Trend zum Paket

Gebündelte Vergabe findet immer mehr Zuspruch

von:

Hendrik Paepcke

Unternehmen
Hendrik von Paepcke, Geschäftsführer beim Hamburger Unternehmen Apoprojekt. Foto: Apoprojekt

Hamburg. – Die Bauwirtschaft ist ausgelastet – und die großen Generalunternehmer konzentrieren sich zunehmend auf ihr Stammgeschäft, um mit den Aufträgen weiter Schritt zu halten: Sie fokussieren auf Rohbau und Fassade. Technische Gebäudeausrüstung und Innenausbau hingegen bieten sie gegenwärtig immer seltener aus einer Hand mit an. Zumindest dann, wenn es um Multi-Tenant-Objekte mit kleinen gewerblichen Mieteinheiten und individuellen Ausbauwünschen geht. Dass die aufwändige Detailarbeit rd. um den Ausbau solcher Objekte traditionell bei den großen Baufirmen ohnehin nicht sonderlich beliebt ist, mag die neue Schwerpunktsetzung noch zusätzlich beflügelt haben.In der Folge erlebt nun die Paketvergabe einen Aufschwung. Bereits im vergangenen Jahr hat EY Real Estate in einer Umfrage festgestellt, dass die Paketvergabe bei Bauherren (in der Theorie) einen deutlich größeren Zuspruch findet als die Einzelvergabe – es gibt einen Wunsch nach Kompaktheit und weniger Schnittstellen. Dies scheint sich nun in der Praxis zu bestätigten. Meiner Meinung nach könnte sich der Trend zum Paket in den kommenden ein bis zwei Jahren noch verstärken – sofern es keine exogenen Marktschocks gibt, die für neue Spielregeln sorgen. Und selbst wenn es solche Schocks geben sollte, würden die bis dahin bereits finanzierten und initiierten Projekte ja mit großer Wahrscheinlich noch zu Ende gebracht – die Realitäten am Bau wären also auch über einen möglichen Zeitpunkt X hinaus von der paketweisen Auftragsvergabe geprägt.Natürlich wird es auch weiterhin die Einzelvergabe geben. Sie steht in dem Ruf, die kostengünstigere Variante zu sein – wobei es durchaus auch gegenteilige Meinungen gibt, die sich u. a. aus dem potenziell erhöhten Steuerungsaufwand nähren. Fällt die Wahl jedenfalls auf die Einzelvergabe, so ist diese Entscheidung meines Erachtens gegenwärtig eher philosophie- als marktgetrieben.Vor allem der Innenausbau profitiert vom Trend zur Paketvergabe. Der Innenausbau hat sich hierzulande längst zu einer ernstzunehmenden Disziplin innerhalb der Immobilienwirtschaft entwickelt und dürfte seine Rolle in den kommenden Jahren weiter festigen. Die Disziplin deckt üblicherweise sowohl die Planung nach Mieterwunsch als auch die Realisierung ab – man spricht von Design and Build, wofür sich wieder eigene, spezialisierte Generalunternehmer herausgebildet haben. Im angloamerikanischen Raum hat der Ansatz eine noch deutlich längere Tradition als in Deutschland.Der Autor ist Geschäftsführer von Apoprojekt, einem Generalunternehmer aus Hamburg mit dem Schwerpunkt Mieterausbau.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Architekt / Bauingenieur (d/m/w) im Bereich..., Buxtehude  ansehen
Bauleiter (m/w/d) für Abbruch- und Erdarbeiten, Haltern am See  ansehen
Bauleiter und Oberbauleiter/in im Straßen- und..., Leipzig, Halle  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen