Branchenbarometer für das erste Hsalbjahr 2023

Betriebe im Bauhandwerk nicht unzufrieden

Künzelsau (ABZ). – Die Aussichten für das Bauhandwerk sind aktuell wahrlich nicht glänzend, so die Berner Group. Dennoch sind viele Betriebe mit dem bisherigen Geschäftsjahr nicht unzufrieden.
Konjunkturentwicklung
Die Berner Group veröffentlicht ihr Branchenbarometer für das erste Halbjahr 2023. Foto: Berner Group

"Der Start in 2023 war solide und hat sich für die meisten Gewerke wenig dramatisch abgekühlt, als noch im zweiten Halbjahr 2022 befürchtet", berichtet Thomas Eikel, Head of Segment Management Construction bei der Berner Group. Der B2B-Sepezialist hat in einem länderübergreifenden Branchenbarometer insgesamt 1227 Entscheider aus den Bereichen Holz, Stein, Metallverarbeitung und Installationstechnik befragt. Aufgrund der allgemeinen herausfordernden Rahmenbedingungen (unter anderem Fachkräftemangel, Zinserhöhung, anhaltende Inflation) waren demnach 10 Prozent der Bau-Profis für das erste Halbjahr 2023 von einem schlechteren oder sogar wesentlich schlechteren Geschäft ausgegangen.

Tatsächlich bestätige jetzt rund die Hälfte (5 Prozent), dass sich dies auch bewahrheitet hat. Mehr als 15 Prozent sagten: Das Geschäft lief besser als gedacht. Im Länder-Ranking steche wie schon bei früheren Branchenbarometern besonders Italien heraus. "Die Stimmung der italienischen Betriebe ist weiterhin auf hohem Niveau im europäischen Vergleich", sagt Eikel. Dazu tragen vor allem die zwar wie überall abschmelzenden, in Folge des staatlichen Superbonus-Förderprogramms aber immer noch gefüllten Auftragsbücher bei.

"Trotz vieler Unsicherheiten haben gerade einmal 5 Prozent der italienischen Betriebe und damit so wenig wie in keinem anderen der von uns untersuchten Märkte für die erste Jahreshälfte eine Verschlechterung ihrer Auftragslage erwartet. Mit Ausnahme vom Installationsbereich und metallverarbeitenden Gewerken sah die Realität dann am Ende sogar noch besser aus", erläutert Eikel. So sagten mehr als 25 Prozent der Befragten, dass sich ihr Geschäft im ersten Halbjahr positiver entwickelt habe, als vermutet.

"In Deutschland und Österreich kommen deutlich weniger Aufträge nach und man zehrt vom Bestand", berichtet Eikel und weiter: "Rund 10 Prozent der Bauprofis haben das erste Halbjahr jedoch deutlich schwächer vorausgesagt, als sie es aus heutiger Sicht bewerten. Die Situation in beiden Märkten ist grundsätzlich ähnlich. Wenn man eine genauere Analyse der Daten vornimmt, sind allerdings durchaus interessante Abweichungen erkennbar. Im Unterschied zu Deutschland waren die Bauprofis in Österreich sehr zurückhaltend optimistisch. In den Bereichen Holz und Installationstechnik lief es nach dem von uns erfassten Stimmungsbild aber schlussendlich doch noch solide."

Differenziert nach Gewerken, ergebe sich laut Berner Group zudem folgendes Bild für die Baubranche:

Holz: Beim letzten Branchenbarometer im 2. Halbjahr 2022 haben rund 11 Prozent der Betriebe mit Schwerpunkt Holz (Fensterbau, Tischler, Zimmerer, Dachdecker) eine schwächere Auftragslage im ersten Halbjahr 2023 erwartet. In der aktuellen Befragung gaben dagegen jetzt nur 6 Prozent an, dass dies auch eingetreten ist. 13 Prozent sagten, dass sich ihre Auftragslage positiver als in der Vorperiode entwickelt hat. Spitzenreiter ist Italien, wo 23 Prozent der entsprechenden Betriebe angaben, dass ihr Geschäft besser lief.

Stein: Beim letzten Branchenbarometer im 2. Halbjahr 2022 haben rund 9 Prozent der Betriebe mit Schwerpunkt Hochbau eine schwächere Auftragslage im ersten Halbjahr 2023 erwartet. In der aktuellen Befragung gaben dagegen jetzt nur 5 Prozent an, dass dies auch eingetreten ist. Mehr als 16 Prozent sagten, dass sich ihre Auftragslage positiver entwickelt hat. Die Pole-Position geht auch dabei an Italien (30 Prozent).

Metall: Beim letzten Branchenbarometer im 2. Halbjahr 2022 haben rund 10 Prozent der Betriebe mit Schwerpunkt Metall (Metallbau und SHK /Installationstechnik) eine schwächere Auftragslage im ersten Halbjahr 2023 erwartet. In der aktuellen Befragung gaben dagegen jetzt nur 5 Prozent der Befragten an, dass dies auch eingetreten ist. Mehr als 16 Prozent sagten, dass sich ihre Auftragslage positiver entwickelt hat. Die Top-Platzierung teilen sich Italien und Frankreich: In beiden Ländern bestätigten jeweils mehr als 20 Prozent der entsprechenden Betriebe einen besseren Geschäftsverlauf. Die Frage, wie sich das Geschäft in den kommenden sechs Monaten entwickelt, werde je nach Land und Gewerk unterschiedlich beurteilt. "Wir sehen hier kein einheitliches Bild", sagt Thomas Eikel. Der Stimmungsindex sei mit vielen Schwankungen versehen, die von den verschiedensten Faktoren beeinflusst werden würden – positiv wie negativ. Besonders die Gewerke, die direkt oder indirekt zur energetischen Sanierung von Gebäuden und zur Klimawende beitragen, seien eher zuversichtlich.

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