Brüninghoff realisiert Betonfertigteilwerk

Nachhaltige Produktion erhält nachhaltigen Raum

Heiden (ABZ). – Der passende Ort für eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Produktion von Betonfertigteilen ist das neue Werk am Hauptsitz der Brüninghoff Group in Heiden. Nach Entwürfen von Plansite, einem Planungs-Spin-Off der Brüninghoff Group, ist ein Industriebau entstanden, der sich zukunftsorientiert präsentiert und europaweit seines gleichen sucht.
Brüninghoff Betonfertigteile
Ganzheitlich auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist das neue Betonfertigteilwerk von Brüninghoff. Hier wird nicht nur Recyclingbeton mit optimierter Rezeptur auf effiziente und klimaschonende Weise verarbeitet, sondern auch für den Bau des Werks eingesetzt. Eine dreischiffige Halle bietet etwa 10.000 m² Produktionsfläche – je ein Hallenschiff für Stab-, Wand- und Umlauffertigung. Foto: Brüninghoff

Auf nachhaltige Produktion ausgerichtet ist das Betonfertigteilwerk der Brüninghoff Group am Standort in Heiden. Um dies zu erreichen, setzt der Hybridbauspezialist auf die Verwendung einer umweltfreundlicheren Zementart. Dabei wird ein Teil des Zementklinkers durch Hüttensand ersetzt. Dies führt zu einer geringeren Kohlenstoffdioxid-Emission bei der Herstellung. Weitere Nachhaltigkeit wird durch den Einsatz von Recyclingbeton realisiert.

Damit der R-Beton den speziellen Anforderungen bei der Fertigteilherstellung gerecht wird, hat Brüninghoff die Rezeptur optimiert. Auf diese Weise ist die notwendige Frühfestigkeit gewährleistet. Beim R-Beton wird ein Teil vom Kies durch rezyklierte Gesteinskörnungen (Betonbruch) adaptiert. Dieser emissionsarme Herstellungsprozess und die ressourcensparende Materialverwendung finden mit dem neu errichteten Werk in Heiden eine passende Umgebung.

Das Fertigungswerk befindet sich auf einer 30.000 m² großen Fläche. Eine dreischiffige Halle bietet etwa 10.000 m² Produktionsfläche: Daran schließt eine 4500 m² große überdachte Außenlagerfläche an. Insgesamt ermöglicht das neue Produktionswerk ein Verarbeitungsvolumen von mindestens etwa 25.000 m³.

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Brüninghoff Betonfertigteile
Thermische Hülle mit hoher energetischer Qualität: Um die Heizlast und Wärmespeicherung zu optimieren, wurden Fassadenelemente aus Furnierschichtholz eingesetzt. Vor der Witterung schützt eine hinterlüftete Stahl-Trapezblech-Verkleidung. Foto: Brüninghoff

Stabförmig hergestellt

Der Herstellung von stabförmigen Bauteilen dienen sieben Stabschalungen mit einer Länge von bis zu 34 m, teilweise mit Fundamentschalung zur Herstellung von Stützen mit ungeformten Fundamenten. Eine Batterieschalung mit maximalen Bauteilmaßen von 9 mal 3,7 m bietet Kapazität zur Herstellung von sechs bis zehn Vollbetonwänden. Eine Umlaufanlage mit bis zu 35 Schalpaletten für Bauteile mit den Maßen 9,4 x 3,7 x 0,45 m wurde für die serielle Herstellung von hybriden Verbundelementen platziert und bietet eine Kapazität von bis deutlich mehr als 150.000 m² pro Jahr.

Im neuen Betonfertigteilwerk von Brüninghoff wird jedoch nicht nur Recyclingbeton mit optimierter Rezeptur auf effiziente und klimaschonende Weise verarbeitet, sondern auch für den Bau des Werks eingesetzt. Denn das Gebäude ist ganzheitlich auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Um die Heizlast und Wärmespeicherung zu optimieren, wurden die Außenwände so konstruiert, dass die thermische Hülle eine besonders hohe energetische Qualität aufweist. So entschied man sich für Fassadenelemente aus Furnierschichtholz. Für die Herstellung der insgesamt 239 Elemente mit einer Gesamtfläche von 5740 m² wurden 316 m³ Furnierschichtholz von Metsä Wood eingesetzt. Zum Vorteil der Baustellenlogistik wurden die 128 Kerto LVL L-Platten und 114 Kerto LVL T-Pfosten beziehungsweise Riegel – mit einer Höhe von 13 m – im Brüninghoff Holz-Werk in Heiden produziert. Zum zusätzlichen Schutz vor Witterung befindet sich eine 16 mm starke DWD-Platte auf der Außenseite der Kerto LVL-Elemente.

Brüninghoff Betonfertigteile
Eine Regenwasserzisterne mit einem Fassungsvermögen von 1000 m³ dient zukünftig der Versorgung des benachbarten Betonmischwerks und einer reduzierten Grundwasserentnahme. Foto: Brüninghoff

Ökologische Ressourcen nutzen

Neben der nachhaltigen Außenhülle ist eine wesentliche Eigenschaft des Betonfertigteilwerks die Nutzung ökologischer Ressourcen. So wird hier die Energie mithilfe einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes gewonnen. Auf insgesamt 1238 m² befinden sich derzeit 680 Solarpaneele mit einer Leistung von 200 kW Peak. Diese wird zukünftig noch erweitert: Sie versorgen nicht nur den Fertigungsprozess, sondern auch die betriebseigenen Ladesäulen für elektrische Fahrzeuge. Auch beim Heizen wird in dem Werk auf grüne Energie gesetzt. Mittels einer Wärmepumpe wird die Wärme auf regenerative und effiziente Weise erzeugt. Zudem kommen energiesparende Industrieflächenheizungen zum Einsatz. Um den Fertigungsprozess und den Wasserverbrauch der Anlage an weiterer Stelle nachhaltiger zu gestalten, wurde eine Brauchwasserzisterne errichtet. Das hier aufgefangene Regenwasser dient der Versorgung des benachbarten Betonmischwerks und einer reduzierten Grundwasserentnahme. Dass das Gebäude in ökologischer, soziokultureller, funktionaler, technischer und ökonomischer Hinsicht hohen Nachhaltigkeitsstandards entspricht, wurde bereits durch ein Vorzertifikat in Gold von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) bestätigt.

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