Auf die Schippe genommen
Kampf
In Europa verbindet man mit Stierkampf die spanische Corrida. Was in den 20 Min. passiert, folgt einer genau festgelegten Choreographie, die seit Jahrhunderten gleich ist. Der Stier wird gereizt, mit flatternden Tüchern irritiert, mit Lanzen verletzt und erhält schließlich einen tödlichen Dolchstoß zwischen die Schulterblätter. Im ostchinesischen Jiaxing lehrt ein Kung-Fu-Meister seine Schüler eine andere Art von Stierkampf. Dort wird ein Bulle mit bloßen Händen nieder gerungen. Auch hier steckt hinter dem Stierkampf eine jahrhundertealte Tradition der Hui, einer chinesischen Minderheit. Meister Han kombinierte die Kultur seiner Vorfahren mit Kung-Fu. Beim Training in seiner Schule in Jiaxing nahe Schanghai arbeitet der frühere Profi-Wrestler mit dem sogenannten Harten Qi Gong. Während die Zuschauer den spanischen Stierkampf eher als eine Performance sehen, ist für die die chinesische Variante ein echter Wettkampf, ein Kräftemessen, Mensch gegen Tier. Im Gegenzug könnte man überlegen, den europäischen Stierkampf um eine asiatische Variante zu erweitern und eine neue Tradition zu kreieren. Die Torreros legen an Gewicht zu und steigen mit dem Stier in den Sumoring. . . aw