Zusammenschluss

Wirtgen Group wird an Deere & Company verkauft

Wirtgen Unternehmen
Die Produktmarken der Wirtgen Group: Erst im vergangenen Jahr präsentierte sich der Unternehmensverbund mit seinen Produktmarken Wirtgen, Vögele, Hamm, Kleemann und Benninghoven in neuem Gewand. Jetzt wurde die Unternehmensgruppe für rd. 4,6 Mrd. Euro an Deere & Company verkauft. Foto: Wirtgen

Windhagen (ABZ). – Überraschender Paukenschlag kurz vor Pfingsten: Wie die Wirtgen Gruppe am Ende der vergangenen Woche bekannt gab, hat die Geschäftsführung des Unternehmensverbundes dem Verkauf an den amerikanischen Land- und Baumaschinenhersteller Deere & Company zugestimmt. Als Grund nannten die geschäftsführenden Gesellschafter Stefan und Jürgen Wirtgen die langfristige Sicherung des Unternehmens und seiner Mitarbeiter. Der international tätige, inhabergeführte Unternehmensverbund der Baumaschinenindustrie umfasst die traditionsreichen Marken Wirtgen, Vögele, Hamm, Kleemann und Benninghoven. "Die Wirtgen Group steht weltweit für führende, innovative Technologien, marktführende Produkte und eine konsequen-te Fokussierung auf Ihre Kunden", erläutert Stefan Wirtgen, geschäftsführender Gesellschafter der Wirtgen Group. "Was die Zukunft betrifft, haben wir John Deere ganz gezielt ausgewählt, weil das Unternehmen am langfristigen Erfolg der Wirtgen Group interessiert ist und sich weltweit für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzt."Jürgen Wirtgen, geschäftsführender Gesellschafter der Wirtgen Group, ergänzt: "Die Stärke und der Erfolg unseres Unternehmens beruhen auf dem Engagement unserer Mitarbeiter, die sich voll darauf konzentrieren, Lösungen zu schaffen, die unsere Kunden in den Geschäftsfeldern Road und Mineral Technologies zum Erfolg führen. Wir sind der festen Überzeugung, dass die Wirtgen Group durch den Zusammenschluss mit John Deere ihren Erfolgskurs auch in Zukunft fortsetzen wird – unabhängig von einer einzigen Eigentümerfamilie und über unser eigenes Wirken hinaus."Eine Übergabe innerhalb der eigenen Familie sei unrealistisch gewesen, wie die Gebrüder Wirtgen in einem Interview mit der hauseigenen Kundenzeitung "Forum" erklärten. Die eigenen Kinder seien schlichtweg zu jung, sie selbst bis zu einer potenziellen Nachfolge jenseits der 70. Stefan und Jürgen Wirtgen wollen sich bis zum Ende des Jahres vollständig aus dem Geschäft zurückziehen. Dann würden die Geschäfte an das bewährte Management-Team, bestehend aus Rainer Otto, Dr. Günter Hähn und Frank Betzelt, übergeben. Den Vorsitz der Geschäftsführung soll ab Januar 2018 Domenic Ruccolo von John Deere übernehmen. John Deere plant, die bestehenden Marken, das Management, die Produktionsstandorte, die Mitarbeiter sowie das Vertriebs- und Servicenetz der Wirtgen Group zu erhalten. Beide Unternehmen sollen durch den Erfahrungsaustausch unter anderem in den Bereichen Vertrieb, Produktion und Technologie sowohl von der Größe als auch der Effizienz der Arbeitsabläufe profitieren.Die Wirtgen Group deckt mit ihren fünf Premiummarken den gesamten Prozesskreislauf im Straßenbau ab – Aufbereiten, Mischen, Einbauen, Verdichten und wieder Sanieren. Weltweit beschäftigt die Wirtgen Group mehr als 8000 Mitarbeiter und vertreibt ihre Produkte in mehr als 100 Ländern. Das Portfolio der Unternehmensgruppe soll zukünftig die Baumaschinensparte von Deere, die sich bislang auf Maschinen für die Erdbewegung beschränkt umfassend ergänzen. "Die einzigartige Marktposition, die langjährigen Kundenbeziehungen sowie die hohe Wertschöpfung machen die Wirtgen Group für John Deere besonders interessant. Gerade vor der strategischen Zielsetzung, dass Deere seine Position im Geschäftsbereich Construction & Forestry ausbaut. Denn durch die Akquisition der Wirtgen Group erreichen wir mehr Kunden, Märkte und Regionen", so Samuel R. Allen, Chairman und CEO von Deere & Company. Max Guinn, President des Geschäftsbereichs Construction & Forestry bei John Deere, erläutert: "Die Wirtgen Group stärkt unsere Position in der Baumaschinenbranche, steigert unsere Fähigkeit, Kunden auf der ganzen Welt zu betreuen und verbessert unsere Wettbewerbsposition durch die Ergänzung unseres Angebotes um marktführende Produkte."Laut Guinn sind die Ausgaben für Projekte in den Bereichen Straßenbau und Verkehr schneller gewachsen als die Baubranche insgesamt und tendenziell weniger zyklisch. Ergänzend fügt er hinzu, dass sich weltweit ein Bewusstsein dafür entwickelt hat, dass den Verbesserungen in die Infrastruktur Priorität eingeräumt werden muss und in diesem Zusammenhang vor allem der Neubau sowie die Instandsetzung von Straßen und Autobahnen entscheidend sind. Die Transaktion unterliegt der Genehmigung der zuständigen Kartellbehör-den in mehreren Ländern. Die Unternehmen rechnen damit, die Transaktion im vierten Quartal des Kalenderjahrs 2017 abzuschließen. Nach offizieller Meldung von Deere beträgt der Kaufpreis rd.4,6 Mrd. Euro.

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