Dank Ziehbox

Abläufe gebündelt sowie Verlegezeit reduziert

ThyssenKrupp Erdbau und Grundbau
Mit der Verdichtung wird bereits in der Box begonnen. Foto: ThyssenKrupp Bauservice

LEVERKUSEN (ABZ). -

Mitten in Leverkusen, in der Nachbarschaft zum Zentrum und zum Bahnhof von Opladen, entsteht auf einer Fläche von 72 ha die "neue bahnstadt opladen". Bei diesem auf dem ehemaligen Gelände eines Bahnausbesserungswerkes geplanten, anspruchsvollen baulichen Projekt sollen Wohnen, Gewerbe, Kultur und Bildung sowie ein Park miteinander kombiniert werden. Für den neuen Stadtteil werden die Grünstrukturen und die historische Industriearchitektur erhalten und genutzt. Daneben sind aber auch umfangreiche Infrastruktur- und Erschließungsmaßnahmen notwendig.

Der Umbau der gesamten Fläche wurde mit höchster Priorität versehen und zählt zu den wichtigsten städtebaulichen Projekten des Landes Nordrhein Westfalen, das neben dem Bund die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellt. Für die ausführenden Bauunternehmen bedeutet dies: Der Zeitplan muss ohne Verzögerungen unbedingt eingehalten werden.

Im ersten Schritt sind zunächst für die spätere Nutzung umfangreiche Entwässerungsmaßnahmen notwendig. Dazu müssen entsprechende Rohre DN 600/900 in möglichst kurzer Zeit verlegt werden. Betraut wurde mit dieser Aufgabe die Firma Seidler Tiefbau aus Neuss.

Deren Geschäftsführer Winfried Hagmanns beschreibt die vorgefundene Situation: "Wir fanden hier einen 7 m breiten Streifen mit Voraushub vor, in dem auf einer Länge von gut 450 m und einer Tiefe von 3 m bis 4,5 m Rohre verlegt werden sollen. Aufgrund des zum Teil sandigen Bodens und der angrenzenden, zu erhaltenen Bebauung konnte die bestehende Böschung nicht tiefer ausgeführt werden. Also mussten wir nach einer anderen effizienten Möglichkeit suchen." Er habe dann Kontakt zu Wilhelm Heß, Fachberater von Emunds+Staudinger/ Krings, aufgenommen, um mit ihm nach einer Lösung zu suchen.

"Mir war sofort klar, dass diese Baumaßnahme ein ideales Einsatzgebiet für unsere Zieh- beziehungsweise Dragbox ist. Das Gelände hier ist wenig erschlossen, also frei von querenden und störenden Leitungen", meint Heß dazu.

Die Zieh- oder Dragbox von Emunds+ Staudinger/Krings aus Hückelhoven, einem Geschäftsbereich von ThyssenKrupp Bauservice, wurde speziell für Verbaumaßnahmen entwickelt, die ausschließlich im nicht unmittelbar innerstädtischen Bereich ausgeführt werden. Der in der Box und der angehängten Schleppplatte vorhandene Freiraum wird zur Rohrverlegung genutzt. Der große Vorteil der Dragbox liegt laut Unternehmen darin, die Box im Boden vom Bagger in Verlegerichtung nach vorne zu ziehen, ohne die Boxen zeitaufwändig im Umsetzverfahren bei jedem Arbeitstakt aus dem Boden auszubauen und wieder im Absenkverfahren unter vorauseilendem Bodenaushub neu einzubauen, wie dies beim herkömmlichen Boxenverbau üblich ist.

Zur Stabilisierung des Systems und aus statischen Gründen verfügt die Ziehbox über einen stark belastbaren, horizontalen Verbindungsriegel, der zum einen die beiden Verbauplatten auf Distanz hält und durch Zwischenrohre verbreitert werden kann und zum anderen zum Ziehen der Box in Verlegerichtung verwendet wird. Die länglichen, an den Vorderkanten der Verbauplatten angebrachten Schneidschuhe vereinfachen den Ziehvorgang.

"Die Einsatzweise der ursprünglichen Dragbox ermöglicht natürlich bereits ein wirtschaftliches Arbeiten, noch effizienter konnten wir allerdings werden, indem die Schleppplatte umkonstruiert wurde. Unter Beibehaltung der statischen Eigenschaften wurde die Platte abgeschrägt", berichtet Wilhelm Heß. Dies ermöglicht der Firma Seidler nicht nur, im Freiraum der eigentlichen Ziehbox ein Rohr zu verlegen, sondern parallel dazu an der freien Fläche der abgeschrägten Schleppplatte bereits mit dem Verdichten gegen den Baugrund zu beginnen. "Somit ist es uns gelungen die einzelnen Arbeitsgänge weiter zu bündeln und die Verlegezeit nochmals deutlich zu reduzieren", resümiert er. Mit der lageweisen Verdichtung gegen den gewachsenen Baugrund eröffnet sich nach Herstellerangaben somit die Möglichkeit, weit mehr Baustellen im Ziehboxverfahren als bisher durchzuführen.

"Natürlich sind für diese Vorgehensweise zwei Bagger notwendig: einer für das Verdichten und der zweite für das Verlegen der Rohre. Aber dies rentiert sich, da wir den Arbeitstakt deutlich erhöhen konnten. Wir Konnten so 30 m Rohre am Tag verlegen und halten damit den engen Zeitplan ein", ergänzt Winfried Hagmanns. In der Tat konnte Seidler Tiefbau so die Arbeiten zur vollsten Zufriedenheit des Auftraggebers abschließen.

Weitere Konstruktionsvarianten rund um die Verbautechnik können sich Interessierte auf der NordBau an Stand F-Nord-N238, Kieler Straße, anschauen.

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