Acht Gewerke sprechen gemeinsam frei
35 Nachwuchstalente haben es geschafft
Für fast 180 Auszubildende aus acht verschiedenen Gewerken geht mit der großen Freisprechungsfeier das erste Kapitel ihrer handwerklichen Karriere zu Ende. Unter ihnen: 35 ehemalige Auszubildende in verschiedenen Bauberufen.
Zu der feierlichen Veranstaltung im Bau-ABC Rostrup, das viele der Nachwuchstalente bereits durch den überbetrieblichen Praxisteil ihrer Ausbildung kannten, waren insgesamt etwa 500 Gäste erschienen.
Unter ihnen auch diejenigen, die an diesem Tag im Fokus standen: die frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen der Berufe Maurer und Maurerin, Zimmerer und Zimmerin, Beton- und Stahlbetonbauer und Beton- und Stahlbetonbauerin, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger und Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerin, Tischler und Tischlerin, Maler und Malerin sowie Lackierer und Lackiererin, Fahrzeuglackierer und Fahrzeuglackiererin, Straßenbauer und Straßenbauerin, Dachdecker und Dachdeckerin, Raumausstatter und Raumausstatterin sowie Friseur und Friseurin.
Für Boris Jersch, den Oldenburger Kreishandwerksmeister, steht fest, dass die Leistung der jungen Absolventinnen und Absolventen keine Selbstverständlichkeit ist:
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"Ihr habt euch durchgebissen. Jeden Tag prasseln Nachrichten von Konflikten, schlechter Wirtschaftslage und Umweltproblemen auf euch ein – aber ihr habt beschlossen die Dinge anzupacken und das verdient Respekt."
Boris Jersch, selbst Maler- und Lackierermeister, hatte in Vorbereitung auf sein Grußwort recherchiert, wie die Nachrichtenlage zum Zeitpunkt seines Ausbildungsabschlusses aussah.
Das Fazit lautet: "Früher war nicht alles besser – aber sich nicht beirren zu lassen, macht für mich das Handwerk aus."
Zuspruch gibt es auch vom Moderator Phillip Kamke, der durch die Veranstaltung führt: "Ich habe gestern meiner neunjährigen Tochter erklärt, wo ich heute hinfahre. Ich soll euch lieb grüßen und sagen, dass ihr verdammt cool seid", fasst der NDR-Journalist das Gespräch zusammen. Dass der Nachwuchs damit Recht hat, beweisen die Absolventinnen und Absolventen selbst, die Kamke auf der Bühne immer wieder zu Wort kommen lässt: Der Meistertitel als nächstes großes Ziel wird nicht nur einmal genannt.
Melanie Campbell, Geschäftsführerin des Bau-ABC-Rostrup, hebt eine Beobachtung besonders hervor: "Ich freue mich riesig, dass hier heute in so viele weibliche Gesichter blicken darf."
Neben den Handwerksberufen mit traditionell guter Frauenquote erkennt die gelernte Tischlerin einen Trend: "Wir reden hier zwar vom niedrigen einstelligen Prozentbereich, aber tatsächlich finden auch immer mehr Frauen ihren Weg ins Bau- und Ausbauhandwerk. Das ist eine großartige Entwicklung!"