Ausbildung im sächsischen Handwerk

Zertifikate werden gefordert

Roßwein (ABZ). – Für junge Menschen gestaltet sich die Ausbildungssuche jedes Jahr aufs Neue als Herausforderung. Auf der Gegenseite haben Unternehmen ebenfalls Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden. Den Geschäftsführern der Roßweiner Gemeinhardt Service GmbH, Walter Stuber und Dirk Eckart, ist es daher ein wichtiges Anliegen, ihr und stellvertretend auch andere Unternehmen im Handwerk für Auszubildende medienwirksam und qualitätsgesichert bewerben zu können, wie sie jetzt mitteilten.

Die für den Betrieb zuständige Handwerkskammer (HWK) Chemnitz vergebe jedoch keine Siegel bezüglich der Ausbildungsqualität, wie es beispielsweise beim DEHOGA-Landesverband Sachsen mit seinem Qualitätssiegel "TOP Ausbildungsbetrieb" oder bei der Handwerkskammer Dortmund der Fall ist. In einem offenen Brief wenden Stuber und Eckart sich nun direkt an Ministerpräsident Michael Kretschmer, Wirtschaftsminister Martin Dulig und die Handwerkskammern in Sachsen. Darin wird die Einführung eines Qualitätssiegels für Ausbildungsbetriebe im sächsischen Handwerk als ein für die Zukunft des Handwerks dringend notwendiges Hilfsmittel gefordert.

Für die aktuellen Auszeichnungen wie den Zukunftspreis der HWK Dresden und den Walter-Hartwig-Preis der HWK Chemnitz bedarf es bislang Fremdnominierungen durch andere Unternehmen beziehungsweise durch die Kreishandwerkerschaften. Mit einer auf drei Jahre befristeten Zertifizierung, die danach erneut beantragt werden muss, können die von einem Betrieb angegebenen Qualitätsmerkmale wie Tariflohn, Arbeitszeit und -klima durch Befragungen auch von Auszubildenden selbst regelmäßig verifiziert werden. "Sicher sind auch Unternehmerpreise eine großartige Auszeichnung", sagt Eckart, "aber die bekommt man meist nur einmal. Klar kann man darauf aufbauen, aber wenn man sich alle zwei oder drei Jahre freiwillig als Ausbildungsbetrieb testen und zertifizieren lässt, ist auch nach außen klar, dass dies ein erstklassiges Unternehmen sein muss."

Von einer solchen Zertifizierung erhoffen sich die beiden Geschäftsführer eine größere Sichtbarkeit als positiver Ausbildungsbetrieb. "Wir wollen nach außen wieder besser darstellen, dass Handwerk goldenen Boden hat. Gerade in Zeiten von extremem Fachkräftemangel muss ein Hauptschul- oder Mittlere-Reife-Abschluss endlich wieder eine Renaissance erfahren und nicht jeder nach der Grundschule mit aller Gewalt aufs Gymnasium rennen. Und genau das kann eine Zertifizierung als hervorragender Ausbildungsbetrieb mehr als verdeutlichen", sagt Stuber.

"Es wäre schön, wenn uns die Politik und auch die Handwerkskammern in unserem Bemühen unterstützen würden, auch für das Handwerk in Sachsen ein Ausbildungsbetrieb-Qualitätssiegel zu etablieren – damit wir allen zeigen können 'Handwerk – so geht sächsisch!'", so Eckart und Stuber abschließend.

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