"Bauen statt Streiten"

Neue Möglichkeit für Zusammenarbeit schaffen

Berlin (ABZ). – Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) hat ganz aktuell die Broschüre "Bauen statt Streiten" herausgegeben.

Zentrales Ziel der Broschüre ist es nach Verbandsangaben, Aufklärungsarbeit in der Branche, in der Politik und bei öffentlichen Auftraggebern zu leisten und Alternativen zum konventionellen Bauvertrag aufzuzeigen. Der Auftraggeber soll die Beschaffungsvariante wählen, die zu seinen Kapazitäten, seiner Erfahrung und Expertise und seinem Budget passt.

Aufklärungsarbeit leisten

  • Ausschreibungen auf Basis nicht abgeschlossener Planungen;
  • Tendenz zu kostenträchtigen Änderungen auf Grund ungenauer Formulierungen der Bauherrenwünsche;
  • Verzicht auf frühzeitiges und kontinuierliches Risikomanagement;
  • politisch motivierte Baukostenschätzungen;
  • Vergabe an das billigste, nicht das wirtschaftlichste Angebot.

Dazu muss er allerdings alle Optionen kennen, die ihm zur Verfügung stehen. Viele der aufgezeigten Modelle existierTen bereits lange am Markt, fristeten jedoch weiterhin ein Nischendasein.

Von Verbandsseite heißt es: "Wir wollen Aufklärungsarbeit leisten und erreichen, dass durch eine passgenauere Modellvariante Verzögerungen, Kostenexplosionen und Streitigkeiten über Nachträge der Vergangenheit angehören."

Ausgangspunkt für die 1. Auflage war die Reformkommission Großprojekte aus dem Jahr 2015.

Diese hatte das Ziel zu untersuchen, warum es bei komplexen Großprojekten der öffentlichen Hand immer wieder zu Verzögerungen und Kostenexplosionen gekommen ist. Je komplexer das Projekt, desto störanfälliger ist der klassische Bauvertrag, da die Parteien lediglich Verantwortung für einen überschaubaren und klar begrenzten Leistungsbereich übernehmen.

Gründe dafür waren zudem unter anderem:

Partnerschaftsmodelle hingegen zeichnen sich aus durch:

  • Schnittstellenübergreifende Verantwortung;
  • Kopplung von Planung und Bau;
  • Optimierung über den Projektlebenszyklus;
  • partnerschaftliche Vertragselemente;
  • integrale Planung, verstärkte Zusammenarbeit aller Beteiligten auf einer gemeinsamen digitalen Plattform.

Dadurch können Risiken minimiert und eine höhere Termin- und Kostensicherheit erzielt werden.

Ziel der Broschüre ist es, so der HDB, Aufmerksamkeit für die Modellvielfalt zu erzeugen, Vorurteile gegenüber dem Vergaberecht abzubauen und die Vorteile aufzuzeigen, die mit der Anwendung von Partnerschaftsmodellen einhergehen können, insbesondere höhere Termin- und Kostensicherheit. Bei den Projekten, die in dem Werk vorgestellt werden, handelt es sich um Einsendungen von HDB-Mitgliedsunternehmen. Ziel war es, möglichst viele Disziplinen der Branche abzudecken: Hochbau, Straßenbau, Wasserbau, Ingenieurbau. Dabei richtet sie die Broschüre vorrangig an die Politik, die öffentlichen Auftraggeber, die Branche insgesamt und alle Menschen, die sich für Themen rund ums Bauen begeistern können. Der Hauptverband stellt die Broschüre kostenfrei zur Verfügung; zudem kann sie demnächst auf der Internetseite heruntergeladen werden.

Kulturwandel eingeleitet

HDB-Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller: "Die Herausforderungen in der öffentlichen Infrastruktur sind gewaltig – im Wohnungsbau, bei der Umsetzung der Energie- und Mobilitätswende sowie beim klimaresilienten Umbau unserer Städte. Aufgrund von Personalknappheit unter anderem in öffentlichen Bauverwaltungen bei gleichzeitig immer komplexeren Bauaufgaben stößt die öffentliche Beschaffung jedoch immer mehr an ihre Grenzen. Terminverzögerungen und Kostensteigerungen sind häufig die Folge. Unter dem Schlagwort ,Bauen statt Streiten' hat die Bauindustrie deshalb in den vergangenen Jahren den Kulturwandel auf deutschen Baustellen eingeleitet. Zusammen mit unseren Partnern aus Wissenschaft und Verwaltung haben wir eine Vielzahl von Modellen entwickelt, die in Ergänzung zur konventionellen Beschaffung neue Möglichkeit für eine partnerschaftliche und projektwohlorientierte Zusammenarbeit schaffen. Das müssen wir weiter voranbringen, denn nur mit einer breiten Palette an möglichen Kooperationsmodellen schaffen wir die großen Bauaufgaben, die vor uns liegen."

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