Am Südschnellweg
Stahlbau für Behelfsbrücke abgeschlossen
Die ARGE B3 Südschnellweg, bestehend aus den Porr Leistungsbereichen Ingenieurbau und Spezialtiefbau sowie der Hagedorn Unternehmensgruppe, feierte diesen Meilenstein mit einem symbolischen Akt. Der letzte Querträger wurde kürzlich von einem der mächtigen Baukräne in Position gebracht – trotz starken Windes mit Präzision und Geschick.
Die 940 m lange Behelfsbrücke ist nun mehr als nur ein Stahlgerüst. Sie ist das Ergebnis von 2000 m Längsträgern und 3500 m Querträgern, die in drei verschiedenen Stahlwerken gefertigt wurden. Mehr als 100 Lkw-Ladungen waren notwendig, um die massiven Bauteile zu liefern.
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Die Verbindung der Teile erforderte eine beeindruckende Menge an Schweißarbeiten – insgesamt 28 Kilometer Schweißnähte. Wo nicht geschweißt wurde, kamen Schraubverbindungen zum Einsatz, insbesondere bei fast allen der 351 Querträger. Angesichts der Witterungsbedingungen in Hannover, wo jährlich rund 672 l Niederschlag pro Quadratmeter fallen, war ein umfassender Korrosionsschutz unerlässlich. Während der Stahlbau mit dem Einsetzen des letzten Querträgers die sogenannte "Hochzeit" feierte, lief parallel dazu der Betonbau auf Hochtouren. Nach Fertigstellung des Stahltragwerks müssen die Fertigteile exakt auf die Stahlträger aufgesetzt werden. Dazu muss die Anschlussbewehrung der Fertigteile mit höchster Präzision zwischen die Kopfbolzen der Stahlträger eingefädelt werden.
Anfang August wurde das letzte von fast 2000 Fertigteilen verlegt. Nach der vollständigen Verlegung der Fertigteile auf dem Tragwerk kommt der Eisenflechter zum Einsatz und "fädelt" mit Draht und Zange alle Einzelstäbe zu einem starren Bewehrungskörper zusammen. Dabei kommen teilweise mehr als 360 kg/m³ Beton auf die Waage. Die Betonierabschnitte der einzelnen Tragwerke liegen zwischen 50 m³ bis 250 m³. Das entspricht in etwa 7 bis 35 voll beladenen Betonfahrzeugen. Mehr als 3/4 der Überbauten sind bereits betoniert.
Die Betonage der Kappen auf den Überbauten bildet den Abschluss der Rohbauarbeiten am Stahlverbundbauwerk und ist Voraussetzung für die Folgegewerke Geländer und Lärmschutzwände. Anschließend erfolgt der zweilagige Asphalteinbau auf dem Beton des Überbaus sowie die Markierungsarbeiten und die Montage der Leitelemente. Nach der Brückenhauptprüfung steht der Inbetriebnahme nichts mehr im Wege. Die Fertigstellung des Stahlbaus ist nicht nur ein technischer Erfolg, sondern auch ein Triumph für die ARGE, den Bauherrn und alle Beteiligten, die mit ihrer Expertise und Leidenschaft dieses Projekt realisieren. Es ist ein Beweis dafür, dass mit Schulterschluss, Fachwissen und Präzision auch die größten Herausforderungen gemeistert werden.
Jetzt geht es auf die Zielgerade zur Fertigstellung des Behelfsbauwerks. Die Einweihung der Brücke ist in Sichtweite.