Baugewerbe

Rentenpaket setzt Fehlanreize zu Lasten des Nachwuchs

Berlin (ABZ). – "Wir sehen die heute vorgelegten Vorschläge für das Rentenpaket 1 mit großer Sorge. Denn es werden massive Fehlanreize geschaffen; das beitragsorientierte System läuft immer mehr aus dem Ruder. Stattdessen sollte die Bundesregierung die weiter anwachsende Nachhaltigkeitsrücklage dazu nutzen, 2019 eine weitere Beitragssatzsenkung vorzunehmen. Damit würde die Beitragssteigerung in der gesetzlichen Krankenversicherung kompensiert, die die Arbeitgeber durch die Rückkehr zu paritätischen Beiträgen tragen müssen." Mit diesen Worten kommentierte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB) in Berlin, die kürzlich vorgebrachten Vorschläge für das Rentenpaket 1. Nach dem vorgelegten Rentenpaket sollen zukünftig die Zurechnungszeiten bei den Erwerbsminderungsrenten so berechnet werden, als ob die Rentner bis zum Eintritt der Regelaltersgrenze gearbeitet hätten. Damit werden sie in der Praxis besser gestellt als derjenige, der eine Regelaltersrente bezieht und früher in Rente geht. Denn er muss hohe Abschläge in Kauf nehmen. "Wir erwarten einen Run auf die Erwerbsminderungsrente", so Pakleppa. "Das betrifft insbesondere auch unsere Branche, wo die Frühverrentung bereits jetzt schon ausgeprägt ist. Das kostet nicht nur viel Geld, sondern wird nach der Rente mit 63 eine weitere empfindliche Fachkräftelücke reißen." Problematisch ist nach Ansicht des ZDB auch die Privilegierung von sogenannten Midijobbern, die zukünftig zwar wie bisher nur einen geringeren Beitragsanteil zur Rentenversicherung zahlen, dafür aber bei der Rentenhöhe so gestellt werden, als hätten sie den vollen Beitragssatz gezahlt. "Das ist nicht nur ungerecht, sondern weitet den Niedriglohnsektor weiter aus. Denn es werden Fehlanreize gesetzt, Jobs aufzuspalten oder sich als Arbeitnehmer gänzlich auf Midi- und Minijobs zu konzentrieren", so Pakleppa. "Das Rentensystem läuft hier immer mehr aus dem Ruder und wird zukünftig immer stärker über Steuermittel finanziert werden. Schon jetzt ist der Zuschuss zur Rentenversicherung der größte Ausgabeposten im Bundeshaushalt. Das ist keine gute Entwicklung", so Pakleppa abschließend.

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