Dachdeckerhandwerk

Unsicherheit trotz guter Auftagslage

Köln (ABZ). – Die positive Bilanz für das Dachdeckerhandwerk aus dem Vorjahr konnte im Baujahr 2021 nicht wiederholt werden, berichtet der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH). Zwar blieb die Branche wegen anhaltender Nachfrage und guter Witterung zu Beginn des Jahres 2022 zunächst noch optimistisch, doch durch den Ukraine-Krieg verschlechtert sich die Stimmung zusehends.

Das Dachdeckerhandwerk erzielte 2021 einen Gesamtumsatz von 11,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2020 bedeutet das einen Rückgang von 1 Prozent oder 113 Millionen Euro. Angesichts von Preissteigerungen bei wichtigen Baustoffen von durchschnittlich knapp 20 Prozent und einem Materialkostenanteil von etwa 40 Prozent ist der Gesamtumsatz der Betriebe allerdings real um rund 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen, so der Verband. Die Ergebnisse fielen damit auf das Niveau von vor 2018 zurück. Auch wenn die Ertragslage vielfach als zufriedenstellend angesehen wird, hat sich die finanzielle Stabilität der Betriebe im Vergleich zu den Vorjahren verschlechtert.

ZVDH-Hauptgeschäftsführer Ulrich Marx kommentiert: "Die Stimmung der Betriebsinhaber hat sich im Laufe des Jahres verständlicher Weise weiter eingetrübt: Hier spielen vor allem die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs eine große Rolle. Die schon im letzten Jahr spürbare Verknappung wichtiger Baumaterialien hat sich weiter verschärft.

Dazu machen die erheblichen Preissteigerungen sowie Unsicherheiten bezüglich der gesamtwirtschaftlichen Lage unseren Betrieben zu schaffen." Durch die aktuell drastisch gestiegenen Preise bei Energie, Kraftstoffen und nahezu der gesamten Produktpalette im Bereich Außenwand/ Dämmung, Dach- und Holzbau, Türen und Fenster, Bauchemie sowie Werkzeug sei die über die letzten vier Jahre gesehene positive Entwicklung in Gefahr, meldet der ZVDH.

Marx erklärt: "Auch bei den Auftraggebern sind die finanziellen Mittel begrenzt. So kommen bereits angebahnte Bauverträge vermehrt nicht mehr zum Abschluss oder zur Umsetzung." Diese Situation habe auch fatale Folgen für den Bau der Klimawende, denn auch auf dem Markt der Solarmodule zeichneten sich Lieferhemmnisse und Preissteigerungen ab. "Unsere Dachdeckerbetriebe berichten, teilweise mehr als zwölf Monate auf PV-Anlagen zu warten." Damit sei auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien gefährdet.

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