Innenstadt im neuen Outfit

Pflaster korrespondiert mit alter Architektur

Ein Blick von oben zeigt die komplette Neugestaltung des Marktplatzes. Die Bereiche für Fußgänger und Kraftfahrer wurden durch die Verwendeten Pflaster und Verlegemuster optisch voneinander getrennt.

Röttingen (ABZ). - Das fränkische Städtchen Röttingen bezaubert nicht nur durch seine Lage im malerischen Taubertal. Theaterfreunden sind auch die Frankenfestspiele ein Begriff, die regelmäßig im Burghof des mittelalterlichen Ortes stattfinden. Darüber hinaus kann Röttingen mit zahlreichen weiteren Sehenswürdigkeiten aufwarten, wie bspw. der historischen Stadtmauer, dem Weinmuseum sowie dem barocken Rathaus. Der Marktplatz und die angrenzenden Straßen der Innenstadt strahlen jetzt in neuem Glanz.

Auf nahezu 1500 Jahre Geschichte kann Röttingen zurückblicken. Die Stadtväter gehen heute davon aus, dass die Ursprünge des Ortes auf die alemannischen Ruoter zurückgehen, die im 5. Jahrhundert die erste Siedlung gegründet haben. Die früheste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1103, die Stadtrechte folgten 1275. Zunächst zu Hohenlohe gehörend, kam Röttingen dann zu Würzburg. Während des 30-jährigen Krieges wurde Röttingen im Zuge der Kampfhandlungen im Taubertal mehrfach geplündert. 100 Jahre später musste das Rathaus, das die Kriegswirren überstanden hatte, aus Gründen der Baufälligkeit abgebrochen werden. Die Stadtväter errichteten an gleicher Stelle einen barocken Neubau, der bis heute als Sehenswürdigkeit die Altstadt am Marktplatz schmückt.

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Der Marktplatz von Röttingen erhielt eine neue Befestigung mit dem Betonsteinpflaster VS5 MAXX sowie dem Kloster- und Marktpflaster von F.C. Nüdling.

Ermöglicht wurde die neue Straßengestaltung durch den Bau einer Umgehungsstraße, so dass der Ortskern nun weitgehend vom Durchgangsverkehr entlastet ist. Um die sehenswerte historische Architektur im alten Stadtkern am Rathaus aufwerten zu können, erhielten der Marktplatz und die angrenzende Hauptstraße so wie die Bad Mergentheimer Straße eine komplett neue Pflasterung. Dabei kam es den Stadtvätern vor allem auf eine optische Einheit des Pflasterbelages mit der historischen Architektur an. Man entschloss sich schließlich zum Einsatz dreier Betonpflastersysteme von F.C. Nüdling Betonelemente GmbH + Co. KG. Verlegt wurden das Klosterpflaster, das Marktpflaster, sowie in den zu befahrenden Bereichen das verschiebesichere VS5 MAXX. Sämtliche Pflaster wurden in der Farbe kalk eingebaut, die in der verlegten Fläche durch ihre abwechslungsreiche Nuancierung überzeugt.

Mit der neuen Gestaltung wurde gleichzeitig auch die Straßenführung verändert. Die Fahrbahnbreite wurde auf 4,50 m verringert, so dass nun für die Fußgänger mehr Platz zur Verfügung steht. Besonderer Wert wurde laut Stadtplaner Dag Schröder auf die bequeme und sichere Begehbarkeit des Pflasters im Gehwegbereich gelegt. Zudem galt es, sämtliche neu gestalteten Bereiche barrierefrei auszuführen, sodass Rollstuhlfahrer und Nutzer von Rollatoren überall ungehindert Zutritt finden. Die Fahrbahnen selbst wurden mit einer Schwarzdecke befestigt. Die gesamte Baumaßnahme konnte in einer äußerst kurzen Bauzeit von nur anderthalb Jahren fertiggestellt werden.

Inspiriert von historischem Kalksteinpflaster lässt sich das Klosterpflaster überall dort einsetzen, wo eine zeitlose und klassische Flächenbefestigung erwünscht ist. Klosterpflaster ist in der Ausführung "exakt" mit scharfen Kanten und betonglatter Oberfläche, sowie mit gebrochenen Kanten und einer künstlich gealterten Oberfläche erhältlich. In Röttingen kam die Variante "exakt" zum Einsatz. Das vielseitige Pflastersystem wird in acht unterschiedlichen Größen gefertigt. Die Abmessungen reichen von 120 x 80 mm bis zu 240 x 160 mm beim größten Format. Durch die Kombination dieser Steine kann ein lebendiges, ausgewogenes Flächenbild erstellt werden. Charakteristisch für das Klosterpflaster sind die unterschiedlichen Reihenbreiten. Es lässt sich in breiten und schmalen Reihen oder auch als wilder Verband verlegen.

Das Pflaster passt gut zur gewachsenen Architektur des Ortskerns. Fotos: F.C. Nüdling

Auch das Marktpflaster eignet sich zur Reihenverlegung. Es besteht eigentlich aus zwei einzelnen Systemen mit großen bzw. kleinen Formaten, die getrennt oder auch in Kombination verlegt werden können. Durch den gemeinsamen Einbau schmaler und breiter Formate in unterschiedlichen Reihenbreiten ergibt sich ein lebendiges, ausgewogenes Flächenbild. Die kleinen Formate sind in neun, die großen in sieben unterschiedlichen Abmessungen erhältlich. Zum Einsatz kam auch hier die Variante "exakt". Auf diese Weise werden die Abrollgeräusche der an- und abfahrenden Pkw verringert. Darüber hinaus lässt sich das Pflaster gut begehen.

Zur Erstellung der befahrenen Bereiche griff man auf ein Pflaster mit Verschiebesicherung zurück. VS5 MAXX ist 120 mm dick und eignet sich für Pflasterflächen ab Bauklasse III. Damit ist es auch für die Befestigung von Flächen mit Busverkehr geeignet. Kennzeichen von VS5 MAXX sind die Verschiebesicherungen an den vier Seiten sowie an der Pflasterunterseite. So werden die beim Befahren entstehenden vertikalen sowie horizontalen Kräfte auf die benachbarten Pflastersteine abgeleitet. Die Profilierung an der Unterseite sorgt für einen guten Verbund mit dem Pflasterbett. Erhältlich ist VS5 MAXX in drei Formaten. Um eine einheitliche Pflastergestaltung erzielen zu können, wurde es in Röttingen als Sonderanfertigung in der Farbe kalk eingebaut.

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