Telematik unter der Lupe

Nachrüstmodell oder OEM?

Stuttgart (ABZ). – Telematik-Systeme werden in der Baubranche immer wichtiger. Sie ermöglichen eine genaue Überwachung von Maschinen, Geräten und Mitarbeitern auf der Baustelle. Dabei gibt es zwei Systeme: OEM-Telematik und Nachrüst-Telematik. Was sind die Vor- und Nachteile dieser beiden Systeme in Bezug auf die Baubranche? Der Hersteller Arealcontrol klärt auf.

OEM-Telematik wird direkt von Herstellern von Maschinen und Geräten installiert. Diese Systeme sind speziell auf die Maschinen abgestimmt. Sie bieten oft umfangreiche Funktionen bezüglich der technischen Daten und Sensorik in der Baumaschine, insbesondere Maschinenleistung und –wartung. Das bringt einige Vorteile mit sich, wie Arealcontrol berichtet. Die OEM-Telematik sei von den Maschinenherstellern speziell für ihre eigenen Produkte entwickelt worden, daher sei die Integration und Bedienung einfach und nahtlos. Da das System von Anfang an in der Maschine integriert ist, arbeitet es oft sehr genau und liefert präzise Daten.

OEM-Telematik überwacht in der Regel auch die Leistung und den Wartungsbedarf der Maschine, was dazu beitragen kann, Ausfallzeiten zu minimieren und die Lebensdauer der Maschine zu verlängern. Ein weiterer Vorteil von OEM-Telematik ist, dass sie oft in Service-Prozesse der Hersteller integriert sind, erklärt Arealcontrol. Sie vereinfache die Terminverwaltung für Wartung und Inspektion.

Allerdings gäbe es auch Nachteile: OEM-Telematik sei oft teurer als Nachrüst-Telematik. Wenn ein Bauunternehmen Maschinen unterschiedlicher Hersteller verwende, müssten möglicherweise mehrere Telematik-Systeme verwendet werden. Das könne zu Kompatibilitätsproblemen führen. Zudem empfänden es Nutzer oft als lästig, sich auf mehreren OEM-Plattformen einzuloggen und die jeweils unterschiedlichen Bildschirm-Layouts zu bedienen. OEM-Telematik könne zudem nicht einfach auf älteren Maschinen nachgerüstet werden.

Das wiederum leiste die Nachrüst-Telematik. Sie habe auch einige Vorteile. Da sie oft erst nach dem Kauf der Maschine oder des Geräts installiert, wird, sind die Systeme günstiger als OEM-Telematik. Dabei bieten sie aber ähnliche Funktionen, insbesondere automatisierte Abrechnungen, Zeiterfassung pro Maschine, Person und Baustelle, erklärt Arealcontrol. Maschinenleistung und –wartung überwachen sie gleich mit. Da diese Nachrüst-Telematik auf älteren Maschinen installiert werden kann, seien Bauunternehmen nicht gezwungen, ihre gesamte Flotte zu aktualisieren.

Nachrüst-Telematik, die von Drittanbietern entwickelt wird, ist sie oft kompatibel mit einer Vielzahl von Maschinen und Geräten verschiedener Hersteller. Nachrüst-Telematik-Systeme sind in der Regel kosteneffektiver als OEM-Systeme. Zudem haben Unternehmen mehr Flexibilität bei der Auswahl des Telematik-Systems, das am besten zu ihren Bedürfnissen passt.

Die Nachteile dieses Systems liegen für Arealcontrol auf der Hand. Zunächst gäbe es den nachträglichen Montage-Aufwand. Ein weiterer Nachteil sei, dass sie manchmal weniger genau sein können als OEM-Systeme, da letztere eben tief integriert sind. Bei Nachrüst-Systemen hänge die Genauigkeit von der Qualität der Installation und Konfiguration ab. Während Nachrüst-Systeme in der Regel kosteneffektiver seien als OEM, könnten die Kosten für die Installation aufgrund der Vielzahl von Maschinen und Geräten auf einer Baustelle steigen. Für kleinere Unternehmen mit begrenztem Budget könne dies ein Hindernis bilden.

Letztendlich hänge bei der Nachrüst-Telematik vieles von der Kompetenz des Anbieters ab. Gerade langjährige und erfahrene Telematik-Anbieter verfügen heute bereits über die wichtigsten technischen Daten aus dem CAN-Bus für mehrere tausend Maschinen- und Fahrzeug-Typen. Somit können völlig gemischte Fuhr- und Maschinenparks in einer Plattform abgebildet werden. Dies reduziert wiederum Kosten für Schulungen, Implementation sowie Schnittstellen in weiterführende IT-Systeme.

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