Verkehrsanbindung an US-Militärhospital

Klebeborde für Turbo-Kreisel an A6

Wallmerod (ABZ). – Rhine Ordnance Barracks Medical Center Replacement (ROB MCR) – so lautet die offizielle Bezeichnung der neuen US-Klinik, die das 1953 gebaute Landstuhl Regional Medical Center sowie die Ramstein Air Base Clinic ab Ende 2023 ersetzen soll.
Hermann Meudt Betonsteinwerk Straßenbau
Die Entwässerung der Fahrbahnflächen erfolgt über Straßenabläufe in die geplanten Entwässerungsleitungen beziehungsweise über geöffnete Bordanlagen in die unbefestigten Seitenbereiche. Foto: Hermann Meudt Betonsteinwerk

Mit einer Gesamtgebäudefläche von 190.000 m², 4680 Räumen und neun Operationssälen wird es das größte US-Militärhospital außerhalb der Vereinigten Staaten sein. Aufgrund der großen Bedeutung dieser Einrichtung für die Region und der Nähe zur Airbase Ramstein, ist die verkehrliche Anbindung der Klinik seit Baubeginn ein wichtiger Planungsbestandteil für die Verantwortlichen.

Volker Priebe vom Landesbetrieb Mobilität Kaiserslautern erläutert die Maßnahme: "Bereits heute gelangt ein Großteil des Baustellenverkehrs über die Ausfahrt Einsiedlerhof der A 6 zum etwa 2 Kilometer entfernten Klinikneubau. Wir erwarten, dass auch nach Fertigstellung der Baumaßnahme, zahlreiche Verkehrsteilnehmer diesen Weg zur Klinik nutzen werden. Seit etwa 30 Jahren ist die Anschlussstelle Einsiedlerhof in beiden Fahrtrichtungen nur über provisorische Kreisverkehre an die A6 angeschlossen. Um dem – durch das nahegelegene neue Klinikum – steigenden Verkehrsdruck standzuhalten, wird der Verkehr künftig über zwei Brücken mit vier Fahrspuren über die L 369 geführt. Die Verkehrsführung erfolgt auf beiden Seiten der Autobahn jeweils über einen neu angelegten Kreisverkehr", so Priebe.

Turbo-Kreisverkehr mit zwei Bypässen

Das Besondere: Der nördliche Kreisel wird als partiell zweistreifiger Kreisverkehr mit Spiralform als Turbo-Kreisverkehr mit zwei Bypässen ausgebildet. Um einfahrenden Fahrzeugen ausreichende Sichtfelder für die Ein- und Ausfahrsituation zu gewähren, beträgt der größte Außendurchmesser dabei 32,5 m. Die zwei geplanten Fahrspuren der Kreisfahrbahnen wurden unter Beachtung der erforderlichen Schleppkurven in einer Breite von 4,5m ausgeführt. Zusätzlich erfolgte eine 1m breite bauliche Mitteltrennung zur Vermeidung von unzulässigen Spurwechselvorgängen.

Die integrierten Bypässe sind mit einer Fahrbahnbreite von 4,5 m geplant. Neben der Fahrbahn befindet sich eine 30 cm breite Rinne zur Entwässerung. Wie aber wurde die Maßnahme umgesetzt? Hierzu Volker Priebe: "Weil dieser große Kreisverkehrsplatz unter laufendem Verkehr gebaut wurde, haben wir uns dazu entschieden, sämtliche Bordsteine, die hier als Randbegrenzungen zum Einsatz kamen aufzukleben, statt diese konventionell einzubauen. Die Fahrbahnen wurden zunächst komplett aus Gussasphalt hergestellt, die Flachbordsteine FB 30 x 25 wurden am Schluss einfach auf die fertige Fahrbahn geklebt."

Bereits werkseitig auf gleiche Höhe gebracht

Geliefert hat die Bordsteine das Betonsteinwerk Meudt aus Wallmerod, das die Steine durch Absägen bereits werkseitig auf eine exakt gleiche Höhe von 16 cm brachte. In einem Dünnbettklebeverfahren wurde 2-K-Kunststoff auf dem gereinigten Asphalt aufgebracht und die Bordsteine wurden mit der geschnittenen Seite verklebt.

Volker Priebe erläutert die Vorteile: "Durch den Schneideprozess werden fertigungsbedingte Höhenschwankungen eliminiert und damit die Steine für die Verklebung kalibriert. Maßtoleranzen sind so nahezu ausgeschlossen. Ein weiterer Vorteil ist der – trotz der vielen zu realisierenden Bypässe, Fahrbahnteiler und Fahrbahneinfassungen – geringe Schneideaufwand. Er resultiert aus den zahlreichen Radien und Formsteinen, die das Sortiment aus dem Hause Meudt umfasst, ermöglicht ein sauberes Arbeiten und spart letztendlich beim Einbau viel Zeit. Der entscheidende Vorteil ergibt sich aber aus der Klebetechnik: Auf den gering porigen glatten Flächen hält die Verklebung besonders gut. Unserer Erfahrung nach liegen die Bordsteine bei dieser Bauweise daher deutlich standfester als bei einem konventionellen Einbau", so Priebe.

Innenliegende Pflasterung hinter den Borden

Weil die Gefahr besteht, dass die Borde immer wieder durch Schwerlastverkehr an- und überfahren werden, wurde hinter den Borden eine innenliegende Pflasterung aufgebracht, die ebenso auf den Asphalt geklebt wurde. Diese soll zur Dauerhaftigkeit und Standfestigkeit der Anlage unter den verkehrlichen Beanspruchungen beitragen. Für eine gute Wahrnehmbarkeit sorgt die optische Gestaltung der aufgeklebten Flachbordsteine. Diese sind abwechselnd in Weiß und Grau gehalten und bieten damit eine gute Verkehrsleitwirkung – ähnlich wie ein Zebrastreifen.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Bauleiter und Oberbauleiter/in im Straßen- und..., Leipzig, Halle  ansehen
Straßenbauer/in, Kassel  ansehen
Walzenfahrer (m/w/d), Kassel  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen