Baukastenlösung für Gewerbegebiet

Flächen gemäß Trennerlass entwässert

Entwässerung
Sieben Sedimentationsanlagen SediPipe XL 600/18 von Fränkische reinigen das Regenwasser im Sendenhorster Gewerbegebiet Schörmel sicher und zuverlässig – neben belasteten Verkehrsflächen, unbelasteten Wohnflächen auch mögliche Erweiterungsflächen und nicht versiegelte Reserveflächen. Foto: Fränkische

SENDENHORST (ABZ). - Eine knifflige Aufgabe im Regenwassermanagement hatten die Planer im Gewerbegebiet Schörmel in Sendenhorst (Landkreis Warendorf) zu lösen: Bislang war das Niederschlagswasser von den stark schmutzbelasteten Verkehrsflächen sowie von den kaum belasteten Dachflächen im Industriegebiet ungedrosselt und ungereinigt in einen Bach geleitet worden.

Künftig sollte eine neue Regenwasserbehandlungs-Anlage mit nachgeschalteter Rückhaltung die Niederschläge vor der Ableitung reinigen. Die Vorgaben für die neue Anlage waren klar: Sie musste die institutionelle Nachweisprüfung nach DWA M 153, das gültige Wasserhaushaltsgesetz sowie den in Nordrhein-Westfalen geltenden Trennerlass erfüllen. Damit hatte die dezentrale oder semizentrale Behandlung Vorrang vor einer zentralen Anlage. Das heißt, das stark verschmutzte Regenwasser aus dem Gewerbegebiet muss in Zukunft unmittelbar dort gereinigt werden, wo es anfällt. Auf diese Weise mischen sich die verschmutzten Niederschläge nicht mit unbelastetem Regenwasser, und nachfolgende Gewässer bleiben frei von Schadstoffen.

Weitere Rahmenbedingungen machten die Planungen im Sendenhorster Gewerbegebiet besonders komplex: Neben belasteten Verkehrsflächen mussten die Planer auch unbelastete Wohnflächen, mögliche Erweiterungsflächen sowie noch nicht versiegelte Reserveflächen der Einzelgrundstücke berücksichtigen. Verlässlichkeit und einfache Wartung waren weitere Voraussetzungen für die neue Anlage. Schnell kristallisierte sich heraus, dass die Sedimentationsanlage in flexibler Modulform erstellt werden sollte und ein Regenklärbecken in starrer Betonbauweise nicht in Frage kam. Georg Brockamp vom beauftragten Ingenieurbüro Gnegel entschied sich für SediPipe XL von Fränkische: "Die Möglichkeit der Systemanpassung mit modularer Bauweise war mir besonders wichtig, um entsprechend auf die tatsächlichen Ausbaugrade und auf potenzielle Erweiterungsgebiete reagieren zu können. Weiterhin war die Zulassung beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz von elementarer Bedeutung für die wasserrechtliche Genehmigung der Anlage."

SediPipe XL ist Herstellerangaben zufolge die ideale Lösung, wenn es um die Behandlung belasteter Regenabflüsse beim Anschluss großer Flächen geht. Den Rückhalt von Leichtflüssigkeiten im Havariefall bei Trockenwetter meistert das System über den eingebauten Strömungstrenner. Abgesetzte Grob- und Feinstoffe können sich nach der Sedimentation nicht mehr remobilisieren. SediPipe XL ist leistungsfähig wie ein Regenklärbecken, aber deutlich flexibler: Planer können Anlagengröße und Einbauort individuell an die örtlichen Gegebenheiten anpassen. Das System setzt sich zusammen aus einem Startschacht DN 1000, einem Zielschacht DN 1000 mit Tauchrohr sowie der Sedimentationsstrecke DN 600 in den vier möglichen Baulängen 6, 12, 18 und 24 m.

Im Industriegebiet Schörmel entschieden sich die verantwortlichen Planer für die Regenwasserbehandlungsanlage SediPipe XL 600/18 mit einem Durchmesser von jeweils 600 mm und einer Länge von 18 m (3 x 6 m). Für die aktuelle Gewerbefläche von ca. 12 ha waren sieben parallel geführte Anlagen notwendig. Sollten weitere Flächen der insgesamt rund 15 verfügbaren ha erschlossen werden, kann die Regenwasserbehandlung problemlos auf bis zu elf Anlagen aufgestockt werden. "Die Baukastenlösung SediPipe XL kann auch beim Anschluss großer Flächen flexibel jeder Situation angepasst und leicht in bestehende Kanalnetze integriert werden", erklärt Eberhard Dreisewerd, Systemberater von Fränkische. Um die Groß- Anlage auch für Extremniederschläge hydraulisch sicher auszulegen, sah die Planung einen Beckenüberlauf mit Bypass DN 1000 als Entlastung vor. Das gewährleistet, dass auch eine für die Behandlung maßgebliche kritische Regenspende effizient ausgereinigt wird und auch große Wassermengen sicher beherrscht werden. Ausgeschlossen ist hingegen, dass sich bereits abgesetzte Sedimente remobilisieren können.

Fränkische lieferte die sieben SediPipe XL-Anlagen vorgefertigt zur Baustelle, sodass sie innerhalb kurzer Zeit eingebaut werden konnten. Die Abwicklung zwischen dem Baustoffhandel Wilhelm Fatheuer GmbH aus Hamm und dem Beckumer Bauunternehmer Rottmann verlief reibungslos. "Das Bauvorhaben war von Fränkische kaufmännisch und in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Gnegel auch technisch hervorragend vorbereitet. Wir konnten über unsere langjährigen guten Kontakte zum Bauunternehmen Rottmann unseren Beitrag leisten und haben mit den beteiligten Firmen ein tolles Objekt abgewickelt", freut sich Ralf Schauf, Niederlassungsleiter von Fatheuer Hamm.

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