshemmnisse abzubauen, so Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Ziegelindustrie. Leider biete der gerade ausgehandelte Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD hier zu wenig.

Die Sanierungsquote stagniert seit Jahren konstant bei ca. 1 % pro Jahr. „Zur Erreichung der Klimaschutzziele brauchen wir nahezu eine Verdoppelung. Sowohl die im Koalitionsvertrag vereinbarte steuerliche Förderung als auch die Abschreibungsmöglichkeiten (AfA) greifen zu kurz. Neben der nur unzureichenden Finanzausstattung muss die Politik auch bei der Förderkulisse insgesamt nachbessern. Es fehlt an einer langfristigen Perspektive, die Planungssicherheit für Verbraucher und Investoren schafft“, fasst es Frederichs zusammen.

Das Potenzial für Dachsanierung, Ausbau und Aufstockung sei enorm, so der Experte. Wie groß tatsächlich ermittelt derzeit das Forschungsinstitut für Wärmeschutz (FIW) im Auftrag des Bundesverbands der Deutschen Ziegelindustrie. Die Ergebnisse der Studie werden für April erwartet. Schon jetzt liegen laut Frederichs die Vorteile auf der Hand: Dachausbau und Aufstockung schafften bezahlbaren Wohnraum und verbesserten gleichzeitig die Energieeffizienz des gesamten Gebäudes. Es fielen keine Grundstückskosten an, es werde kein zusätzliches Bauland benötigt, Grünflächen blieben unversiegelt. „Diese Art der Nachverdichtung ist gerade in Zeiten von fehlendem bezahlbarem Wohnraum unverzichtbar. Leider bleiben die wirtschaftlichen Anreize zur Kompensierung des Mehraufwands unzureichend, Regelungen bspw. zu Abstandsflächen, Stellplatzpflichten oder zum Brandschutz schrecken derzeit eher ab, als dass sie zu Investitionen anregen. Hier brauchen wir dringend ein koordiniertes Vorgehen von Bund, Ländern und Kommunen“, sagt Frederichs.

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