Egon Eiermann Award 2019
Studierende aus Wismar und Zürich erhalten Auszeichnung
Beckum (ABZ). - Die Gewinner des diesjährigen Egon Eiermann Awards stehen fest. 151 Architektur-Studierende und -Absolventen reichten in diesem Jahr ihre Arbeiten zum Thema „Die Konsolidierung der Stadt: Urbane Nachverdichtung von Gebäuden und Baulücken“ ein. Seit 1991 unterstützt die deutsche Eternit GmbH den renommierten Nachwuchspreis – seit diesem Jahr übernimmt erstmals die internationale Marke Equitone die Stiftung des Preises. An dem offenen Wettbewerb, der 2018 in mehreren Ländern Europas ausgelobt wurde, haben sich insgesamt 151 Studierende und Absolventen der Fachrichtung Architektur beteiligt. Während der Jurysitzung im Zentrum für Kunst und Urbanistik in Berlin wurden die eingereichten Arbeiten eingehend gesichtet, geprüft und nach einer intensiven Diskussion gewertet. Dabei zeigten sich schnell die große Vielfalt der Aufgabenstellung und die durchgehend hohe Qualität der Arbeiten. Nach eingehender Beratung wurden zwei Auszeichnungen und vier Anerkennungen an Studierende der Hochschulen Wismar, ETH Zürich, UdK Berlin, KIT Karlsruhe, ETSAM Madrid und Universidad de Sevilla vergeben. Die Preisträger werden mit je 1500 Euro, die Anerkennungen mit je 500€ geehrt.
Preisträger „The Canapé of Neukölln, Berlin“: Das Projekt von Andrea Busová und Jakub Masny von der Hochschule Wismar beschäftigt sich mit einem hochrelevanten Thema der Verdichtung und wandelt ein unattraktives und monofunktionales Industriegebiet im multikulturellen Bezirk Berlin-Neukölln in eine utopische Idee sich ständig wechselnder Zonen aus Wohn-, Arbeits- und Erholungsräumen. Die Jury lobt die anspruchsvolle und integrative Gestaltung: „Die Teilnehmer gehen adäquat mit Konstruktion und Maßstab um und präsentieren eine große Menge an Ideen innerhalb der Ausarbeitung.“
Preisträger „WBM+“: Jurek Brüggen von der ETH Zürich beschäftigt sich mit den unsichtbaren, "dazwischenliegenden" Räumen einer jeden Stadt. Die Arbeit bietet eine neue Möglichkeit, die Verbindungen in der Stadt zu aktivieren, gestaltet kleine Räume, die über eine App vorübergehend gemietet werden können. Diese Art der Raumnutzung gibt alternative Antworten auf die intelligente Nutzung der Stadt und temporäres Wohnen. Die Jury hebt die poetische Reaktion und den minimalistischen Umgang mit den Ressourcen des Raumes in einer bereits hochverdichteten Stadt hervor.
Mit der diesjährigen Wettbewerbsaufgabe „Die Konsolidierung der Stadt: Urbane Nachverdichtung von Gebäuden und Baulücken“ stellten die Auslober die Frage, wie in Zeiten von Städtewachstum und Bevölkerungsboom die Nachverdichtung bestehender Stadtstrukturen aussehen könnte. Die Wettbewerbsaufgabe bestand darin, einen Entwurf für ein Gebäude, eine Baulücke oder eine geeignete Fläche innerhalb einer frei wählbaren Stadt zu entwerfen. Die Teilnehmer sollten sich mit den dortigen Gegebenheiten auseinandersetzen, die erforderliche Nutzung dementsprechend festlegen und je nach Ort ein neues Gebäude, eine Aufstockung eines bestehenden Gebäudes oder einen Anbau entwerfen. Die Jury setzte sich aus international renommierten Architekten zusammen:
· Prof. Ludwig Wappner, Allmann Sattler Wappner Architekten, München, Deutschland
· Prof. Enrique Sobejano, Nieto/Sobejano Arquitectos, Madrid, Spanien
· Prof. Barbara Holzer, Holzer Kobler Architekturen, Zürich, Schweiz
· Prof. Michael Obrist, feld72, Wien, Österreich
· Prof. Levente Szabó, Hetedik M?terem, Budapest, Ungarn
· Patrícia Barbas, Barbas Lopes Arquitectos, Lissabon, Portugal
Als Sachpreisrichter im Namen des Auslobers Equitone fungierten in diesem Jahr Jennifer Claus und Karmen Jarca.