Nachfrage in Europa erholt sich weiter

Komatsu Hanomag plant weitere Steigerung der Produktion

Hanomag Produktion Bauwirtschaft
Geschäftsführer Göksel Güner: "Nachfrageentwicklung gewinnt immer mehr an Dynamik."
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Auf dem Testgelände werden die Maschinen bis an ihre Leistungsgrenzen gebracht. Fotos: Büscher
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Blick in die Achsenproduktion in Hannover.

HANNOVER (bü). - Die Komatsu Hanomag GmbH (Kohag), eine 100-prozentige Tochter des japanischen Komatsu-Konzerns, nehme innerhalb des Konzerns eine absolute Sonderstellung ein.

In den vergangenen Jahren seien, um dieser Sonderstellung gerecht zu werden und um die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu verbessern, über 50 Millionen Euro in den Standort Hannover investiert worden, erklärte Geschäftsführer Göksel Güner vor Journalisten.

Nach den Ausführungen des Geschäftsführers werden am Standort Hannover aktuelle drei Produktgruppen gefertigt. Die Kleinradlader und die Mobilbagger werden ausschließlich dort entwickelt und produziert, um den weltweiten Bedarf abzudecken. Bei den mittleren Radladern handelt es sich um Lizenzprodukte aus Japan, die lokal weiter entwickelt werden, um die regionalen Bedürfnisse abzudecken und die hauptsächlich für den europäischen Markt produziert werden.

Nach Aussage von Güner wurde die Produktion von Komatsu Hanomag im Geschäftsjahr 2010 um mehr als 50 Prozent von 1001 auf 1543 Einheiten gesteigert. Dies sei sowohl auf eine Erholung der Nachfrage in Europa sowie auch auf den nicht mehr erforderlichen Bestandsabbau bei den Distributoren zurückzuführen. In den vergangenen Monaten habe der Hersteller festgestellt, dass die Nachfrageentwicklung immer mehr an Dynamik gewinne, so dass für 2011 eine weitere Steigerung der Produktion um mehr als 60 Prozent auf 2500 Einheiten vorgesehen sei. Damit solle im neuen Geschäftsjahr erstmalig wieder eine Vollauslastung nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise erreicht werden.

Besonders stolz ist man bei Komatsu Hanomag auf das European Technical Center (EUTC), was 2006 gegründet wurde, um die Wünsche und Forderungen der europäischen Kunden in der Produktentwicklung besser umsetzen zu können. Im EUTC wurden die auf die einzelnen europäischen Produktionsstandorte verteilten Entwicklungsaktivitäten in einer zentralen Organisation am Standort Hannover zusammengeschlossen. Die Hauptaufgabe des EUTC ist die Neu- und Weiterentwicklung der beiden Modellreihen Mobilbagger und Kompakte Radlader gemäß den Komatsu-Richtlinien. Als erster Meilenstein der erfolgreichen Etablierung des EUTC wird die positive Resonanz und Marktakzeptanz des Mobilbaggers PW 148 gesehen. Durch den reduzierten Hecküberstand wird der Einsatz in beengten Baustellenbereichen deutlich erleichtert.

Derzeit liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung von Modellen, die den neuen Abgasvorschriften gerecht werden. Wobei in diesem Zuge auch weitere Verbesserungen zum Nutzen der Kunden, wie zum Beispiel die Verlängerung von Wartungsintervallen, berücksichtigt werden.

Zusätzlich zum EUTC gibt es eine lokale Entwicklungsabteilung: Kohag Research & Development (R & D). Dieser Bereich ist verantwortlich für die Produkt- und Produktionseinführung der Lizenzprodukte aus Japan sowie die Entwicklung von Optionen, um speziellen Marktanforderungen gerecht zu werden. Die beiden Bereiche EUTC und Kohag R & D arbeiten eng zusammen und unterstützen sich wechselseitig sowohl fachlich als auch personell – je nach Lage der Aufgabenschwerpunkte.

Nach Angaben von Geschäftsführer Güner war unter anderem die Verfügbarkeit von hochqualifizierten Fachkräften und Ingenieuren der ausschlaggebende Grund als die Standortentscheidung für das EUTC zugunsten Deutschland fiel. Dazu beigetragen habe auch, dass die Region Hannover mit namhaften Universitäten, Fachhochschulen und Instituten exzellente Rahmenbedingungen biete. Das sei als großer Vorteil zu werten sowohl im Hinblick auf Nachwuchs als auch auf die Zusammenarbeit bei gemeinsamen Produktentwicklungen. Um dafür optimale Testbedingungen zu schaffen, sei ein neues Test- und Demogelände errichtet worden.

Betroffen zeigte sich Güner über die Folgen der Erdbebenkatastrophe in Japan. Obwohl keine Komatsu-Mitarbeiter persönlich zu Schaden gekommen seien, nehme die Belegschaft Anteil und sei berührt, welches große Leid viele Menschen ertragen müssten. Um die von der dramatischen Katastrophe betroffenen Regionen wieder aufzubauen, habe der Komatsu-Konzern unverzüglich entschieden, Baumaschinen, Gabelstapler, Fertighäuser, Generatoren und andere Gerätschaften mit meinem Wert von über sieben Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Drei von insgesamt zwölf der japanischen Komatsu-Produktionsstätten seien eher leicht beschädigt worden. Seit Ende März habe man die Produktion jedoch in allen Werken wieder aufgenommen. Allerdings hätten einige Vorlieferanten von Komatsu, insbesondere für Elektronikteile, teilweise größere Schäden verzeichnet. Auch die eingeschränkte Stromversorgung stelle nach wie vor ein Problem dar.

Dank der globalen Aufstellung von Komatsu ist die Produktion am Standort Hannover durch die Folgen der Naturkatastrophe in Japan bis jetzt nicht negativ beeinflusst worden, teilte der Kohag-Geschäftsführer mit. Es habe nicht einen Tag Stillstand in Hannover wegen des Erdbebens gegeben.

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