12. Schlauchlinertag

Etablierte Veranstaltung in neuem Gewand

DÜSSELDORF (ABZ). - Der Deutsche Schlauchlinertag hat sich als feste Größe in der Tiefbaubranche etabliert. Ende März fand das Fachforum, das 2003 in Hannover aus der Taufe gehoben wurde, bereits zum zwölften Mal statt. Die diesjährige Tagung in Düsseldorf bot rund 550 Teilnehmern nicht nur Bewährtes, sondern wartete mit einer Neuerung auf: Parallel zum Hauptprogramm mit angeschlossener Fachausstellung fand zum ersten Mal ein in zwei Themenblöcke aufgeteiltes Forum statt. Während der Vormittag im Zeichen von Vorträgen zu Grundlagen der Schlauchlinertechnologie stand, bot das nachmittägliche Firmenforum den teilnehmenden Unternehmen Gelegenheit, ihre Neuentwicklungen vorzustellen. Zu den Schwerpunkten des Hauptprogramms gehörten Vorträge, die sich mit Fragen zu Recht und Ausschreibung auseinandersetzten. Auch die Themen Mängelbehandlung, Qualitätssicherung und ganzheitliche Sanierung spielten eine wichtige Rolle.

Das Schlauchlining hat sich als sinnvolles Standardverfahren zur Kanalsanierung durchgesetzt, doch auch nach mehr als 40 Jahren in der praktischen Anwendung gibt es weiterhin Raum für Verbesserungen. Doch es gilt, nicht nur technische, planerische oder rechtliche Fragestellungen zu lösen. Regelsetzung und VOB haben mittlerweile feste Rahmenbedingungen für das meistgenutzte Renovierungsverfahren geschaffen. Warum aber findet eines unserer größten volkswirtschaftlichen Anlagevermögen weiterhin nicht den Stellenwert, der ihm gebührt? Der Branche ist es bisher nicht gelungen, bei Entscheidungsträgern und Öffentlichkeit ein ausreichendes Bewusstsein für die Bedeutung des Themas zu schaffen. Zudem ist der Blick auf das große Ganze meist noch getrübt: Es gilt, das Gesamtsystem Kanalisation in den Fokus zu rücken – vom Sammler über die Schächte und Hausanschlüsse bis hin zu ihren Verbindungen. Auch in diesem Sinne wurde der Schlauchlinertag seiner Rolle gerecht: Das zeigte der Austausch von Herstellern, Netzbetreibern, Planern und Anwendern.

Für den Initiator des Schlauchlinertages, Franz Hoppe, und den Vorsitzenden der Technischen Akademie Hannover, Dr.-Ing. Igor Borovsky, die für Programm und Inhalte des Forums verantwortlich sind, ein deutliches Zeichen für das ungebrochene Interesse, dessen sich die Veranstaltung im zwölften Jahr ihres Bestehens erfreut. "Wir haben gemeinsam vieles bewegt", so Borovsky in seiner Ansprache, in der er insbesondere den Sponsoren dankte, die mit ihrem Engagement immer wieder die Voraussetzungen für die Durchführung der Veranstaltung schaffen.

Auch Hoppe zog in der anschließenden Einführung ein positives Resümee: Die Schlauchliner-Technologie habe sich in den vergangenen 40 Jahren als Standardverfahren etabliert, für das inzwischen auch eine fast durchgängige Regelsetzung existiere. Gleichzeitig aber legte er den Finger in eine alte Wunde: "Nach wie vor gibt es technische Punkte, die nicht gelöst sind, und auch die mangelnde Bereitschaft zur Investition in den wichtigen Vermögensgegenstand Kanalisation stellt nach wie vor eine Herausforderung dar." Fakt ist: Es wird bei weitem noch nicht in dem Maße renoviert wie erneuert. "Man kauft sich eben lieber ein neues Auto, als ein altes zu reparieren", brachte Hoppe ein gesellschaftliches Phänomen auf den Punkt. Hoppe appellierte insbesondere in Richtung Auftraggeber, nicht nur auf die billigsten Lösungen zu setzen.

Wirtschaftlichkeit ist gerade heute ein wichtiger Faktor bei der Vergabe von Aufträgen, aber Qualität kostet zuerst einmal Geld, hiervon ist Hoppe überzeugt.

Doch letztendlich rechnet sich eine qualitativ hochwertige Ausführung mit guten Produkten in Form von einwandfreiem Betrieb und langer Lebensdauer. In diesem Sinne gibt es noch viel Gesprächsstoff – die Branche darf also gespannt sein, mit welchen Themen und Neuerungen der Schlauchlinertag im nächsten Jahr aufwarten wird.

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