Sicherheit auf der Baustelle

Regelungen zum Schutz der Belegschaft treffen

Banken und Versicherungen
Wenn Mitarbeiter unfallbedingt ausfallen, kann das zu Betriebsunterbrechungen und hohen Schadenersatzansprüchen führen. Foto: Nürnberger Versicherung

Nürnberg (ABZ). – Auch 2018 blieb das Wachstum in der Baubranche ungebrochen: Im Vergleich zu 2017 erhöhte sich der Umsatz von Januar bis Juni im Bauhauptgewerbe um 6 % und dadurch auch die Zahl der Beschäftigten. Allerdings stiegen gleichzeitig die Unfallzahlen auf den Baustellen. Wenn Mitarbeiter unfallbedingt ausfallen, kann das zu Betriebsunterbrechungen und hohen Schadenersatzansprüchen führen. Das ist für die Unternehmen nicht nur teuer, sondern kann für kleine und mittlere Unternehmen schnell existenzbedrohend werden. Welche Vorsichtsmaßnahmen Unternehmen zum Schutz der Belegschaft treffen sollten, weiß Dominik Stadelbauer, Experte der Nürnberger Versicherung. Außerdem macht er deutlich, welche Vorteile eine Berufsunfähigkeitsversicherung hierbei haben kann. Es gibt nur wenige Branchen, die so vielen Gefahren ausgesetzt sind wie die Baubranche. Um das Risiko für Arbeitsunfälle zu minimieren und die Belegschaft zu schützen, ist es wichtig, mögliche Risiken zu kennen. "Zu den größten Gefahren zählt z. B. das Arbeiten in der Höhe und die damit verbundene Absturzgefahr etwa von Gerüsten, Leitern oder Dächern", warnt Dominik Stadelbauer. Aber auch herabfallende Gegenstände oder Materialien können schwere Verletzungen verursachen. Hinzu kommt das Hantieren mit leicht entzündlichen oder giftigen Gefahrenstoffen. Oder Lärm, der ohne Ohrenschutz zu Lärmschwerhörigkeit führen kann. Auch die hohe körperliche Belastung spielt eine Rolle: Falsches Heben und Tragen von schweren Lasten schadet Wirbelsäule und Gelenken und führt oft zu Rückenschmerzen. "Nicht ohne Grund zählen Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) zu den häufigsten Ursachen von Arbeitsunfähigkeitstagen", so der Experte. Nicht zuletzt sind Witterung und ein hoher Zeit- und Termindruck zusätzliche Risikofaktoren.

Unabhängig von der Branche schreiben das Arbeitsschutzgesetz sowie die Arbeitsstättenverordnung Regelungen zum Arbeitsschutz vor. "Sie verpflichten den Arbeitgeber, erforderliche Maßnahmen zum Arbeitsschutz der Mitarbeiter zu treffen und enthalten Regeln für die Sicherheit beim Einrichten und Betreiben des Arbeitsplatzes", erklärt Dominik Stadelbauer. Dazu gehören die Durchführung der Gefährdungsbeurteilung sowie die Festlegung der daraus resultierenden Maßnahmen. "Hilfe bei der Erstellung finden Arbeitgeber übrigens bei den Aufsichtsbehörden der Länder, bspw. bei den Gewerbeaufsichtsämtern oder Landesämtern für Arbeitsschutz, oder auf der Website der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft", weiß der Experte der Nürnberger Versicherung. Die Beurteilung beinhaltet u. a. Ablauforganisation, den Umgang mit Arbeitsmitteln und Gefahrstoffen sowie eine Notfallplanung. Konkret bedeutet das z. B., dass die Verkehrswege auf der Baustelle abgesichert sein müssen und eine fachgemäße Abgrenzung zum Straßenverkehr vorhanden ist. Zum Schutz gegen Abstürze müssen etwa Absperrungen, Fanggerüste und Auffangnetze angebracht werden. Auch Werkzeuge sollten intakt und gefahrenlos nutzbar sein. Eine regelmäßige Überprüfung aller Gerätschaften und Maschinen ist ebenfalls Pflicht. Des Weiteren muss der Arbeitgeber jedem Mitarbeiter eine persönliche Schutzausrüstung (PSA) zur Verfügung stellen, z. B. einen funktionalen Gehör- und Augenschutz.

Speziell für die Baubranche existieren zudem die Baustellenverordnung und die Regeln zum Arbeitsschutz auf Baustellen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), um die Grundsicherheit auf Baustellen zu sichern und zu verbessern. Doch die besten Vorkehrungen sind wirkungslos, wenn die Mitarbeiter nicht mitspielen. Daher empfiehlt Dominik Stadelbauer eine ausführliche Unterweisung der Belegschaft. Neben den Sicherheitsanforderungen sollte diese auch Betriebsanweisungen für Arbeitsmittel wie handgeführte Maschinen, Erste-Hilfe-Maßnahmen, Flucht- und Rettungswege beinhalten. Denn ein funktionierendes Rettungskonzept kann im Notfall Leben retten. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen gibt es nie einen 100%igen Schutz. Umso wichtiger ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Die meisten Arbeitnehmer wissen zwar, wie wichtig die Absicherung ist, scheuen aber die oft hohen Beiträge.

Die Nürnberger Versicherung bietet daher bspw. eine betriebliche Altersvorsorge inklusive einer BU an. Dabei ist der Aufwand für die Mitarbeiter aufgrund von Gruppenvertragskonditionen, Steuervorteilen und weniger Sozialversicherungsabgaben deutlich geringer. Zudem fällt die meist aufwendige Gesundheitsprüfung weg. Auch für den Arbeitgeber hat der Abschluss Vorteile: "Mit der Förderung zeigen sie ihre Wertschätzung gegenüber ihren Mitarbeitern. In Zeiten des Fachkräftemangels kann das helfen, qualifizierte Kräfte langfristig an das Unternehmen zu binden", erläutert Dominik Stadelbauer. Bei der Personalsuche können Arbeitgeber ebenfalls mit dem Angebot einer BU punkten: Das Unternehmen präsentiert sich als attraktiver Arbeitgeber und hebt sich von der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt ab.

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