Sonderfahrzeugbau

Ersatzteile nachkonstruieren

Baumaschinenhandel und -vermietung
Wenn ein Ersatzteil am Markt nicht zu beschaffen ist und keine Alternative gefunden werden kann, können Verfahren wie das 3D Reverse Engineering zur Flächenrückführung oder Nachkonstruktion von Elementen helfen, so wie bei diesem Bauteil. Foto: Norrenbrock Technik

Emden (ABZ). – Immer wieder kommt es vor, dass ausgefallene Komponenten von Maschinen und Fahrzeugen auf dem Markt nicht mehr zu bekommen sind. Defekte Teile lassen sich auch oft nicht durch Ausweichmodelle anderer Baureihen ersetzen, denn diese sind häufig nicht detailgetreu genug. Insbesondere bei älteren Modellen kommt es in diesem Zusammenhang zu Schwierigkeiten. "Behörden und Militär kennen den Fortschritt der Mobilität, verlassen sich aber i. d. R. auf bereits bewährte Fahrzeuge", sagt Robert Norrenbrock, Geschäftsführer der Norrenbrock Technik GmbH & Co. KG aus Emden. "Trotz Schäden an einzelnen Komponenten möchten sie die Klassiker erhalten und weiter nutzen. An passende Ersatzteile zu gelangen, legt hierfür den Grundstein."

Wenn ein Ersatzteil am Markt nicht zu beschaffen ist und keine Alternative gefunden werden kann, können Verfahren wie das 3D Reverse Engineering zur Flächenrückführung oder Nachkonstruktion von Elementen helfen. "Bei der Anwendung erfassen wir defekte Teile oder Komponenten mit einem 3D-Scanner und erstellen mithilfe des Objektes präzise CAD-Datensätze", erklärt Robert Norrenbrock. Mit Norrenbrock Technik wende er das 3D Reverse Engineering erfolgreich an. Auf Basis des gewonnenen Datensatzes werde ein Prototyp erstellt. "Da das Verfahren im Gegensatz zur funktionellen Nachempfindung dank des 3D-Scans exakt abbildet, stellt es eine große Detailtreue sicher. Auch größere Segmente lassen sich so präzise verarbeiten und nachbilden", verspricht Norrenbrock.

Im Militär übliche Fahrzeuge wie Mercedes Unimog oder MAN Kat1 würden sich durch übersichtliche und wenig störanfällige Technik auszeichnen. Ebenso ließen sie sich mit moderner Technologie erweitern und erreichten so eine höhere Funktionalität. Mit einem effektiven Instandhaltungsmanagement würden Nutzer die Kosten für die Erhaltung gering halten und die Lebensdauer verlängern. Je nach technischer Ausstattung unterscheide sich die Ersatzteilbeschaffung von der bei herkömmlichen Fahrzeugen.

"Aufgrund von Umbauten, die herstellerunabhängig stattfinden, können schnell Engpässe bei der Verfügbarkeit von notwendigen Teilen auftreten. In diesem Fall bietet sich neben dem Reverse Engineering die Kooperation mit einem Partner an, der bei dem jeweiligen Projekt die vollständige Beschaffungskomplexität übernimmt", erklärt Norrenbrock, der mit seinem Unternehmen in Kontakt zu passenden Teillieferanten steht.

Dieses Netzwerk zahle sich besonders für Militär und Behörden aus, die so nicht nur während der Konstruktionsphase ihrer Fahrzeuge, sondern auch bei der Nachbetreuung Unterstützung erhielten. Innerhalb des Sonderfahrzeugbaus steige die Komplexität weiter an. Dennoch sollten integrierte Systeme je nach Anforderung genau auf das jeweilige Fahrzeug abgestimmt sein. Gleiches gelte für die Ersatzteildokumentation, die wesentlicher Bestandteil der administrativen Arbeit im Sonderfahrzeugbau sei. "Dabei richten sich die Dokumentationen nach festgelegten Normen und Richtlinien. Ebenso nehmen firmenspezifische Eigenschaften der Nutzer Einfluss auf ihre Erstellung", nennt der Fahrzeugtechnik-Experte Kriterien für die Gestaltung der Dokumentationen. "Inhaltlich enthalten solche Dokumente z. B. umfangreiche Ersatzteildaten, -listen und -kataloge." Besonderheiten würden darüber hinaus im Militärbereich gelten.

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